Die deutsche Wirtschaft verstand es wie keine andere der Weltwirtschaften, dem Trend der De-Industrialisierung entgegenzuwirken und sich mit der Forschung und Entwicklung von neuen Produktionstechnologien im industriellen Umfeld eine Führungsposition zu verschaffen. In diesem Zusammenhang wurde von der Forschungsunion der deutschen Bundesregierung das Pilotprojekt Industrie 4.0 als Treiber der vierten industriellen Revolution gestartet. Im Jahr 2012 wurde eine Umsetzungsempfehlung für das Projekt veröffentlicht. Darauf basierend ist es der Megatrend „Internet der Dinge und Dienste“, welcher im Zuge der Globalisierung und Digitalisierung die Möglichkeiten und die Reichweite des Projektes Industrie 4.0 signifikant erweitert.
Eine Schlüsselfunktion nimmt hierbei die Nutzung von modernen Informationssystemen ein. Seit Anfang der 1970er-Jahre wurde die Materialbedarfsplanung (Material Requirements Planning – MRP) durch die Unterstützung von IT-Systemen abgebildet. Die Sichtweise war an dieser Stelle jedoch nur auf einzelne Abteilungen wie beispielsweise die Produktion beschränkt. Um eine abteilungs- und sogar unternehmensübergreifende Interaktion zu ermöglichen wurde mit dem Enterprise-Resouce-Planning (ERP) als nächster evolutionärer Schritt eine gemeinsame Basis geschaffen, die abteilungsübergreifend Zugriff auf eine gemeinsame IT-Applikation zur Steuerung der Beschaffungs-Prozesse ermöglichte.
Als revolutionär konnte im weiteren Verlauf die IT-seitige Unterstützung des strategischen Einkaufs gesehen werden. Unter dem Begriff E-Procurement wurde fortan die elektronische Beschaffung von Dienstleistungen und Gütern mittels der Internet-Technologie sowie Informations- und Kommunikationssystemen (EDI) zusammengefasst. Von der Beschaffung bis zur Bezahlung konnten auf diese Weise innerhalb des Procure to Pay-Prozesses (P2P) einzelne Prozess-Schritte, welche zuvor manuell ausgeführt werden mussten, stark vereinfacht, digitalisiert und automatisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung der Seminararbeit
- Methodik
- Aufbau
- Procurement 4.0
- Industrie 4.0
- Von der elektronischen Beschaffung hin zu Einkauf 4.0
- Cyber-physikalische Systeme vs. elektronische Marktplätze
- Procure-to-pay-Prozess (P2P)
- Strategischer P2P-Prozess
- Veränderte Rolle des strategischen Einkaufs im Procure to Pay-Prozess
- Die Blockchain-Technologie
- Blockchain
- Smart Contracts
- Blockchain im Bereich Procurement
- Expertenumfrage
- Vorbereitung der Expertenumfrage
- Durchführung der Expertenumfrage
- Auswertung der Umfrageergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Chancen und Risiken der Automatisierung des Procure-to-Pay-Prozesses (P2P) durch die Blockchain-Technologie im Kontext des strategischen Einkaufs. Sie untersucht die Implikationen von Industrie 4.0 und Procurement 4.0 auf den P2P-Prozess und beleuchtet die Rolle der Blockchain als transformative Technologie im Bereich Beschaffung.
- Die Rolle der Blockchain-Technologie im Bereich Procurement
- Die Auswirkungen der Automatisierung auf den P2P-Prozess
- Chancen und Risiken der Blockchain-Technologie für den strategischen Einkauf
- Die Integration der Blockchain in bestehende IT-Systeme
- Der Einfluss von Industrie 4.0 auf den Einkaufsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und definiert die Zielsetzung sowie die Methodik. Das zweite Kapitel beleuchtet den Begriff Procurement 4.0 im Kontext von Industrie 4.0 und beschreibt die Entwicklung von der elektronischen Beschaffung zum Einkauf 4.0. Kapitel 3 widmet sich dem Procure-to-Pay-Prozess und seiner Bedeutung im strategischen Einkauf. Das vierte Kapitel erläutert die Blockchain-Technologie und deren Funktionsweise sowie deren Einsatzmöglichkeiten im Bereich Procurement. Schließlich beleuchtet Kapitel 5 die Ergebnisse einer Expertenumfrage zur Nutzung der Blockchain-Technologie im P2P-Prozess und deren Auswirkungen auf den strategischen Einkauf.
Schlüsselwörter
Blockchain-Technologie, Procurement 4.0, Industrie 4.0, Procure-to-Pay-Prozess, Strategischer Einkauf, Automatisierung, Digitalisierung, Chancen, Risiken, Expertenumfrage.
- Arbeit zitieren
- Simon Schmidt (Autor:in), 2018, Die Automatisierung des Procure-to-Pay-Prozesses auf Basis der Blockchain-Technologie. Chancen und Risiken für den strategischen Einkauf, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/423576