Unsere Sinne sind ein wunderbares Thema für die Eingangsstufe gerade im Förderschulbereich, bieten diese doch eine Vielzahl von Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten, die neugierig machen, Selbstverständliches infrage stellen, erforschen und entdecken lassen.
Das Erleben der eigenen Sinne ermöglicht zudem ein ganzheitliches Lernen, welches Lernen einfacher, intensiver, einprägsamer macht, weil es aktiv geschieht und sinnlich erfahrbar wird. Sinneserfahrungen lassen autodidaktisches Lernen zu, wecken Neugier, erregen die Aufmerksamkeit. Sie entsprechen dem menschlichen Bedürfnis – insbesondere dem von Kindern – und helfen durch ihre Unmittelbarkeit und Erfahrbarkeit beim Lernen.
So selbstverständlich sinnliches Wahrnehmen aber auch geschieht, so wichtig ist es dennoch, sich darin zu üben, sich sinnliche Erlebnisse und deren Wirkung auf Gefühle und Vorstellungen bewusst zu machen. Gerade SchülerInnen der Förderschule entstammen häufig einem reizarmen Umfeld, in dem ihre Sinne wenig gefördert und gefordert, ihre Neugier und Lernbereitschaft wenig geweckt wird. Häufiges Fernsehen oder Computerspielen, seltene Ortswechsel und wenig Bewegung sind Aspekte, die Passivität fördern, das Erkennen von Zusammenhängen erschweren und einzelne Sinne einseitig ansprechen oder sie gar überfordern und somit sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit verkümmern lassen.
Eine Thematisierung der Sinne zu Beginn der Schullaufbahn ist also sinnvoll und notwendig, wenn sie zum einen Erlebnissen und Erfahrungen mit den eigenen Sinnen ermöglicht und zum anderen hilft, aufmerksam und sensibel für Sinneswahrnehmungen zu werden und sich darin zu üben.
Der Lehrprobenentwurf umfasst neben den didaktisch-pädagogischen Analysen vielfältiges Unterrichtsmaterial, welches eingebettet in eine interaktive Geschichte SchülerInnen auf spannende Weise ihre Sinne bewusst erleben lässt. Da die Kinder im Ausprobieren ihrer Sinne selbst Teil der Geschichte werden, ist ihr Lernen spielerisch und hochgradig motiviert: Ein Kind verliert seinen heißgeliebten Teddybären an den König der Sinne, der ihn nur zurückzugeben bereit ist, wenn das Kind beweist, dass es dessen Sinnlichkeit zu schätzen weiß. Hierfür muss es verschiedene Aufgaben im Schloss der Sinne erfüllen, für die es die Hilfe der SchülerInnen benötigt.
Inhaltsverzeichnis
- Didaktische Analyse
- Bezug zum Bildungsplan
- Pädagogisch-didaktische Begründung für die Unterrichtseinheit
- Bedingungsanalyse
- Die aktuelle Klassensituation
- Vorerfahrungen mit der Themengruppe „Wer ich bin“
- Individuelle Schülervoraussetzungen
- Analyse der Unterrichtsstunde
- Sachanalyse
- Die Sinne
- Der Tastsinn
- Lernziele
- Methodisch-didaktische Überlegungen
- Einbettung der Stunde in die UE
- Überblick über die einzelnen Unterrichtsphasen der UE
- Begründung und Zielsetzung bezüglich der einzelnen Unterrichtsbausteine
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf „Ich kann fühlen“ fokussiert auf die sinnliche Wahrnehmung der SchülerInnen und deren Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung, Sozialerziehung und Lernfähigkeit. Er integriert das Thema in den Bildungsplan für die Schule für Lernbehinderte in Baden-Württemberg und möchte den SchülerInnen die eigene Sinneswahrnehmung als etwas Besonderes bewusst machen.
- Die Wichtigkeit der Sinnlichkeit für die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung
- Die Verbindung der Sinneswahrnehmung mit der Sozialerziehung und dem Aufbau von Sozialkompetenz
- Die Rolle der Sinne beim Lernen und die Förderung von Neugier und Lernbereitschaft
- Die Bedeutung der Sinneserfahrung für die Entwicklung eines positiven Selbstbildes
- Die Notwendigkeit der bewussten Wahrnehmung der Sinne in einem oft reizarmen Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Didaktische Analyse
Der erste Abschnitt des Unterrichtsentwurfs befasst sich mit der didaktischen Analyse des Themas „Ich kann fühlen“. Dabei wird der Bezug zum Bildungsplan für die Schule für Lernbehinderte in Baden-Württemberg hergestellt und die pädagogisch-didaktische Begründung für die Unterrichtseinheit „Was ich schon kann: Ich erlebe meine Sinne“ erläutert.
Bedingungsanalyse
Die Bedingungsanalyse untersucht die Klassensituation, die Vorerfahrungen der SchülerInnen mit der Themengruppe „Wer ich bin“ und die individuellen Voraussetzungen der einzelnen SchülerInnen.
Analyse der Unterrichtsstunde
Dieser Abschnitt geht tiefer auf die Analyse der konkreten Unterrichtsstunde ein, die sich dem Tastsinn widmet. Es werden die Sachanalyse des Themas „Sinne“ und „Tastsinn“, die Lernziele und die methodisch-didaktischen Überlegungen erläutert.
Schlüsselwörter
Der Unterrichtsentwurf befasst sich mit den Themen Sinneswahrnehmung, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialerziehung, Lernfähigkeit, Selbstfindung, Bildungsplan, Schule für Lernbehinderte, Tastsinn, Unterrichtseinheit, Selbstbewusstsein, sinnliches Lernen, Erfahrung, Neugier, Lernbereitschaft, reizarmes Umfeld.
- Arbeit zitieren
- Petra Stichert geb. Nitsch (Autor:in), 2005, 'Ich kann fühlen' - Unterrichtsentwurf zur Unterrichtseinheit 'Was ich schon kann: Meine Sinne', München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/41579