Es gab in der Zeit um die Jahrhundertwende wohl kein ähnliches
Phänomen in der Kunst wie den französischen Impressionismus. Diese
Stil brachte eine entscheidende Wende für die Entwicklung der modernen
Malerei. Er entstand analog zu einem unaufhaltsamen Reifeprozess
innerhalb der sozialen und ethischen Strukturen des Lebens. Vor allem in
Belgien („Les XX“) und in Deutschland (Liebermann) wurde diese
Kunstrichtung mit einem ungeheueren Enthusiasmus aufgenommen, was
häufig zu einer unkritischen und oberflächlichen Betrachtung des
Phänomens führte. Der Impressionismus galt als die große moderne
Kunstbewegung; man lobte zu Recht seine Beziehung zur sozialen
Realität und zu den typischen Charakteristika des täglichen Lebens in
den einzelnen Ländern. Wer und was waren die Impressionisten? Meist
wird darauf geantwortet:„Es war eine Gruppe Maler, deren erste
Vertreter sich 1860-62 in einem freien Atelier, der Academie Suisse,
kennenlernten und 1862-64 in schon größerer Zahl im Atelier des Malers
Charles Gleyre zusammenkamen. Claude Monet, Camille Pissarro, und
Paul Cezanne (die an der Academie Suisse miteinander bekannt wurden)
und Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frederic Bazille( die Monet bei
Gleyre kennenlernten) sollen sich zusammengeschlossen haben, um dem
Konservativismus der offiziellen Malerei den Kampf anzusagen, und
sollen, angeregt von den Landschaftsmalern, in der freien Natur zu einer
neuen, kühnen, spontanen, „skizzierenden“ Malweise gefunden haben.“
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Deutsche Impressionismus: zur Situation der Kunst in Deutschland um 1890
- Vorstufen und Voraussetzungen
- Impulse aus Frankreich und fortlebende Tradition
- Meister der Zeichnenden Künste: Liebermann, Corinth, Slevogt
- Die Berliner Sezession: Hochburg des deutschen Impressionismus
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des deutschen Impressionismus, untersucht seine Entstehung und Entwicklung im Kontext der deutschen Kunstszene um 1890 und analysiert die wichtigsten Vertreter dieser Kunstrichtung. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Besonderheiten des deutschen Impressionismus im Vergleich zum französischen Impressionismus aufzuzeigen und den Einfluss von Vorläufern wie Wilhelm Leibl und dem Leibl-Kreis zu beleuchten.
- Die Situation der deutschen Kunst um 1890
- Der Einfluss des französischen Impressionismus
- Vorstufen und Voraussetzungen des deutschen Impressionismus
- Die Rolle des Leibl-Kreises
- Wichtige Vertreter des deutschen Impressionismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt den französischen Impressionismus als ein bedeutendes Phänomen der Kunst um die Jahrhundertwende vor und beleuchtet seine Rezeption in Belgien und Deutschland. Sie stellt die Frage nach den zentralen Figuren und Motiven des Impressionismus.
Der Deutsche Impressionismus: zur Situation der Kunst in Deutschland um 1890
Dieses Kapitel untersucht die Situation der deutschen Kunst im Kontext des entstehenden deutschen Impressionismus zwischen 1890 und 1914. Es beleuchtet den Einfluss der deutschen Reichsgründung und die Entstehung eines neuen kulturellen Zentrums in Berlin.
Vorstufen und Voraussetzungen
Das Kapitel analysiert die Bedeutung von Wilhelm Leibl und dem Leibl-Kreis für die Entwicklung des deutschen Impressionismus. Es zeigt den Einfluss des Leibl-Kreises auf die jüngere Generation impressionistischer Maler auf.
Schlüsselwörter
Deutsche Impressionismus, Kunst um 1890, französische Impressionismus, Wilhelm Leibl, Leibl-Kreis, Berliner Sezession, Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt, Freilichtmalerei, skizzenhafte Technik, naturalistische Malerei.
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- Venera Reiser (Author), 2004, Deutsche Impressionisten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/42755