Einleitung
In meiner Hausarbeit werde ich mich mit der Konzeption der dianoetischen Tugenden, aus der „Nikomachischen Ethik“ von Aristoteles, beschäftigen.
Schwerpunkt wird dabei die Auseinandersetzung mit Theodor Eberts
Standpunkten, aus seinem Aufsatz:„Phronesis. Anmerkungen zu einem Begriff der Aristotelischen Ethik (VI 5, 8-13)“, sein. Um auf diese Darstellungen eingehen zu können, werde ich zu Beginn die dianoetischen Tugenden darlegen und dabei den Schwerpunkt auf die Klugheit legen. Diese soll einmal im Vordergrund meiner Arbeit stehen, da es sich bei ihr, meiner Meinung nach, um die zentralste Tugend dieser Konzeption handelt. Zum anderen, da sich die Stellungnahme Theodor Eberts in erster Linie auf die Klugheit bezieht. In diesem Kontext wird natürlich auch eine kurze Darstellung der weiteren dianoetischen Tugenden erfolgen und
deren Abgrenzung zur Klugheit. Auf die Positionen Eberts werde ich im weiteren Verlauf eingehen, um mich dann mit diesen genauer zu beschäftigen. Ich stelle dabei nicht den Anspruch, deren Richtigkeit oder Falschheit zu beweisen. Es soll lediglich eine kritische Auseinandersetzung erfolgen, in deren Rahmen ich meine
Standpunkte dazu darlegen möchte.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die dianoetische Tugend
- 2.1. Die Klugheit
- 2.2 Klugheit, Wissenschaft und praktisches Können
- 3. Stellungnahme zu Eberts Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Aristoteles' Konzeption der dianoetischen Tugenden, insbesondere die Klugheit (Phronesis), im Kontext der Nikomachischen Ethik. Ein Schwerpunkt liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Theodor Eberts Kritik an Aristoteles' Klugheitsbegriff. Die Arbeit beleuchtet die dianoetischen Tugenden im Verhältnis zueinander und im Kontext des ethischen Handelns.
- Aristoteles' Konzeption der dianoetischen Tugenden
- Die Bedeutung der Klugheit (Phronesis) in Aristoteles' Ethik
- Der Unterschied zwischen Klugheit, Wissenschaft und praktischem Können
- Theodor Eberts Kritik am Klugheitsbegriff
- Die Rolle der Klugheit im praktischen Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Hausarbeit: die Analyse der dianoetischen Tugenden in Aristoteles' Nikomachischer Ethik, mit besonderem Augenmerk auf die Klugheit und die Auseinandersetzung mit Theodor Eberts Kritik an diesem Begriff. Die Autorin skizziert ihren methodischen Ansatz, der eine kritische Auseinandersetzung mit Eberts Standpunkten beinhaltet, ohne deren Richtigkeit oder Falschheit endgültig zu beweisen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der eigenen Position.
2. Die dianoetischen Tugenden bei Aristoteles: Dieses Kapitel präsentiert Aristoteles' Konzeption der dianoetischen Tugenden als Tugenden des Verstandes, die im Gegensatz zu den ethischen Tugenden stehen. Es wird der Unterschied zwischen ethischer Areté (was man tun soll) und der Frage, weshalb und wie etwas getan werden muss (Prohairesis und Phronesis) herausgearbeitet. Die Klugheit (Phronesis) wird als grundlegend für das sittliche Leben und die Glückseligkeit hervorgehoben, und weitere dianoetische Tugenden wie techne, epistéme und sophia werden kurz erwähnt. Das Kapitel legt den Grundstein für die detailliertere Auseinandersetzung mit der Klugheit im folgenden Abschnitt.
