Der Kontrakt des Zeichners - The Draughtsman`s Contract“ ( im folgendem abgekürzt mit DC oder „Kontrakt“ ) von Peter Greenaway. Laut Christiane Barchfeld1 versucht Greenaway in DC eine Verbindung von klassischem Erzählkino ( classical narrative style ) , Experimental- / Strukturalfilm ( structural/ formal cinema) und art-cinema .Das „ Erzählkino“ ist hauptsächlich durch eine durchgängig erkennbare, fortlaufende Handlung gekennzeichnet. Beim artcinema soll gerade diese durchgängige Erzähllinie aufgebrochen werden. Außerdem finden sich autoreflexive Elemente .
Filme die sich selbst zum Thema haben, Film in der weitesten Bedeutung darstellen, über Film nachdenken, Film bewusst machen. Metafilme. Filme über das Medium Kunst und den schöpferischen Prozess in der Kunst im allgemeinen ( auch Literatur, Malerei...). Die Reflexionen sind dabei immer noch in eine Story eingebettet und mit einem Schuss Ironie gewürzt. Ironie, welche die Unvereinbarkeit von Elementen die sich gegenüberstehen skizziert. Z.B. mit Fiktionsironie, ein Teilaspekt der romantischen Ironie, die den Artefaktcharakter des Films unterstützt. Der Film reflektiert somit nicht nur die Darstellungsfunktion bildlicher Phänomene sondern auch die der Sprache. IErotik und Leidenschaft , bewirken sie etwas - und wenn , was ? Möchte Greenaway dem Publikum eine Moral vermitteln? Bevor ich eine Inhaltsangabe von DC versuche füge ich hinzu , dass ich mich hier mit dem Medium Film befasse obwohl unser Kursthema sich auf Literatur bezog. Genau hierin findet sich eine Spezialität Greenaways ( s.art-cinema) , der seine Drehbücher selbst schreibt und vor allem auch versucht literarische Aspekte in seine Filme einzubringen . In DC z.B. erkennbar an den kunstvollen Dialogen und der Verwendung hauptsächlich sprachlicher Formen wie Allegorie, Metapher ... . Die Allegorie impliziert mehrere Bedeutungsebenen2 , ein wichtiges Kriterium für Greenaways Werke, denn das „ Spiel“ mit unterschiedlichen Bedeutungsebenen taucht in jedem seiner Filme auf. Ein Grundanliegen Greenaways ist es , das Medium Film in Richtung eines Gesamtkunstwerkes ( Vereinigung von Bild , Sprache, Musik, Bewegung ) zu gestalten. Zitat Greenaway 3 : „ Ich glaube an die Entwicklung einer neuen Sprache. Was passiert wenn ich Filme mache? Ich erfinde ein Vokabular. Eine Grammatik . Eine Syntax . Kurz : Ich versuche eine ( künstliche ) Sprache zu schaffen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Versuch einer Inhaltsangabe von dem Film „Der Kontrakt des Zeichners“
- Allgemeine filmische Mittel, die P. Greenaway in seinen Filmen verwendet
- Exkurse Die Epoche des Barock / „Das goldene Zeitalter Hollands“
- Elemente der Groteske und des Karnevals in der Literatur
- Definition des Begriffs: Allegorie, Symbol, Metapher (s. Anhang)
- Unmittelbar auffallende Filmmotive, die auf Erotik/Leidenschaft hindeuten
- Mythopoetische und allegorische Motive in dem Film „Der Kontrakt des Zeichners“
- Persephone – Mythos
- Hermes Mythos
- Mythische Bedeutung der Zahl zwölf. Die zwölf Arbeiten des Herakles → Die drei Äpfel der Hesperiden (s. auch Anhang)
- Untersuchung der Landschaftsbilder im Film „Der Kontrakt des Zeichners“
- „Der Kontrakt des Zeichners“ als Fruchtgarten. Annäherung an die Gartensymbolik im Film „Der Kontrakt des Zeichners.“
- Die besondere Bedeutung der Früchte inklusiv der Aspekte von Eva Hohenberger „Die Früchte der Frauen“
- Untersuchung
- der im Film sichtbaren Elemente
- Wasser/Nebel
- Feuer
- der Tiersymbolik, insbesondere von Hund
- Pferd
- der im Film sichtbaren Elemente
- „Der Kontrakt des Zeichners“ als „Spiel“ betrachtet
- „Der Kontrakt des Zeichners“ als Damespiel
- Das „Spiel“ um gesellschaftliche und politische Macht-/Besitzverhältnisse, und die „Beziehungsfalle“, oder das „Spiel der Geschlechter“
- Welchen Stellenwert erhalten Elemente in P. Greenaways Film, und welcher Zusammenhang besteht zu dem Kursthema „Moralität und Leidenschaft?“
- Ist es Greenaways Absicht dem Zuschauer eine bestimmte Moral zu vermitteln – wenn ja, welche?
