Arbeit und Berufstätigkeit sind immer in einem gewissen Maße mit Stress verbunden. In aktuellen Erklärungsansätzen für die Entstehung und den Verlauf von schizophrenen Psychosen spielt Stress eine wichtige Rolle. Ziel dieser Diplomarbeit ist es zu untersuchen, welchen Stellenwert das Thema "Stress und Stressbewältigung" in der beruflichen Rehabilitation schizophren Erkrankter hat, ob und welche Strategien zur Stressvermeidung und Stressbewältigung von den Nutzern der beruflichen Rehabilitation angewendet werden, wie effektiv diese sind und welche Unterstützung die professionellen Rehabilitationsmitarbeiter anbieten können. Dazu wurden im Beruflichen Trainingszentrum Köln Interviews mit Teilnehmern einer berufsrehabilitativen Maßnahme und mit Mitarbeitern dieser Einrichtung geführt. In Teil I wird ein theoretischer Zugang zu dieser Fragestellung eröffnet. Zunächst sollen allgemeine psychologische und arbeitspsychologische Aspekte von Stress und Stressbewältigung vorgestellt werden. Anschließend sollen die Besonderheiten von Menschen mit Schizophrenien und die Bedeutung von Stress für diese Erkrankung dargestellt werden. Das nächste Kapitel informiert über Hilfen auf dem Weg in berufliche Integration für psychisch Kranke und stellt die Einrichtung für berufliche Rehabilitation vor, in der die Interviews durchgeführt wurden. In Teil II werden die in den qualitativen Interviews erhobenen Daten ausgewertet. Das Vorgehen bei der Durchführung und die Kriterien für die Auswertung der Interviews sollen im ersten Kapitel diese Teils erläutert werden. Danach erfolgt die Auswertung der Gespräche. In der abschließenden Diskussion sollen die Ergebnisse der Auswertung in Beziehung zu den in den theoretischen Kapiteln aufgeworfenen Fragen gesetzt werden. In Teil III finden sich die Literatur- und Quellenangaben. Die Interviewleitfäden und die Transkriptionen der Gespräche bilden Teil IV als Anhang im zweiten Band.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Theoretische Grundlagen
- 1. Psychologische und arbeitspsychologische Aspekte von Stress und Stressbewältigung
- 1.1 Begriffsklärung
- 1.2 Stimuluskonzepte
- 1.3 Reaktionskonzepte
- 1.4 Transaktionale Konzepte
- 1.4.1 Das P-E-fit-Modell
- 1.4.2 Der transaktionale Ansatz von R. S. Lazarus
- 1.4.3 Ungewissheit
- 1.5 Spezifische Stressoren am Arbeitsplatz
- 1.6 Ressourcen bei der Stressbewältigung
- 1.6.1 Situationskontrolle
- 1.6.2 Soziale Unterstützung
- 1.7 Strategien zur Stressvermeidung und Stressbewältigung
- 1.8 Zusammenfassung
- 2. Schizophrene Psychosen
- 2.1 Begriffsklärung vor dem historischen Hintergrund
- 2.2 Epidemiologie
- 2.3 Symptome und Diagnoseleitfaden
- 2.4 Verlauf und Prädiktoren
- 2.5 Ätiologie
- 2.5.1 Ansätze der Schizophrenieforschung und Modellvorstellungen
- 2.5.2 Vulnerabilitätstheorie als integratives Modell
- 2.6 Therapeutische Ansätze
- 2.7 Zusammenfassung
- 3. Hilfen auf dem Weg in berufliche Integration für psychisch kranke Menschen
- 3.1 Überblick über die Hilfelandschaft
- 3.2 Aspekte der berufsbezogenen Rehabilitation
- 3.2.1 Das Bedürfnis nach Arbeit
- 3.2.2 Das Recht auf Arbeit
- 3.2.3 Gewinn und Belastungen durch Arbeit
- 3.2.4 Die tatsächliche Arbeitssituation psychisch kranker Menschen
- 3.3 Berufliche Rehabilitation
- 3.3.1 Zielgruppe und Zielsetzung
- 3.4 Das Berufliche Trainingszentrum
- 3.4.1 Zugangsvoraussetzungen und Zusammensetzung des Personenkreises
- 3.4.2 Leistungsangebote und Ablauf der Maßnahme
- 3.4.3 Multiprofessionalität der Betreuer
- 3.4.4 Ergebnisse der Maßnahme
- 3.5 Zusammenfassung
- 1. Psychologische und arbeitspsychologische Aspekte von Stress und Stressbewältigung
- II. Empirische Untersuchung
- 1. Untersuchung und Methode
- 2. Auswertung der Gespräche
- 2.1 Zusammenhang von Stress und Erkrankung; Relevanz des Themas
- 2.2 Auswirkungen von Stress
- 2.2.1 Angenehme Auswirkungen von Stress
- 2.2.2 Unangenehme Auswirkungen von Stress
- 2.3 Welche Situationen führen zu bzw. sind Stress?
