Nach Breidenstein sind die Peers die Gleichen, „diejenigen die einander an sozialem Rang ebenbürtig sind“. Meist bezieht sich dieses Gleichsein auf das Alter, und somit auf die Abgrenzung zu den Erwachsenen, wie Lehrern und Eltern. Nach Stengl hat die Peergroup „Zentrale Bedeutung vor allem im Schulalter“. Eine Peergroup (oft mit Clique oder Bande übersetzt) ist aber nicht bloß eine Gruppe gleichaltriger, sondern oftmals auch eine Interessengemeinschaft, in denen „Identitäten entwickelt und getestet“ werden. Sie ist zudem eine „selbstinitiierte[n] Gleichaltrigengruppe[n]“.
Die Auswirkungen auf ihn, wenn sich der Jugendliche einer Peergroup zugehörig fühlt, sind groß: „Die jeweilige jugendkulturelle Orientierung wirkt sich auf das Freizeitverhalten, auf den Kleidungsstil, auf das Verhältnis zum anderen Geschlecht und nicht zuletzt auf die Haltung gegenüber schulischen Anforderungen aus“. Ein bedeutender Teil der Sozialisation, also des Eingliederns in die Gesellschaft als funktionierendes Mitglied, findet durch den Jugendlichen selbst statt und ist nicht fremd gelenkt: „Damit wird der eigenaktive Anteil des Individuums im Sozialisationsprozess herausgehoben“.
Der Hauptteil der Forschung bezieht sich inzwischen auf die Schule, als dem Ort, an dem Kinder und Jugendliche die meiste Zeit ihres Tages verbringen: es „scheint [es] durchaus folgerichtig, dass ein Großteil der Peer-Kultur-Forschung in Bildungseinrichtungen stattfindet". Ein weiterer Grund mag die „verhältnismäßig leichte Zugänglichkeit von Kinderwelten und die Unauffälligkeit von Erwachsenen in der Schule“ sein.
Inhaltsverzeichnis
- Zum Begriff der Peergroup
- PEER GROUPS
- Kennzeichen von Peergroups
- Funktionen von Peergoups
- Physisch
- Psychisch
- Sozial
- Peer Education
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht den Begriff der Peergroup, ihre Kennzeichen und Funktionen im Jugendalter. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Peergroups für die soziale und psychische Entwicklung Jugendlicher, insbesondere im schulischen Kontext.
- Der Begriff der Peergroup und seine Abgrenzung zu anderen Gruppen
- Kennzeichen und Charakteristika von Peergroups
- Die physischen, psychischen und sozialen Funktionen von Peergroups
- Der Einfluss von Peergroups auf die schulische Entwicklung
- Peergroups als Ort der Identitätsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Zum Begriff der Peergroup: Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Peergroup, basierend auf den Arbeiten von Breidenstein und Stengl, als eine Gruppe Gleichaltriger, die sich durch ein gewisses Maß an sozialer Gleichheit und gemeinsamen Interessen auszeichnet. Es wird betont, dass Peergroups eine zentrale Rolle in der Sozialisation Jugendlicher spielen und dass ein Großteil der Forschung sich auf den schulischen Kontext konzentriert, da dort die meisten Interaktionen stattfinden. Die leichtere Zugänglichkeit und die geringere Aufsicht durch Erwachsene in der Schule werden als Gründe für diese Fokussierung angeführt.
PEER GROUPS Kennzeichen von Peergroups: Dieser Teil beleuchtet die Kennzeichen von Peergroups. Gleichaltrigkeit wird als wichtiges, aber nicht alleiniges Kriterium hervorgehoben. Freundschaftliche Beziehungen und gemeinsame Interessen spielen eine Rolle, ebenso wie räumliche Nähe, die durch den Schulalltag begünstigt wird. Der Text betont jedoch, dass die Schule als Untersuchungsort für Peergroups besondere Bedingungen bietet, die nicht ohne weiteres auf andere Lebensbereiche übertragbar sind. Die Institution Schule schafft durch die Zusammensetzung der Lerngruppen einen spezifischen Rahmen für die Entwicklung von Peer-Kultur, der in der Forschung bisher wenig Beachtung gefunden hat.