- Kommentar
- Anhang
- Literatur
- Biographische Angaben zu P. Greenaway/Filmographie
- Definition: Allegorie, Symbol, Metapher
- Die Äpfel der Hesperiden“, Zitate, Notizen zu DC
- Drehbuch-Prolog (a.) und b.)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Film „Der Kontrakt des Zeichners“ (im folgenden abgekürzt mit DC oder „Kontrakt“) von Peter Greenaway. Die Arbeit analysiert die Darstellung von Erotik und Leidenschaft im Film und untersucht, welchen Stellenwert diese Themen im Gesamtkontext des Films einnehmen. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob Greenaway dem Zuschauer eine bestimmte Moral vermitteln möchte.
- Darstellung von Erotik und Leidenschaft im Film „Der Kontrakt des Zeichners“
- Stellenwert von Erotik und Leidenschaft im Gesamtkontext des Films
- Mögliche moralische Intentionen von Peter Greenaway
- Verknüpfung von filmischen und literarischen Aspekten in Greenaways Werk
- Analyse der Verwendung von filmischen Mittel in Greenaways Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt Peter Greenaway als experimentierfreudigen Filmemacher vor. Im zweiten Kapitel wird eine Inhaltsangabe des Films „Der Kontrakt des Zeichners“ gegeben, die den Handlungsverlauf und die wichtigsten Figuren beschreibt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den allgemeinen filmischen Mitteln, die Greenaway häufig in seinen Filmen verwendet, und stellt diese anhand von Beispielen aus „Der Kontrakt des Zeichners“ vor. Das vierte Kapitel widmet sich den auffallenden Filmmotiven, die auf Erotik und Leidenschaft hindeuten. In den folgenden Kapiteln werden die mythopoetischen und allegorischen Motive des Films, die Landschaftsbilder und die Tiersymbolik analysiert. Abschließend wird „Der Kontrakt des Zeichners“ als „Spiel“ betrachtet und untersucht, welchen Stellenwert Elemente des Films im Zusammenhang mit dem Kursthema „Moralität und Leidenschaft“ erhalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Film „Der Kontrakt des Zeichners“ von Peter Greenaway, der mit filmischen Mitteln, wie z.B. statischer Kameraführung und Tableaucharakter, eine Verbindung von klassischem Erzählkino, Experimentalfilm und art-cinema herstellt. Zentrale Themen der Arbeit sind Erotik, Leidenschaft, Moral, Allegorie, Symbol, Metapher und die Analyse von filmischen Elementen wie Landschaftsbildern und Tiersymbolik. Die Arbeit untersucht die Intentionen von Greenaway in Bezug auf die Vermittlung einer bestimmten Moral und die Bedeutung von literarischen Aspekten in seinem Film.
- Quote paper
- Britta Kerger (Author), 1996, Peter Greenaways Film der "Kontrakt des Zeichners" und seine Bezüge zu Moralität und Leidenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/39322