- 2.4 Maßnahmen zur Stressprävention
- 2.5 Maßnahmen zur Reaktion auf Stress / Copingstrategien
- 2.6 Erfahrungen und Umgang mit Stress im Beruflichen Trainingszentrum
- 2.6.1 Stress im BTZ
- 2.6.2 Intervention bei Stress
- 2.6.3 Thematisieren von Stress im BTZ
- 2.6.4 Der Stressbewältigungsplan
- 2.6.5 Umsetzung der Präventions- und Reaktionsstrategien
- 3. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Stellenwert von Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation schizophren erkrankter Menschen. Ziel ist es, Strategien zur Stressvermeidung und -bewältigung der Betroffenen zu analysieren, deren Effektivität zu bewerten und die Unterstützung durch Rehabilitationsmitarbeiter zu beleuchten. Die Studie basiert auf Interviews mit Teilnehmern und Mitarbeitern eines Beruflichen Trainingszentrums.
- Stress und seine Auswirkungen auf schizophren erkrankte Menschen
- Stressbewältigungsstrategien in der beruflichen Rehabilitation
- Rollen und Unterstützung der Rehabilitationsmitarbeiter
- Erfahrungen der Betroffenen im Beruflichen Trainingszentrum
- Zusammenhang zwischen Stress, Erkrankung und beruflicher Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung von Stress im Kontext schizophrener Erkrankungen und beruflicher Rehabilitation. Sie benennt die Zielsetzung der Arbeit, nämlich die Untersuchung des Stellenwerts von Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation schizophren erkrankter Menschen und die angewandten Strategien sowie deren Effektivität. Die Methodik der durchgeführten Interviews im Beruflichen Trainingszentrum Köln wird kurz skizziert und der Aufbau der Arbeit erläutert.
1. Psychologische und arbeitspsychologische Aspekte von Stress und Stressbewältigung: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung psychologischer und arbeitspsychologischer Konzepte von Stress und Stressbewältigung. Es werden verschiedene Definitionen und Modelle, wie das P-E-fit-Modell und der transaktionale Ansatz von Lazarus, vorgestellt und eingehend diskutiert. Es werden sowohl Stimulus- als auch Reaktionskonzepte beleuchtet, und schließlich werden spezifische Stressoren am Arbeitsplatz sowie Ressourcen zur Stressbewältigung (Situationskontrolle und soziale Unterstützung) und Strategien zur Stressvermeidung und -bewältigung detailliert beschrieben. Die Zusammenfassung des Kapitels fasst die vielschichtigen Aspekte des Stressverständnisses zusammen und leitet zum nächsten Kapitel über.
2. Schizophrene Psychosen: Dieses Kapitel beleuchtet die schizophrene Psychose, beginnend mit einer begrifflichen Klärung im historischen Kontext. Es behandelt epidemiologische Aspekte, Symptome und Diagnose, den Verlauf und prädiktive Faktoren der Erkrankung sowie deren Ätiologie. Verschiedene Ansätze der Schizophrenieforschung, einschließlich der Vulnerabilitätstheorie als integratives Modell, werden diskutiert. Das Kapitel schließt mit einer Übersicht therapeutischer Ansätze und einer Zusammenfassung der zentralen Aspekte der Erkrankung im Zusammenhang mit Stress.
