Max Weber – einer der großen Denker des zwanzigsten Jahrhunderts – wird in eine Reihe mit den ungleich populäreren Friedrich Nietzsche, Karl Marx und Sigmund Freud gestellt. Vor allem seine Wissenschaftslehre ist in seinem Gesamtwerk umstritten. Die Einordnung der Forschung reicht vom „zerklüfteten ‚Steinbruch‘ bis hin zum einheitlichen ‚System‘ [...)“ . Insbesondere seine Forderung einer werturteilsfreien Wissenschaft hat die internationale Wissenschaft auch lange Zeit nach seinem Tod 1920 gespalten. Dabei ist dieser Streit „[...] keinesfalls auf die Kontroversen einer Spezialdisziplin um ein eindeutig lokalisierbares Phänomen zu reduzieren.“ Auch seine Rede „Wissenschaft als Beruf“ ist ein „[...] ausschlaggebende[r] Bezugspunkt [...] für die bis heute anhaltende Diskussion [...]“.
Ziel dieser Arbeit ist es, die zentralen Elemente und Aussagen der Rede „Wissenschaft als Beruf“ von Max Weber herauszuarbeiten und eine kurze zeithistorische Entstehungsgeschichte der Rede zu skizzieren.
Literaturgrundlage der Arbeit ist dabei vor allem die Rede „Wissenschaft als Beruf“, wie sie in der Max Weber Gesamtausgabe editiert wurde. Weitere Grundlagen bietet die Arbeit von Johannes Winckelmann , der bereits 1922 eine erste Auflage seiner „Gesammelten Aufsätze zur Wissenschaftslehre“ herausgab. Weitere Arbeiten über Webers Wissenschaftslehre sind vermehrt ab den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden, vor allem im Zuge des auch von Max Weber durch sein Postulat von der Werturteilsfreiheit „mitverschuldeten“ Positivismusstreits.
Schwierigkeiten mit der Arbeit an solchen Texten bereitet vor allem die Tatsache, daß viele Arbeiten über Webers Wissenschaftslehre einen starken soziologischen bzw. philosophischen Einschlag haben und damit ein Hintergrund für das Verständnis der Texte erst einmal geschaffen werden muß. Aber auch die Rezeption von Arbeiten Max Webers bereiten Schwierigkeiten:
„Schwierigkeiten ergeben sich [...] aus der Tatsache, daß Webers Ausführungen [...] sich nicht immer durch große Klarheit und umfassende Darlegung aller Einzelheiten auszeichnen, zumal es sich seiner Einschätzung nach um ‚Selbstverständlichkeiten‘ handelt.“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Historischer Kontext / Entstehung
- 2.2 Die Kernpunkte von „Wissenschaft als Beruf“
- 3. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rede „Wissenschaft als Beruf“ von Max Weber. Ziel ist es, die zentralen Elemente und Aussagen der Rede herauszuarbeiten und eine kurze zeithistorische Entstehungsgeschichte zu skizzieren.
- Die äußeren Bedingungen des Gelehrtenberufes
- Die Bedeutung der Werturteilsfreiheit in der Wissenschaft
- Der historische Kontext und die Entstehung der Rede
- Die Kernpunkte von „Wissenschaft als Beruf“
- Die Rezeption der Rede in der Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt Max Weber als einen der großen Denker des 20. Jahrhunderts vor und beleuchtet die umstrittene Rezeption seiner Wissenschaftslehre. Sie skizziert die zentrale Bedeutung von Webers Forderung nach einer wertuteilsfreien Wissenschaft und die Kontroversen, die sie bis heute auslöst.
2. Hauptteil
2.1 Historischer Kontext / Entstehung
Dieser Abschnitt beleuchtet den historischen Kontext der Rede und beschreibt die Entstehung der Rede „Wissenschaft als Beruf“. Max Weber hielt die Rede am 7. November 1917 vor Mitgliedern des „Freistudentischen Bundes, Landesverband Bayern“ in München. Die Rede entstand in einer Zeit, in der Weber sich zunehmend von seiner negativen Weltsicht befreite und sich wieder anderen Tätigkeiten widmete, unter anderem als Redner und Kritiker der deutschen Kriegszielpolitik.
2.2 Die Kernpunkte von „Wissenschaft als Beruf“
Dieser Abschnitt beleuchtet die zentralen Thesen von Webers Rede „Wissenschaft als Beruf“. Zunächst skizziert Weber die äußeren Bedingungen des Gelehrtenberufes und stellt das deutsche Hochschulsystem dem amerikanischen gegenüber. Anschließend diskutiert er die Bedeutung der Werturteilsfreiheit in der Wissenschaft und argumentiert, dass Wissenschaftler keine politischen oder ideologischen Werturteile abgeben sollten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Wissenschaftslehre von Max Weber, insbesondere mit der Bedeutung der Werturteilsfreiheit in der Wissenschaft. Darüber hinaus beleuchtet sie den historischen Kontext und die Entstehung der Rede „Wissenschaft als Beruf“ sowie die Rezeption des Textes in der Wissenschaft. Schlüsselbegriffe sind daher: Max Weber, Wissenschaftslehre, Werturteilsfreiheit, Wissenschaft als Beruf, Historischer Kontext, Entstehung, Rezeption.
- Quote paper
- Thorsten Mohr (Author), 2003, Max Weber. Wissenschaft als Beruf, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/42619