In der deutschen Finanzierungsliteratur findet das Thema Rückkauf eigener Aktien erst seit wenigen Jahren zunehmendes Interesse. Da die Durchführung von Aktienrückkäufen in den USA schon lange möglich ist, sind in der US-amerikanischen Literatur die finanzwirtschaftlichen Zusammenhänge bereits ausgiebig dargelegt worden. Fraglich ist jedoch, ob diese Erkenntnisse unmittelbar auch auf Deutschland übertragbar sind. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozioökonomischer Rahmenbedingungen ergeben sich diesbezüglich zumindest Zweifel.
Die vorhandenen Motive für den Rückkauf eigener Aktien in Deutschland und den USA sind grundsätzlich dieselben. Zum Beispiel werden Aktienrückkäufe durchgeführt, um eigene Aktien als Akquisitionswährung zu verwenden, feindliche Übernahmen abzuwehren oder Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen zu bedienen. Diese Motive können für einzelne Unternehmen von großer Bedeutung sein, werden aber im Grunde von den meisten Untenehmen als weniger wichtig angesehen. Größere Bedeutung dagegen haben Aktienrückkäufe zur Ausschüttung von überschüssiger Liquidität. Bis vor wenigen Jahren war das einzig angewandte Instrument zur Ausschüttung von Überschüssen die Dividende. Die vermeintlichen Vorteile von Aktienrückkäufen gegenüber der Dividende veranlassen viele Unternehmen ihre bisherige Ausschüttungspolitik zu überdenken. Ein weiteres wichtiges Motiv für den Rückkauf eigener Aktien ist die Kapitalstrukturgestaltung zur Erreichung eines optimalen Finanzierungsverhältnisses. Aktienrückkäufe werden als Instrument eingesetzt, um die Kapitalstruktur optimal zu gestalten und somit die Kapitalkosten zu verringern.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- PROBLEMSTELLUNG UND ZIEL DER ARBEIT
- AUFBAU DER ARBEIT
- RAHMENBEDINGUNGEN FÜR AKTIENRÜCKKÄUFE
- GESCHICHTE UND NATIONALE UNTERSCHIEDE BEI AKTIENRÜCKKÄUFEN
- AKTUELLE RECHTSLAGE IN DEUTSCHLAND
- VERSCHIEDENE RÜCKKAUFVERFAHREN
- ÖFFENTLICHES RÜCKKAUFANGEBOT
- RÜCKKAUF ÜBER DIE BÖRSE
- PRIVAT AUSGEHANDELTER AKTIENRÜCKKAUF
- BILANZIERUNG EIGENER AKTIEN IN DER BILANZ
- BILANZIERUNG ALS VERMÖGENSGEGENSTAND
- BILANZIERUNG ALS EIGENKAPITALKORREKTUR
- WEITERE RAHMENBEDINGUNGEN
- FINANZIERUNG VON AKTIENRÜCKKAUFPROGRAMME
- VERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DES UNTERNEHMENSWERTES
- MOTIVE FÜR DEN RÜCKKAUF EIGENER AKTIEN
- ABBAU VON ÜBERSCHUSSLIQUIDITÄT
- AUSSCHÜTTUNGSPOLITIK
- Agency Costs zwischen Management und Anteilseigner
- Aktienrückkäufe aus gesamtwirtschaftlicher Sicht
- Theoretische Irrelevanz der Ausschüttungspolitik
- AKTIENRÜCKKAUF VS. DIVIDENDE
- Kapitalausschüttung
- Einfluss von Steuern auf die Ausschüttungspolitik
- Einfluss des Aktienkurses auf die Ausschüttungspolitik
- Signalwirkung der Dividende
- OPTIMIERUNG DER KAPITALSTRUKTUR
- DAS DCF-VERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DES UNTERNEHMENSWERTES
- LEVERAGE EFFEKT
- OPTIMALE KAPITALSTRUKTUR
- FINANZIERUNGSSITUATION IN DEUTSCHLAND UND DEN USA
- KAPITALMARKTEINFLUSS AUF DEN LEVERAGE-Effekt
- POSITIVE BEEINFLUSSUNG DES AKTIENKURSES
- ÜBERRENDITE AM ANKÜNDIGUNGSTAG
- KURSENTWICKLUNG SEIT DURCHFÜHRUNG DES AKTIENRÜCKKAUFPROGRAMMS
- EINFLUSS AUF DIE EARINGS PER SHARE
- WEITERE MOTIVE FÜR AKTIENRÜCKKÄUFE
- SIGNALWIRKUNG
- MABNAHME GEGEN ÜBERNAHMEVERSUCHE
- VERKLEINERUNG DES AKTIONÄRSKREISES
- MITARBEITERBETEILIGUNGSPROGRAMME
- AKQUISITIONSWÄHRUNG
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Auswirkung von Aktienrückkäufen auf den Unternehmenswert. Im Fokus steht die Analyse verschiedener Motive für Aktienrückkäufe und deren Einfluss auf den Aktienkurs sowie die Kapitalstruktur des Unternehmens.
- Analyse der historischen Entwicklung und der aktuellen Rechtslage von Aktienrückkäufen
- Untersuchung verschiedener Motive für Aktienrückkäufe, darunter der Abbau von Überschussliquidität, die Optimierung der Kapitalstruktur und die positive Beeinflussung des Aktienkurses
- Bewertung des Einflusses von Aktienrückkäufen auf die Ausschüttungspolitik und den Leverage-Effekt
- Analyse der Signalwirkung von Aktienrückkäufen und deren Rolle als Abwehrmaßnahme gegen Übernahmeversuche
- Diskussion der weiteren Motive für Aktienrückkäufe, wie Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und Akquisitionsfinanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit stellt die Problemstellung und das Ziel der Arbeit dar und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 erläutert die Rahmenbedingungen für Aktienrückkäufe, einschließlich der historischen Entwicklung, der aktuellen Rechtslage in Deutschland, der verschiedenen Rückkaufverfahren und der Bilanzierung eigener Aktien.
Kapitel 3 untersucht die Motive für den Rückkauf eigener Aktien. Es werden die Motive Abbau von Überschussliquidität, Optimierung der Kapitalstruktur und positive Beeinflussung des Aktienkurses im Detail analysiert. Darüber hinaus werden die Signalwirkung, Abwehrmaßnahmen gegen Übernahmeversuche und weitere Motive, wie Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und Akquisitionsfinanzierung, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Aktienrückkäufe, Unternehmenswert, Kapitalstruktur, Ausschüttungspolitik, Leverage-Effekt, Signalwirkung, Übernahmeversuche, Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Akquisitionsfinanzierung, Rechtslage, Bilanzierung
- Quote paper
- Michael Schopf (Author), 2005, Auswirkung von Aktienrückkäufen auf den Unternehmenswert, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/42175