3. Hilfen auf dem Weg in berufliche Integration für psychisch kranke Menschen: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Hilfesysteme für psychisch kranke Menschen und deren berufliche Integration. Es beleuchtet die Bedeutung von Arbeit, das Recht auf Arbeit und die damit verbundenen Gewinne und Belastungen für betroffene Personen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung beruflicher Rehabilitation und des Beruflichen Trainingszentrums (BTZ) als Ort der Durchführung der Interviews. Zugangsvoraussetzungen, Leistungsangebote, der Ablauf der Maßnahmen sowie die multiprofessionelle Betreuung im BTZ werden detailliert dargestellt. Die Ergebnisse der Maßnahmen werden kurz skizziert, bevor das Kapitel mit einer Zusammenfassung schließt.
Schlüsselwörter
Stress, Stressbewältigung, Schizophrenie, Berufliche Rehabilitation, Berufliches Trainingszentrum, qualitative Interviews, Stressoren, Ressourcen, Copingstrategien, psychische Erkrankung, berufliche Integration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation schizophren erkrankter Menschen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den Stellenwert von Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit Schizophrenie. Im Fokus stehen Strategien zur Stressvermeidung und -bewältigung, deren Effektivität und die unterstützende Rolle der Rehabilitationsmitarbeiter. Die Studie basiert auf Interviews mit Teilnehmern und Mitarbeitern eines Beruflichen Trainingszentrums (BTZ).
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Stress und seine Auswirkungen auf Menschen mit Schizophrenie; Stressbewältigungsstrategien in der beruflichen Rehabilitation; die Rolle und Unterstützung der Rehabilitationsmitarbeiter; die Erfahrungen der Betroffenen im BTZ; sowie den Zusammenhang zwischen Stress, Erkrankung und beruflicher Integration.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Studie basiert auf qualitativen Interviews mit Teilnehmern und Mitarbeitern eines Beruflichen Trainingszentrums. Die Interviews wurden ausgewertet, um die Erfahrungen und Strategien der Betroffenen im Umgang mit Stress zu analysieren.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Der theoretische Teil umfasst Kapitel zu den psychologischen und arbeitspsychologischen Aspekten von Stress und Stressbewältigung, schizophrenen Psychosen und den Hilfen zur beruflichen Integration psychisch kranker Menschen. Der empirische Teil beschreibt die Untersuchungsmethodik, die Auswertung der Interviews und die Diskussion der Ergebnisse.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Der theoretische Teil behandelt verschiedene Stressmodelle (z.B. P-E-fit-Modell, transaktionaler Ansatz von Lazarus), verschiedene Definitionen und Konzepte von Stress, spezifische Stressoren am Arbeitsplatz, Ressourcen zur Stressbewältigung (z.B. soziale Unterstützung, Situationskontrolle), Strategien zur Stressbewältigung und -vermeidung, sowie umfassende Informationen zu schizophrenen Psychosen (Begriffsklärung, Epidemiologie, Symptome, Ätiologie, Therapie).
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der empirischen Untersuchung?
Die empirischen Ergebnisse basieren auf der Auswertung der Interviews und beleuchten den Zusammenhang zwischen Stress und Erkrankung, die Auswirkungen von Stress (angenehme und unangenehme), Stressoren, Stresspräventions- und -bewältigungsmaßnahmen sowie die Erfahrungen und den Umgang mit Stress im Beruflichen Trainingszentrum. Konkrete Ergebnisse werden im Kapitel zur Auswertung der Gespräche detailliert dargestellt.
Welche Rolle spielt das Berufliche Trainingszentrum (BTZ)?
Das BTZ ist der Ort der empirischen Untersuchung. Die Interviews wurden mit Teilnehmern und Mitarbeitern des BTZ durchgeführt, um deren Erfahrungen mit Stress und Stressbewältigung im Kontext der beruflichen Rehabilitation zu erfassen. Die Arbeit beschreibt detailliert den Aufbau, die Leistungsangebote und die multiprofessionelle Betreuung im BTZ.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden in der Diskussion der empirischen Ergebnisse dargelegt. Sie beziehen sich auf den Stellenwert von Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation schizophren erkrankter Menschen und die Effektivität der angewandten Strategien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Stress, Stressbewältigung, Schizophrenie, Berufliche Rehabilitation, Berufliches Trainingszentrum, qualitative Interviews, Stressoren, Ressourcen, Copingstrategien, psychische Erkrankung, berufliche Integration.
- Quote paper
- Benjamin Ochel (Author), 2005, Stress und Stressbewältigung in der beruflichen Rehabilitation schizophren Erkrankter, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38828