Ist die menschliche Intuition tatsächlich nur ein Bauchgefühl und zu ungenau, um sich bei Entscheidungen darauf zu verlassen? Oder schenkt man den Gegenstimmen einiger Wissenschaftler Glauben und bewertet die Intuition als eine Chance für unser tägliches Leben? Kann Intuition zu neuen Erkenntnissen führen, so wie es Henri Poincaré behauptet, oder lockt sie uns auf falsche Fährten? Und, mit Blick auf die Evolution, ist unsere Intuition vielleicht ein verbesserter Instinkt und damit ein Distinktionsmerkmal zum Tier?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ein genauer Blick auf Intuition
2.1. Was ist Intuition? Definition und Abgrenzung
2.2. Intuition als Distinktionsmerkmal zwischen Tier und Mensch
2.3. Wie funktioniert Intuition?
2.4. Intuition als Mehrwert und Risiko
3. Ein Experiment zum Risiko intuitiver Lösungsstrategien
3.1. Hypothese der Untersuchung
3.2. Untersuchungsdesign
3.3. Darstellung der Ergebnisse
3.3.1. Grunddaten der Auswertung
3.3.2. Prüfung der Hypothese
3.4. DISKUSSION DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE
4. Intuition und Schule: eine Kleine Anregung?
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anhang
DANK
Ich danke allen Schülerinnen und Schülern der Klassen, die bereitwillig als Versuchspersonen an dem Experiment meiner Seminararbeit teilnahmen.
Ebenso danke ich den Lehrkräften, die, mit großem Verständnis für mein Anliegen, ihre Stunden für den Versuch zur Verfügung stellten.
Ich danke Miriam Cherkaoui und Simona Kabs, die als engagierte Versuchsleiterinnen mit mir das Experiment durchführten.
Mein Dank gilt auch Dr. Inge Schreyer vom Staatsinstitut für Frühpädagogik, die mir bei der Konzeption und Ausarbeitung meines Versuchs eine große Unterstützung war.
Und nicht zuletzt gilt mein Dank meiner Betreuungslehrerin Frau Primas, die mich bei meinem etwas ungewöhnlichen Thema der Seminararbeit immer motivierend unterstützte und für alle Fragen und Probleme ansprechbar war.
Mira Lorenz
1. Einleitung
„Mit Logik kann man Beweise führen, aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen. Dazu gehört Intuition.“, das sagte der bedeutende, französische Mathematiker und Physiker Henri Poincaré (Fröse 2015, S. 130). Die Aussage mag auf den ersten Blick überraschen, gilt doch die Logik nicht erst seit heute als das gemeinhin wertvollste Bewertungskriterium für Erkenntnisse und Entscheidungen.
Geht man jedoch zurück in die Zeit des Mittelalters, zeigt sich die Intuition nicht nur als ein anerkanntes, sondern als hoch geschätztes Prinzip der Gewinnung von Erkenntnis; so bewertete sie etwa der einflussreiche Philosoph Baruch von Spinoza als die höchste von drei Erkenntnisarten (Hager 2014). Erst ungefähr ab 1730 rückte das logische und eigenständige Denken, der Rationalismus, in den Vordergrund und begründete die Zeit der Aufklärung.
Dieses Rationalitätsprinzip hat bis heute Bestand. Fragestellungen oder Probleme gilt es genau zu recherchieren und Ergebnisse müssen nachvollziehbar, überprüfbar und belegbar sein. Verstärkt wurde dieser Anspruch durch die Vielzahl der digital zur Verfügung stehenden Informationen. Die Intuition als Erkenntnis- und Entscheidungsprinzip besitzt deshalb in unserer Gesellschaft keine große Akzeptanz; häufig wird sie belächelt und als inneres Gefühl abgewertet. Daher werden auch Experimente, die versuchen, einen Nachweis für die Bedeutung von Intuition zu erbringen, oft vorschnell und zu Unrecht nicht der Wissenschaft, sondern der Esoterik zugeordnet.
Ist die menschliche Intuition also tatsächlich nur ein Bauchgefühl und zu ungenau, um sich bei Entscheidungen darauf zu verlassen, oder schenkt man den Gegenstimmen einiger Wissenschaftler Glauben und bewertet die Intuition als eine Chance für unser tägliches Leben? Kann Intuition zu neuen Erkenntnissen führen, so wie es Henri Poincaré behauptet, oder lockt sie uns auf falsche Fährten? Und, mit Blick auf die Evolution, ist unsere Intuition vielleicht ein verbesserter Instinkt und damit ein Distinktionsmerkmal zum Tier?
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- Quote paper
- Mira Lorenz (Author), 2018, Die Intuition des Menschen. Mehr als nur ein Bauchgefühl?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/412028