Warum fehlen die, die fehlen? Diese Frage haben sich wohl alle Unternehmen in der Vergangenheit schon einmal gestellt, und sie werden sich auch in Zukunft damit auseinandersetzen müssen.
Fehlzeiten im Betrieb sind für alle Beteiligten ein schwieriges und heikles Thema, bei dem oft Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen aufeinanderprallen. Schnell werden Klagen über Verdächtigungen, Diskriminierungen und Mißtrauen laut. Wirklich Erkrankte fühlen sich als Simulanten behandelt, robuste Gesundheit wird als einziges Mittel für den Erhalt des Arbeitsplatzes gesehen.
In Zeiten stärkeren Wachstums und günstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird um das Thema Fehlzeiten deshalb gerne ein Bogen gemacht, da es um weit Wichtigeres geht, als sich darum zu kümmern, den einen oder anderen Abwesenden als Drückeberger zu entlarven und da man es sich leisten kann, über diese „Kleinigkeiten“ hinwegzusehen. Allerdings haben sich die Umstände in Deutschland geändert. Starker internationaler Wettbewerb, Kostendruck und eine lahmende Konjunktur lassen diesen bislang vernachlässigten Faktor in den Vordergrund treten.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Fehlzeiten wird auch dadurch unterstrichen, daß deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich mit relativ hohen Fehlzeiten ihrer Mitarbeiter zu kämpfen haben. Insbesondere die Aufwendungen für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall stellt eine große Belastung dar, die die Rentabilität eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen kann. Hinzu kommen Kosten für Mehrarbeit und Ersatzbeschaffung sowie Kosten aufgrund ungenügender Auslastung des Produktionsapparates, Qualitätsmängel und Lieferschwierigkeiten.
Auch bei dem mittelständischen Unternehmen X GmbH & Co. KG, sah man sich in der Vergangenheit oftmals mit der Fehlzeitenproblematik und den daraus entstehenden Folgen konfrontiert. Zwar ist man sich man sich bei der X GmbH & Co. KG der Bedeutung von Fehlzeiten bewußt, eine konkrete Problemanalyse und darauf aufbauende Maßnahmen zur Verminderung wurden bisher aber nur vereinzelt und unregelmäßig durchgeführt.
Ziel dieser Diplomarbeit soll es deshalb sein, durch eine umfassende Information und Analyse das Phänomen Fehlzeiten im Unternehmen transparent zu machen und Ansätze zu deren Senkung darzustellen, die von der Literatur vorgeschlagen werden. Eine Bewertung der vorgestellten Maßnahmen anhand geeigneter Kriterien macht es schließlich möglich, konkrete Handlungsempfehlungen für das Unternehmen abzuleiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Arten von Fehlzeiten und Begriffsdefinition
- Ausfallzeiten
- Fehlzeiten
- Arbeitsunfähigkeit
- Krankheit vs. Gesundheit
- Absentismus
- Bedeutung, Erfassung und Analyse der Fehlzeiten
- Bedeutung und Folgen von Fehlzeiten
- Folgen für Mitarbeiter und Vorgesetzte
- Folgen für das Unternehmen
- Betriebliche Erfassung und Auswertung
- Analyse der Fehlzeiten
- Arbeitsunfähigkeit nach Häufigkeit und Dauer
- Krankenstand im überbetrieblichen Vergleich
- Einflußfaktoren auf Fehlzeiten
- Externe Einflußfaktoren
- Gesellschaftliche Einflüsse
- Politische Einflußfaktoren
- Wirtschaftliche Einflußfaktoren
- Medizinische Einflüsse
- Periodische Einflußfaktoren
- Betriebliche Einflußfaktoren
- Unternehmensmerkmale
- Personalpolitik
- Arbeitsbedingungen
- Mitarbeiterführung und Betriebsklima
- Persönliche Einflußfaktoren
- Qualifikation und Stellung im Beruf
- Alter und Nationalität
- Geschlecht und Familienstand
- Persönlichkeitsstruktur und private Situation
- Risikoverhalten
- Betriebliche Maßnahmen zur Fehlzeitensenkung
- Allgemeine Maßnahmen
- Verbesserung der Arbeitssituation
- Betriebliche Gesundheitsförderung
- Personalpolitische Maßnahmen
- Spezielle Maßnahmen
- Maßnahmen der subjektiven Einflußnahme
- Kontrollierende Maßnahmen
- Maßnahmenbewertung und Handlungsempfehlungen
- Kriterienbildung
- Bewertung der Maßnahmen
- Allgemeine Maßnahmen
- Spezielle Maßnahmen
- Handlungsempfehlungen für die X GmbH & Co. KG
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der betrieblichen Fehlzeiten. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Auswirkungen von Fehlzeiten am Beispiel der Z X GmbH & Co. KG Y und untersucht, welche Maßnahmen zur Reduzierung von Fehlzeiten ergriffen werden können.
- Analyse der verschiedenen Arten von Fehlzeiten und deren Definition
- Bedeutung und Folgen von Fehlzeiten für Mitarbeiter, Vorgesetzte und das Unternehmen
- Ermittlung und Bewertung von externen und betrieblichen Einflussfaktoren auf Fehlzeiten
- Entwicklung von Maßnahmen zur Senkung von Fehlzeiten, sowohl auf allgemeiner als auch auf spezifischer Ebene
- Bewertung und Handlungsempfehlungen für die Z X GmbH & Co. KG Y
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik der betrieblichen Fehlzeiten ein und definiert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Arten von Fehlzeiten, wie Ausfallzeiten, Fehlzeiten und Arbeitsunfähigkeit, definiert und erläutert. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung und den Folgen von Fehlzeiten für Mitarbeiter, Vorgesetzte und das Unternehmen. Außerdem werden die Erfassung und Auswertung von Fehlzeiten in Unternehmen behandelt.
Im vierten Kapitel werden die Einflussfaktoren auf Fehlzeiten untersucht. Hierbei werden externe Einflüsse wie gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und medizinische Faktoren, aber auch betriebliche Einflüsse wie Unternehmensmerkmale, Personalpolitik, Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterführung betrachtet. Das fünfte Kapitel behandelt verschiedene betriebliche Maßnahmen zur Senkung von Fehlzeiten. Hierbei werden sowohl allgemeine Maßnahmen wie die Verbesserung der Arbeitssituation, Betriebliche Gesundheitsförderung und Personalpolitische Maßnahmen, als auch spezielle Maßnahmen der subjektiven Einflußnahme und kontrollierende Maßnahmen vorgestellt.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der Bewertung der vorgestellten Maßnahmen und gibt Handlungsempfehlungen für die Z X GmbH & Co. KG Y. Das letzte Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungs- und Handlungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Betriebliche Fehlzeiten, Arbeitsunfähigkeit, Absentismus, Einflussfaktoren, Maßnahmen zur Fehlzeitensenkung, Gesundheitsförderung, Personalpolitik, Handlungsempfehlungen, Z X GmbH & Co. KG Y
- Arbeit zitieren
- Michael Schmohl (Autor:in), 2003, Strategien zur Vermeidung betrieblicher Fehlzeiten. Das Beispiel einer fiktiven GmbH & Co. KG, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/43546