2.1. Die Klugheit: Dieser Abschnitt definiert Klugheit als die Fähigkeit, das Gute und Zuträgliche im Hinblick auf das gute Leben im Ganzen zu überlegen. Im Unterschied zu der deliberativen Entscheidung für einzelne Ziele, konzentriert sich die Klugheit auf das Endziel. Aristoteles' Unterteilung des vernunftbegabten Seelenteils in den Bereich des Feststehenden und des Kontingenten wird erläutert, um die Zuordnung der Klugheit zum letzteren zu begründen. Die Klugheit beinhaltet das Wissen um das Endziel (das höchste Gut) und die Beratung über die Mittel zu dessen Erreichung. Sie umfasst die Fähigkeit, vom Allgemeinen auf das Besondere zu schließen, was insbesondere im Umgang mit Gesetzen (Nomoi) relevant ist. Der Kluge weiß die Gesetze richtig auszulegen und die Mitte zwischen Extremen situationsgerecht zu finden, ohne von den Gesetzen oder der Lehre der Mitte allein bestimmt zu werden. Die Bedeutung von Freiheit und die Notwendigkeit der Polis im Kontext der Klugheit werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Nikomachische Ethik, dianoetische Tugenden, Klugheit (Phronesis), praktische Weisheit, Theodor Ebert, Ethik, Sittlichkeit, Glückseligkeit, Vernunft, praktisches Handeln, Gesetze (Nomoi), Mitte (Mesotes).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aristoteles' dianoetische Tugenden und die Kritik Theodor Eberts
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert Aristoteles' Konzeption der dianoetischen Tugenden, insbesondere der Klugheit (Phronesis), im Kontext der Nikomachischen Ethik. Ein Schwerpunkt liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Theodor Eberts Kritik an Aristoteles' Klugheitsbegriff.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Aristoteles' Konzeption der dianoetischen Tugenden, die Bedeutung der Klugheit (Phronesis) in Aristoteles' Ethik, den Unterschied zwischen Klugheit, Wissenschaft und praktischem Können, Theodor Eberts Kritik am Klugheitsbegriff und die Rolle der Klugheit im praktischen Handeln. Es wird der Unterschied zwischen ethischer Areté und der Frage, weshalb und wie etwas getan werden muss (Prohairesis und Phronesis) herausgearbeitet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die dianoetischen Tugenden bei Aristoteles (inkl. Unterkapitel zur Klugheit), und ein Kapitel zur Stellungnahme zu Eberts Kritik. Die Einleitung beschreibt den Fokus und den methodischen Ansatz. Das Kapitel zu den dianoetischen Tugenden erklärt Aristoteles' Konzeption und die Bedeutung der Klugheit. Das Unterkapitel zur Klugheit definiert diese als Fähigkeit, das Gute und Zuträgliche im Hinblick auf das gute Leben zu überlegen und beleuchtet die Rolle von Gesetzen und der Mitte (Mesotes).
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These ist nicht explizit formuliert, jedoch wird eine kritische Auseinandersetzung mit Eberts Kritik an Aristoteles' Klugheitsbegriff angestrebt. Die Arbeit legt den Schwerpunkt auf die Darstellung der eigenen Position zu diesem Thema, ohne Eberts Standpunkte endgültig zu beweisen oder zu widerlegen.
Welche Rolle spielt die Klugheit (Phronesis) in Aristoteles' Ethik?
Die Klugheit (Phronesis) wird als grundlegend für das sittliche Leben und die Glückseligkeit hervorgehoben. Sie ist die Fähigkeit, das Gute und Zuträgliche im Hinblick auf das gute Leben im Ganzen zu überlegen und umfasst das Wissen um das Endziel (das höchste Gut) und die Beratung über die Mittel zu dessen Erreichung. Sie beinhaltet die Fähigkeit, vom Allgemeinen auf das Besondere zu schließen und die Mitte zwischen Extremen situationsgerecht zu finden.
Wie unterscheidet sich Klugheit von Wissenschaft und praktischem Können?
Der Text hebt den Unterschied zwischen Klugheit, Wissenschaft (epistéme) und praktischem Können (techne) hervor, ohne diese Unterschiede explizit zu definieren. Es wird jedoch angedeutet, dass die Klugheit sich auf das kontingente, situationsabhängige Handeln bezieht, während Wissenschaft und Können auf feststehende Prinzipien basieren.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Aristoteles, Nikomachische Ethik, dianoetische Tugenden, Klugheit (Phronesis), praktische Weisheit, Theodor Ebert, Ethik, Sittlichkeit, Glückseligkeit, Vernunft, praktisches Handeln, Gesetze (Nomoi), und Mitte (Mesotes).
- Quote paper
- Uwe Schneider (Author), 1999, Die dianoetischen Tugenden in Aristoteles Nikomachischer Ethik. Auseinandersetzung mit Theodor Eberts Kritik am Begriff der Klugheit in der Nikomachischen Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/429