Einleitung
Das vierte Buch der Aeneis, die der Dichter Vergil zwischen 29 und 19 v. Chr. geschrieben, aber nicht vollständig überarbeitet hat, könnte man als das „Dido-Buch“ bezeichnen, da es die Tragödie der karthagischen Königin Dido thematisiert, die, obwohl sie sich bereits verheiratet glaubt, von ihrem „Ehemann“ Aeneas verlassen wird und schließlich Selbstmord begeht. Zur Auseinandersetzung zwischen Aeneas und Dido, in der sie ihn von seiner Entscheidung, wegzugehen, abbringen will, gehört auch die Texstelle aen. 4, 331-361. Aeneas antwortet hier auf die vorangegangene Rede Didos (296-330), und diese Erwiderung ist um so bedeutender, weil der Dichter so nicht nur Aeneas die einzige Möglichkeit in diesem Buch gibt, seine Entscheidung vor Dido zu rechtfertigen, sondern auch dem Leser, sie nachzuvollziehen. Die Berühmtheit dieser Auseinandersetzung verbirgt die Tatsache, daß die dramatische Rolle des Helden in diesem Buch vergleichsweise klein ist. Während Vergil Aeneas in Buch II und III ausschließlich von der Eroberung Trojas und von seiner Irrfahrt bis an die afrikanische Küste berichten läßt, stellt er im vierten Buch von Anfang bis Ende Dido als tragische Königin in den Mittelpunkt, indem er sie ein Viertel des Buches sprechen läßt.1 Deshalb sind auch die Verse 331-361 so ausschlaggebend für eine Charakterisierung des Helden der Aeneis. In den folgenden Kapiteln werden sie im Hinblick auf Aeneas` sofortige Reaktion und den Beweggrund, warum er Dido verläßt, genauer betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung der Textstelle aen. 4, 331-361 in den Kontext des vierten Buches der Aeneis
- Gliederung der Verse 331-361
- Interpretation der Textstelle aen. 4, 331-361
- Zusammenfassende Interpretation der Textstelle aen. 4, 331-361
- Literarische Vorbilder
- Odysseus
- Jason
- Euripides
- Apollonius von Rhodos
- Theseus
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rede des Aeneas (Aeneis 4, 331-361) im Kontext der Dido-Tragödie im vierten Buch der Aeneis. Ziel der Analyse ist es, Aeneas` Beweggründe für sein Verhalten und die Bedeutung seiner Worte für die Charakterisierung des Helden zu beleuchten.
- Die tragische Liebe zwischen Aeneas und Dido
- Aeneas` Konflikt zwischen Liebe und Pflicht
- Die Rolle des Schicksals und der Götter
- Literarische Vorbilder für die Darstellung des Helden
- Die Interpretation der Aeneas-Rede im Kontext der antiken Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das vierte Buch der Aeneis als das „Dido-Buch“ vor und erläutert die Bedeutung der Textstelle aen. 4, 331-361 für das Verständnis des Helden Aeneas.
- Einordnung der Textstelle aen. 4, 331-361 in den Kontext des vierten Buches der Aeneis: Dieses Kapitel beschreibt den narrativen Kontext der Dido-Tragödie, die Liebe zwischen Dido und Aeneas und den göttlichen Einfluss auf ihr Schicksal. Es wird auch die Bedeutung der Rede des Aeneas für die Charakterisierung des Helden betont.
- Gliederung der Verse 331-361: Hier wird die Rede des Aeneas strukturell analysiert und in zwei Hauptteile mit sieben Teilabschnitten untergliedert.
- Interpretation der Textstelle aen. 4, 331-361: Dieses Kapitel geht tiefer auf die Interpretation der Aeneas-Rede ein und beleuchtet seine Argumente und seine Rechtfertigung für seinen Abschied von Dido.
- Zusammenfassende Interpretation der Textstelle aen. 4, 331-361: Der Abschnitt fasst die wesentlichen Punkte der Analyse der Aeneas-Rede zusammen und unterstreicht die Bedeutung dieser Textstelle für das Verständnis des Helden und seiner Motivationen.
- Literarische Vorbilder: Dieses Kapitel untersucht die möglichen literarischen Vorbilder für die Darstellung des Aeneas, insbesondere Odysseus, Jason und Theseus, und beleuchtet die Parallelen und Unterschiede zwischen den Figuren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Aeneis, insbesondere der Darstellung des Helden Aeneas und seiner ambivalenten Rolle in der Dido-Tragödie. Schlüsselbegriffe sind: Liebe und Pflicht, Schicksal und Götter, Aeneas` Rede, literarische Vorbilder, Heldencharakterisierung, antike Literatur, Tragödie.
- Quote paper
- Silke Gellhaus (Author), 2000, Vergil Aeneis IV, Die Auseinandersetzung zwischen Aeneas und Dido: Aeneas' Rede (331-363), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/42213