Die Zeit zwischen den Perserkriegen und dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges soll im Rahmen dieser Arbeit genauer beleuchtet werden, dabei besonders die Dreißiger Jahre des 5. Jahrhunderts, in denen die relevanten Ereignisse stattfanden. Der Fokus wird dabei auf das Mitwirken Korinths, Mitglied des Peloponnesischen Bundes, gelegt. Als Quellengrundlage dient Thukydides einziges Werk „Der Peloponnesische Krieg“, das aus insgesamt acht Büchern besteht.
Er beginnt mit seinem Werk im Jahre 431, unmittelbar beim Ausbruch des Krieges. Thukydides ist somit Zeitgenosse und beschreibt den Krieg einleitend als die „bei weitem […] gewaltigste Erschütterung für die Hellenen und einen Teil der Barbaren, ja sozusagen unter den Menschen überhaupt.“ Thukydides Leben lässt sich nur grob skizzieren und muss immer kritisch hinterfragt werden, obwohl er sehr um Objektivität bemüht ist, da alle ihn betreffenden Informationen seinem Werk entnommen werden. Er entstammt einer einflussreichen Athener Familie, die über Land, Nutzungsrechte an Goldgruben und Einfluss in Thrakien verfügt, wurde vor 454 v. Chr. geboren und stirbt letzten Endes während der Arbeit am achten Buch im Sommer 411. Daraus entwickelt sich die neue Fragestellung, ob Thukydides die uns vorliegende Form bei gegebener Möglichkeit erneut überarbeitet oder geändert hätte. Diese Frage bleibt zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges (435-433 v. Chr.)
- 2.1 Der Epidamnos Konflikt (434 v. Chr.)
- 2.2 Die Schlacht bei den Sybota Inseln (433 v. Chr.)
- 2.3 Poteidaia
- 2.4 Das Megarische Psephisma
- 3. Reden in Sparta (432)
- 3.1 Die Brandrede der Korinther
- 3.2 Warnung der Athener
- 3.3 Friedensmahnung des Archidamos
- 4. An der Schwelle des Krieges
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vorgeschichte des Peloponnesischen Krieges, insbesondere die Rolle Korinths in den Ereignissen der 430er Jahre v. Chr. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung Thukydides' und hinterfragt dessen Objektivität und Intentionen. Die Arbeit beleuchtet die komplexen politischen und militärischen Konstellationen, die zum Ausbruch des Krieges beitrugen.
- Die Rolle Korinths im Vorfeld des Peloponnesischen Krieges
- Analyse der Darstellung des Krieges durch Thukydides
- Die Bedeutung der Ereignisse in Epidamnos und Poteidaia
- Die strategischen Überlegungen der beteiligten Poleis
- Die Entwicklung der Machtverhältnisse zwischen Athen und Sparta
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die politische Lage nach den Perserkriegen, den Aufstieg Athens und die Entstehung des Delisch-Attischen Seebundes im Gegensatz zum Peloponnesischen Bund. Sie führt in die Thematik des Peloponnesischen Krieges ein und betont die Bedeutung des Werkes Thukydides' als Quelle. Die Einleitung legt den Fokus auf die Rolle Korinths und die methodischen Herausforderungen bei der Interpretation Thukydides' Textes, insbesondere in Bezug auf seine Objektivität und die Frage nach der tatsächlichen Aussage der wiedergegebenen Reden.
2. Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges (435-433 v. Chr.): Dieses Kapitel behandelt verschiedene Ereignisse, die zum Ausbruch des Krieges beitrugen. Thukydides' Aussage zum eigentlichen Kriegsgrund – das Wachstum Athens – wird diskutiert, sowie die Frage nach der zeitlichen Einordnung und möglichen späteren Überarbeitung bestimmter Passagen in seinem Werk. Die Debatte um die Objektivität und mögliche Voreingenommenheit Thukydides' spielt hier eine zentrale Rolle. Die verschiedenen Ereignisse werden als Vorstufen und Eskalationsschritte präsentiert, die zum Krieg führten, anstatt als isolierte Zwischenfälle.
2.1 Der Epidamnos Konflikt (434 v. Chr.): Dieser Abschnitt beleuchtet den Konflikt um Epidamnos, eine korinthische Kolonie, die von inneren Unruhen erschüttert wurde. Die Rolle der Kerkyrer, der Eingriff Korinths und die damit verbundene Verschärfung der Beziehungen zwischen Korinth und Kerkyra werden detailliert beschrieben. Der Konflikt wird als ein frühes Anzeichen der Spannungen zwischen den beteiligten Mächten dargestellt, und die Bedeutung der Ereignisse für das spätere Ausbrechen des Krieges wird hervorgehoben.
