Der Gegenstand dieser Arbeit soll der Kriminalroman Schlumpf Erwin Mord des in Deutschland wenig bekannten Schweizers Friedrich Glauser sein. Zuallererst sei darauf hingewiesen, daß für den Roman sowohl dieser Titel als auch die Alternative Wachtmeister Studer existiert. Glauser selbst wählte den erstgenannten Titel für sein Werk, während die für die Veröffentlichung des Textes in der Zürcher Illustrierten verantwortliche Redaktion den Titel Wachtmeister Studer auswählte. Da diese Änderung bei Glauser auf Kritik gestoßen ist, soll in der vorliegenden Arbeit der vom Autor favorisierte Titel verwendet werden.
Im Falle von Glausers Werk bieten sich zwei Aspekte an, unter denen sich seine Texte untersuchen lassen. Der eine ist der Einfluß von Glausers Biographie auf seine Kriminalromane, der andere die Elemente und die Struktur seiner Kriminalromane. Der erstgenannte Aspekt wurde vor allem in der neueren Literatur zu Friedrich Glauser behandelt. Nicht zuletzt die 1981 von Gerhard Saner veröffentlichte Arbeit über das Leben und Werk des Schweizers hat dazu beigetragen, die Parallelen zwischen der Biographie und den Romanen Glausers aufzudecken. Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll aber auf dem Vergleich von Schlumpf Erwin Mord mit den für den Kriminalroman typischen Schemata liegen. In Glausers Fall ist es jedoch nicht möglich, sein Konzept des Kriminalromans von seinem Leben zu trennen, so daß man von einem „Zusammengehen von Autobiographie und Kriminalschema“ sprechen kann.
Zu Beginn soll ein kurzer Abriß von Glausers Biographie als Grundlage dafür dienen, die anschließend untersuchten Elemente in seinem Kriminalroman als Ergebnis seiner Erfahrungen zu verstehen. In Kapitel 3 möchte ich untersuchen, inwiefern sich Glausers Kriminalromane von anderen unterscheiden. Glauser hatte ein eigenes Verständnis von dieser Gattung. Anhand eines Vergleichs mit den klassischen Elementen und Strukturen des Krimis soll dargestellt werden, welche Unterschiede, aber auch welche Übereinstimmungen in Schlumpf Erwin Mord vorliegen. Im Anschluß daran möchte ich mich dem Roman selbst zuwenden. Die Figur des Wachtmeisters Studer als Handlungsträger wird hierbei im Mittelpunkt stehen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Biographie Friedrich Glausers
- 2. Einfluß von Glausers Biographie auf Schlumpf Erwin Mord
- 3. Besonderheiten in Glausers Kriminalromanen
- 3.1 Glausers Verständnis vom Kriminalroman
- 3.2 Vergleich von Schlumpf Erwin Mord mit den klassischen Strukturelementen des Kriminalromans
- 4. Wachtmeister Studer
- 4.1 Charakterisierung
- 4.2 Studers kriminalistische Methode
- 5. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Analyse des Kriminalromans „Schlumpf Erwin Mord“ des schweizerischen Autors Friedrich Glauser. Ziel ist es, Glausers Verständnis vom Kriminalroman und die Abweichung von den klassischen Strukturen des Genres zu untersuchen, indem Schlumpf Erwin Mord mit den typischen Schemata verglichen wird. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Rolle des Wachtmeisters Studer als Protagonisten und analysiert seine kriminalistische Vorgehensweise.
- Glausers Verständnis vom Kriminalroman im Vergleich zu klassischen Strukturen
- Der Einfluß von Glausers Biographie auf seine Kriminalromane
- Die Rolle des Wachtmeisters Studer als Protagonist
- Studers kriminalistische Methoden und Vorgehensweise
- Die Bedeutung der Nebenfiguren im Kontext des Dorfes Gerzenstein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Biographie von Friedrich Glauser und zeigt, wie sein Lebenslauf, geprägt von gesellschaftlichem Ausstoß und dem ständigen Versuch, sich zu integrieren, die Figuren und Themen seiner Kriminalromane beeinflusst. Kapitel 3 widmet sich Glausers eigenem Verständnis vom Kriminalroman und stellt dieses in Relation zu den klassischen Elementen und Strukturen des Genres. Der Vergleich von Schlumpf Erwin Mord mit den traditionellen Schemata soll die Besonderheiten von Glausers Roman deutlich machen. Im Anschluss daran wird die Figur des Wachtmeisters Studer als Handlungsträger im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Kriminalroman, Friedrich Glauser, Schlumpf Erwin Mord, Wachtmeister Studer, klassische Strukturen, Abweichung vom Genre, Kriminalistische Methoden, Biographie, Außenseiter, Gesellschaftliche Probleme, Soziales Milieu,
- Arbeit zitieren
- M.A. Anke Grundmann (Autor:in), 1999, Der Ausbruch aus der klassischen Struktur des Kriminalromans in Friedrich Glausers "Schlumpf Erwin Mord", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38798