[...] Eine Nürnberger- Studie zeigt, dass auf fast jedem deutschen Euro- Schein Kokain- Spuren zu
finden sind. Waren es im Januar 2002 noch 2 von 70 Scheinen, so waren es im August 2002
bereits 9 von 10.
Auch liegt das Durchschnittsalter, in dem viele Jugendliche mit dem Rauchen anfangen
mittlerweile bei 12 ½. 1 Die Tendenz zum Drogenkonsum ist also steigend.
Aber wieso greifen so viele Jugendliche zu Drogen? Was sind die Gründe, wieso immer
jüngere Mädchen und Jungen auf der Suche nach dem Kick sind und illegale Drogen
konsumieren? Gibt es gesellschaftsspezifische Gründe für Drogenkonsum? Gibt es
Zusammenhänge zwischen der Herkunftsfamilie eines Jugendlichen und dessen
Drogenkonsum? Ist es so, wie die Worte am Anfang meiner Studienarbeit sagen, kommt
Sucht nicht von Drogen?
Das sind die Fragen, die mich aufgrund meiner Arbeit im Heim beschäftigen und
interessieren. Ich arbeite im vollstationären Bereich des Hohberghauses in Bretten auf einer
Gruppe, in der neun jugendliche Mädchen im Alter von 13 bis 18 wohnen, die durch ihre
Vorgeschichte zum Teil Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Bei allen Mädchen gibt es
Probleme in der Familie, manchmal sexueller Missbrauch, oft auch Drogensucht der Eltern,
wobei es sich hier meist um Alkoholmissbrauch handelt.
Und trotz der Alkoholprobleme in der Familie ist es meist so, dass die Jugendlichen selbst
Alkohol oft auch Drogen konsumieren. Gibt es also einen Zusammenhang zwischen Familie
und dem Drogenkonsum der Jugendlichen?
Meine Erfahrungen im Heim haben mir gezeigt, dass selbst 13- jährige heutzutage schon
Haschisch probiert haben, und dass die Toleranzschwelle zu härteren Drogen wie Ecstasy
recht gering ist.
Diese Erfahrung hat mich zum Teil geschockt und zum anderen hilflos gemacht. Ich möchte
mehr über dieses Thema wissen, um zu verstehen, wieso diese Mädchen zu Drogen greifen,
obwohl sie die Gefahren kennen.
Im folgenden Kapitel möchte ich zunächst die für den Verlauf der Arbeit relevanten Begriffe
klären, dann einige mögliche Gründe für den Drogenkonsum Jugendlicher nennen und danach
die Einflüsse der drei wichtigsten Sozialisationsinstanzen eines Jugendlichen beleuchten.
Zuletzt folgt ein kleines Interview, das ich selbst durchgeführt habe, um eine eigene kleine
Stichprobe zu haben, anhand der ich überprüfen kann, ob meine Annahmen zum Thema der
Wahrheit entsprechen.
1 Vgl. www.aerztlichepraxis.de, 2003
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. DEFINITIONEN
- 2.1 Was ist Jugend?
- 2.2 Legale Drogen
- 2.3 Illegale Drogen
- 2.4 Was ist Sucht?
- III. WARUM GREIFEN JUGENDLICHE ZU ILLEGALEN DROGEN?
- 3.1 Geschlechtsspezifische Gründe für Drogenkonsum
- 3.2 Drogenkonsum als Bewältigungsverhalten
- 3.3 Drogenkonsum als Flucht
- 3.4 Drogenkonsum und Gruppenzwang
- 3.5 Auf der Suche nach Grenzerfahrung
- 3.6 Drogenkonsum, um Stress abzubauen
- 3.7 Drogenkonsum als Stärkung des Selbstwertes
- 3.8 Drogenerleben
- IV. EINFLUSS VON SOZIALISATIONSINSTANZEN AUF DEN DROGENKONSUM VON JUGENDLICHEN
- 4.1 Sozialisation in der Familie
- 4.2 Sozialisation in Peer- Groups
- 4.3 Sozialisation in der Schule
- V. INTERVIEW
- VI. RESUMÉE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Thema Drogenkonsum im Jugendalter. Ziel der Arbeit ist es, die Ursachen und Hintergründe für den Drogenkonsum von Jugendlichen zu erforschen, sowie den Einfluss wichtiger Sozialisationsinstanzen auf dieses Verhalten zu beleuchten.
- Definition von Jugend und Drogenkonsum
- Gründe für den Drogenkonsum bei Jugendlichen
- Einfluss von Familie, Peer-Groups und Schule auf den Drogenkonsum
- Soziokulturelle Faktoren und die Rolle der Gesellschaft
- Die Bedeutung von Prävention und Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar, indem sie die Relevanz des Themas durch aktuelle Studien und Statistiken verdeutlicht.
Im Kapitel "Definitionen" werden die zentralen Begriffe, wie Jugend und Sucht, definiert und wichtige Aspekte dieser Phasen beleuchtet.
Das Kapitel "Warum greifen Jugendliche zu illegalen Drogen?" widmet sich verschiedenen Gründen, die zum Drogenkonsum im Jugendalter führen können. Hier werden sowohl individuelle als auch soziale Aspekte beleuchtet, wie zum Beispiel der Wunsch nach Zugehörigkeit, die Suche nach Grenzerfahrungen, oder der Umgang mit Stress und emotionalen Problemen.
Im vierten Kapitel wird der Einfluss von wichtigen Sozialisationsinstanzen auf den Drogenkonsum von Jugendlichen untersucht, wobei die Rolle der Familie, der Peer-Groups und der Schule im Fokus steht.
Schlüsselwörter
Jugend, Drogenkonsum, Sucht, Sozialisation, Familie, Peer-Groups, Schule, Gesellschaft, Prävention, Intervention, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Verhaltensauffälligkeiten, Identität, Stressbewältigung, Gruppendruck, Grenzerfahrung, Jugendarbeit
- Arbeit zitieren
- Christiane Klein (Autor:in), 2003, Drogenkonsum im Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/41224