3. Reden in Sparta (432): Dieses Kapitel analysiert die Reden, die in Sparta vor dem Ausbruch des Krieges gehalten wurden. Die Brandrede der Korinther, die Warnung der Athener und die Friedensmahnung des Archidamos werden im Kontext der politischen Situation und der strategischen Überlegungen der jeweiligen Poleis interpretiert. Die Bedeutung dieser Reden für die Entscheidung Spartas, in den Krieg einzutreten, wird kritisch gewürdigt. Die Interpretation der Reden als authentische Wiedergaben oder als rhetorische Werkzeuge von Thukydides wird beleuchtet.
4. An der Schwelle des Krieges: Dieser Abschnitt bietet eine Synthese der vorangegangenen Kapitel. Die Zusammenfassung der Ereignisse und Analysen der jeweiligen Motive der Akteure leitet zu einer Betrachtung der unmittelbaren Vorbedingungen des Krieges über. Dieser Abschnitt bereitet den Weg zum Fazit, ohne jedoch bereits konkrete Schlussfolgerungen zu präsentieren.
Schlüsselwörter
Peloponnesischer Krieg, Thukydides, Korinth, Athen, Sparta, Epidamnos, Poteidaia, Megarisches Psephisma, Delisch-Attischer Seebund, Peloponnesischer Bund, Machtkampf, griechische Geschichte, antike Quellen, historische Analyse, politische Strategie.
Häufig gestellte Fragen zum Peloponnesischen Krieg: Eine Analyse der Vorgeschichte
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Vorgeschichte des Peloponnesischen Krieges, insbesondere die Rolle Korinths in den Ereignissen der 430er Jahre v. Chr. Sie konzentriert sich auf die Darstellung Thukydides' und hinterfragt dessen Objektivität und Intentionen. Die Arbeit beleuchtet die komplexen politischen und militärischen Konstellationen, die zum Ausbruch des Krieges beitrugen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Die Rolle Korinths im Vorfeld des Krieges, die Analyse von Thukydides' Darstellung, die Bedeutung der Ereignisse in Epidamnos und Poteidaia, die strategischen Überlegungen der beteiligten Poleis und die Entwicklung der Machtverhältnisse zwischen Athen und Sparta.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges (435-433 v. Chr.) mit den Unterkapiteln Der Epidamnos Konflikt (434 v. Chr.), Die Schlacht bei den Sybota Inseln (433 v. Chr.), Poteidaia und Das Megarische Psephisma; Reden in Sparta (432) mit den Unterkapiteln Die Brandrede der Korinther, Warnung der Athener und Friedensmahnung des Archidamos; An der Schwelle des Krieges und Fazit.
Wie wird Thukydides' Werk in der Arbeit behandelt?
Thukydides' Werk dient als primäre Quelle. Die Arbeit hinterfragt dessen Objektivität und Intentionen und diskutiert die möglichen Voreingenommenheiten und die Frage nach der Authentizität der wiedergegebenen Reden. Die zeitliche Einordnung und mögliche spätere Überarbeitung bestimmter Passagen in seinem Werk werden ebenfalls thematisiert.
Welche Ereignisse werden im Detail untersucht?
Im Detail untersucht werden der Konflikt um Epidamnos, die Ereignisse in Poteidaia, das Megarische Psephisma und die Reden in Sparta vor Ausbruch des Krieges. Diese Ereignisse werden nicht als isolierte Zwischenfälle, sondern als Eskalationsschritte auf dem Weg zum Krieg dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Peloponnesischer Krieg, Thukydides, Korinth, Athen, Sparta, Epidamnos, Poteidaia, Megarisches Psephisma, Delisch-Attischer Seebund, Peloponnesischer Bund, Machtkampf, griechische Geschichte, antike Quellen, historische Analyse, politische Strategie.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die konkreten Schlussfolgerungen werden im Fazit der Arbeit präsentiert. Das Kapitel "An der Schwelle des Krieges" bietet eine Synthese der vorangegangenen Kapitel und bereitet den Weg zum Fazit.
Welche Rolle spielt Korinth in der Analyse?
Die Rolle Korinths in den Ereignissen der 430er Jahre v. Chr. stellt einen zentralen Fokus der Arbeit dar. Die Arbeit untersucht Korinths Einfluss auf die Eskalation der Konflikte und deren Beitrag zum Ausbruch des Peloponnesischen Krieges.
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- Torben Stephan (Author), 2017, Korinth als Gegenspieler Athens beim Ausbruch des Peloponnesischen Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/388625