Funktionen von Peergoups: Dieser Abschnitt beschreibt die Funktionen von Peergroups, wobei die Abgrenzung von Erwachsenen als Hauptmotiv hervorgehoben wird. Die Peergroup dient als Übungsfeld für die Identitätsfindung und bietet Möglichkeiten, Beziehungen zu gestalten und Hierarchien zu bilden. Der Text unterteilt die Funktionen in drei Bereiche: physisch (körperlicher Vergleich und Austausch, Intimität), psychisch (Identitätsfindung, Bewältigung von Unsicherheiten, Orientierung und Stabilisierung) und sozial (soziale Geborgenheit, Ausprobieren von Verhaltensweisen, Reflexion von Reaktionen, Loslösung vom Elternhaus). Die Bedeutung von Peergroups für die schulische Entwicklung wird ebenfalls betont, da sie Einstellungen gegenüber Schule beeinflussen können.
Schlüsselwörter
Peergroup, Gleichaltrige, Jugendalter, Sozialisation, Identitätsfindung, Schule, psychische Entwicklung, soziale Entwicklung, Gruppendruck, Peer-Kultur, Freundschaft, Interessen, Räumliche Nähe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Peergroups im Jugendalter"
Was ist der Gegenstand des Textes "Peergroups im Jugendalter"?
Der Text befasst sich umfassend mit dem Phänomen der Peergroups im Jugendalter. Er definiert den Begriff der Peergroup, beschreibt ihre Kennzeichen und Funktionen, und untersucht ihren Einfluss auf die soziale und psychische Entwicklung Jugendlicher, insbesondere im schulischen Kontext. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und abschließend Schlüsselbegriffe.
Wie definiert der Text den Begriff "Peergroup"?
Der Text definiert Peergroups, basierend auf Breidenstein und Stengl, als Gruppen von Gleichaltrigen, die sich durch ein gewisses Maß an sozialer Gleichheit und gemeinsamen Interessen auszeichnen. Es wird betont, dass sie eine zentrale Rolle in der Sozialisation Jugendlicher spielen, wobei die Forschung sich oft auf den schulischen Kontext konzentriert, aufgrund der hohen Interaktionshäufigkeit und der geringeren Aufsicht durch Erwachsene.
Welche Kennzeichen haben Peergroups laut dem Text?
Gleichaltrigkeit ist ein wichtiges, aber nicht das einzige Kriterium. Freundschaftliche Beziehungen und gemeinsame Interessen spielen eine Rolle, ebenso wie räumliche Nähe, die durch den Schulalltag begünstigt wird. Der Text hebt hervor, dass die Schule als Untersuchungsort spezifische Bedingungen bietet, die nicht auf andere Lebensbereiche übertragbar sind. Die Schulstruktur beeinflusst die Entstehung einer spezifischen Peer-Kultur.
Welche Funktionen erfüllen Peergroups?
Der Text gliedert die Funktionen von Peergroups in drei Bereiche: Physisch (körperlicher Vergleich und Austausch, Intimität); Psychisch (Identitätsfindung, Bewältigung von Unsicherheiten, Orientierung und Stabilisierung); und Sozial (soziale Geborgenheit, Ausprobieren von Verhaltensweisen, Reflexion von Reaktionen, Loslösung vom Elternhaus). Die Abgrenzung von Erwachsenen ist ein Hauptmotiv. Der Einfluss auf die schulische Entwicklung wird ebenfalls betont.
Welchen Einfluss haben Peergroups auf die schulische Entwicklung?
Der Text hebt hervor, dass Peergroups die Einstellungen gegenüber der Schule beeinflussen können. Die Interaktionen und Dynamiken innerhalb der Peergroup prägen die schulische Erfahrung der Jugendlichen und können sowohl positiv als auch negativ wirken. Die Schule selbst bietet den spezifischen Rahmen für die Entstehung und Entwicklung von Peer-Gruppen und deren Kulturen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Die Schlüsselwörter umfassen: Peergroup, Gleichaltrige, Jugendalter, Sozialisation, Identitätsfindung, Schule, psychische Entwicklung, soziale Entwicklung, Gruppendruck, Peer-Kultur, Freundschaft, Interessen und räumliche Nähe.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in die Kapitel "Zum Begriff der Peergroup", "PEER GROUPS (Kennzeichen von Peergroups)", und "Funktionen von Peergoups", sowie einleitende und abschließende Abschnitte zu Zielsetzung/Themenschwerpunkten und Schlüsselwörtern. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Wo liegt der Fokus des Textes?
Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Peergroups für die soziale und psychische Entwicklung Jugendlicher, insbesondere im schulischen Kontext. Der Text untersucht den Einfluss der Peergroup auf die Identitätsfindung und die Bewältigung von Herausforderungen im Jugendalter.
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- Anonym (Author), 2015, Was sind Peergroups?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/434822