Eine Definition zur Selbstwirksamkeitserwartung, eine Literaturrecherche zu Suchterkrankungen und ein Beratungsgespräch anhand eines Fallbeispiels. Die Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit, durch die eigenen Kompetenzen auch anspruchsvolle und schwierige Situationen ausführen zu können. Sie ist eine Kognition, die das Denken, Fühlen und Handeln sowie die Zielsetzung, Anstrengung und Ausdauer einer Person beeinflusst. Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung beruht auf der 1977 begründeten sozialkognitiven Theorie von Albert Bandura.
Die individuelle Selbstwirksamkeit einer Person bestimmt die Überzeugung, mit der eine Person schwierige und neue Situationen und Anforderungen bewältigt. Die Person ist davon überzeugt, diese Situationen aufgrund der eigenen Kompetenzen beeinflussen und bewältigen zu können. Damit bezeichnet die Selbstwirksamkeit ebenso das Selbstvertrauen, Handlungen nicht nur zu beginnen, sondern diese auch abschließen zu können, indem auftretende Barrieren und Probleme überwunden und bewältigt werden. Die Selbstwirksamkeitserwartung
beeinflusst indirekt die Leistung einer Person, da eine Person mit einer hohen Erwartung eine schwierige Aufgabe motivierter und ausdauernder verfolgt.
Inhaltsverzeichnis
1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Auswertung Fragebögen
1.3 Vergleich zweier Studien
2 LITERATURRECHERCHE: SUCHTERKRANKUNGEN
3 BERATUNGSGESPRÄCH
3.1 Prozess der Verhaltensänderung - Fallbeispiel 3
3.2 Rolle des Beraters
3.3 Gesprächsverlauf
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
1 Selbstwirksamkeitserwartung
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
Die Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit, durch die eigenen Kompetenzen auch anspruchsvolle und schwierige Situationen ausführen zu können (Warner, 2017). Sie ist eine Kognition, die das Denken, Fühlen und Handeln sowie die Zielsetzung, Anstrengung und Ausdauer einer Person beeinflusst (Hohmann & Schwarzer, 2009, S. 61). Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung beruht auf der 1977 begründeten sozialkognitiven Theorie von Albert Bandura (Bandura, 1977). Die individuelle Selbstwirksamkeit einer Person bestimmt die Überzeugung, mit der eine Person schwierige und neue Situationen und Anforderungen bewältigt. Die Person ist davon überzeugt, diese Situationen aufgrund der eigenen Kompetenzen beeinflussen und bewältigen zu können. Damit bezeichnet die Selbstwirksamkeit ebenso das Selbst- vertrauen, Handlungen nicht nur zu beginnen, sondern diese auch abschließen zu kön- nen, indem auftretende Barrieren und Probleme überwunden und bewältigt werden (Hohmann & Schwarzer, 2009, S. 61; Schwarzer, 2002, S. 521). Die Selbstwirksam- keitserwartung beeinflusst indirekt die Leistung einer Person, da eine Person mit einer hohen Erwartung eine schwierige Aufgabe motivierter und ausdauernder verfolgt. Je- doch ist die Selbstwirksamkeit nicht mit den persönlichen Fähigkeiten einer Person zu verwechseln. Allgemein drückt die Selbstwirksamkeitserwartung eine „optimistische Einschätzung der generellen Lebensbewältigungskompetenz aus“ (Warner, 2017).
Unterscheiden lassen sich die allgemeine bzw. generalisierte und die situationsspezifi- sche Selbstwirksamkeit. Die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung bedingt die gene- relle Lebensbewältigungskompetenz, während sich die situationsspezifische Selbstwirk- samkeitserwartung auf bestimmte Handlungen bezieht (Hohmann & Schwarzer, 2009, S. 62; Schwarzer, 2004, S. 21-28; Schwarzer & Jerusalem, 2002, S. 39-40).
Eine hohe Selbstwirksamkeit wird oft mit seltener auftretenden Depressionen, schuli- schem und beruflichem Erfolg, besserem Gesundheitsverhalten und Ähnlichem in Ver- bindung gebracht (Warner, 2017). Das Synonym zur Selbstwirksamkeitserwartung ist die Kompetenzerwartung (Knoll, Scholz & Rieckmann, 2013, S. 28; Schwarzer, 2004, S. 12).
1.2 Auswertung Fragebögen
An fünf Personen aus dem beruflichen und privaten Umfeld wurde die SSA-Skala der Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität (modifiziert nach Fuchs & Schwarzer 1994, S. 146) erprobt. Durch das Aufsummieren der zwölf Antworten ergibt sich ein Score zwischen 12 und 84. Im Folgenden wird die Bezeichnung „P“ anstelle des Wortes „Person“ verwendet. Die Scores der fünf Testpersonen ergeben sich wie folgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Ergebnisse der SSA-Skala der Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität der fünf Testperso- nen
P1 besitzt einen Selbstwirksamkeitsscore von 55, P2 von 60, P3 von 63, P4 von 57 und P5 von 66. Das Durchschnittsalter der Testpersonen beträgt 29,8 Jahre. Der durch- schnittliche Wert der Selbstwirksamkeit liegt bei 60,2 und der durchschnittliche Mittel- wert bei 5,016. Die männlichen Probanden P3 und P5 verfügen über eine sichtbar höhe- re Selbstwirksamkeit als die weiblichen Personen (P1, P2, P4). Daraus kann man schließen, dass die Selbstwirksamkeit männlicher Personen höher ist als die weiblicher. Die mit 49 Jahren älteste Testperson P2 liegt mit einem Score von 60 und einem Mit- telwert von 5,0 annähernd im Gesamtdurchschnitt. Dies zeigt, dass die Selbstwirksam- keit vom Alter unabhängig ist. Die höchste Selbstwirksamkeit besitzen die Probanden bei Item 12 (interessantes Fernsehprogramm), der Durchschnittswert liegt bei diesem Item bei 6,6 von höchstens 7 Punkten. Auch bei den Items 4 (Ärger) und 9 (niemanden, der mit der Person Sport treibt) mit einem jeweiligen Mittelwert von 6,2 zeigen die Pro- banden eine hohe Selbstwirksamkeit. Den niedrigsten Durchschnittswert gaben die Pro- banden bei Item 6 (Besuch von Freunden) an, dieser liegt bei 2,6. Auch Item 7 (Unter- nehmungen anderer Personen) mit einem durchschnittlichen Wert von 3,0 und Item 8 (Beanspruchung durch Familie/Partner) mit einem Mittelwert von 3,2 liegen sehr nied- rig. Bei der Betrachtung der Werte pro Item fällt auf, dass die Selbstwirksamkeit aller Probanden im sozialen Bereich am niedrigsten ist, während die Werte im emotionalen Bereich vergleichsweise hoch sind. Die angegebenen Werte des Items 10 (schlechtes Wetter) fallen sehr unterschiedlich aus, da dies sehr von der ausgeübten Sportart abhän- gig ist. Eine sichtbar hohe Selbstwirksamkeit beweisen die Probanden im emotionalen Bereich, wie z.B. bei Angespanntheit, Niedergeschlagenheit, Ärger etc. Die Teilnehmer sind sich in diesen Punkten sehr sicher, die geplanten Sportaktivitäten trotzdem ausfüh- ren zu können.
1.3 Vergleich zweier Studien
Tab. 1: Vergleich der Studien von Dohnke et al. (2006) und Schneider & Rief (2007)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Quote paper
- B.A. Katharina Flieger (Author), 2017, Die Selbstwirksamkeitserwartung und die Psychologie des Gesundheitsverhaltens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/426577