Schon seit der Jahrtausendwende begreifen wir unsere gesellschaftliche Entwicklung als „Gegenwartsgesellschaft …[der] Informations-, Kommunikations-, oder Wissensgesellschaft.“ (Heidenreich, 2000). Die rasante Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, Fusionen und neuen technischen Möglichkeiten unterliegen einer steigenden Dynamik. Diese Dynamik verstärkt sich weiterhin durch die digitale Transformation. Die Wissenschaft hat schon in den neunziger Jahren erkannt, dass sich die Gesellschaft zu einer Wissensgesellschaft weiterentwickelt aufgrund von technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, aber auch durch den rasanten Wachstum der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Entwicklung schreitet bis heute fort. Während dem Aufkommen der Digitalisierung haben sich meist nur die technologischen Vorreiter oder neue Unternehmen / Start-ups intensiv mit neuen Möglichkeiten digitaler Innovationen beschäftigt. Ein großer Teil der traditionellen Unternehmen ist sehr verhalten bezüglich Innovationen und dem Wandel in eine digitale Gesellschaft. Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie nur überlebensfähig bleiben und sich gegenüber der Konkurrenz behaupten können, wenn sie ebenfalls Innovationen hervorbringen können, und tradierte Geschäftsmodelle, die im vergangenen Jahrhundert noch funktionierten, überholen oder durch neue ersetzen. Als zentrale Ressource für dieses Vorhaben ist Wissen ein unverzichtbares Element.
Wissens ist deshalb so komplex, da bis heute verschiedene Definitionen von Wissen bestehen und immer noch keine einzig konkrete Definition von Wissen besteht. Mittlerweile haben sich diese Entwicklungen in sogenannter Social Software im privaten Gebrauch, aber auch in der Geschäftswelt etabliert. Social Software hat dadurch den Gebrauch und das Management von Wissen immens verändert. Wissen ist eine dynamische Ressource, denn sie kann einerseits durch Kombination mit anderen expliziten Wissensquellen neue Erkenntnisse hervorbringen und andererseits kann ihre Haltbarkeit begrenzt sein: „Deshalb ist eine Wissensgesellschaft nicht nur durch die Zunahme von Wissen, Fachkompetenz und Innovationen, sondern auch durch die Zunahme von Ungewissheit, Risiken und Ambiguitäten gekennzeichnet" (Heidenreich, 2000). Diese Entwicklungen machen es notwendig den Umgang mit Wissen zu professionalisieren, um gleichzeitig Innovation und Weiterentwicklung voranzutreiben und Risiken und Unsicherheiten kontrollieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel
- Aufbau
- Wissensmanagement
- Begriffliche Abgrenzungen
- Wissen kategorisieren
- Ansätze im Wissensmanagement
- Modelle im Wissensmanagement
- Betriebswirtschaftlicher Baustein-Ansatz nach Probst
- Wissenschaftliche Ansatz nach Nonaka und Takeuchi
- Pädagogisch-psychologischer Ansatz nach Reinmann-Rothmeier und Mandl
- Enterprise Social Networks
- Historische Entwicklungen
- Social Software
- Social Software im Einsatz von Wissensmanagement
- Grundlagen: Enterprise Social Networks
- Definition
- Funktionen
- Idealtypischer Kreislauf
- Chancen und Risiken
- Praxisbeispiele von Enterprise Social Networks
- Microsoft Sharepoint
- Yammer
- IBM Connections
- JIVE
- Aufbauorganisation von Enterprise Social Networks
- Nutzergruppen
- Governance-Modell
- ESN-Aufbauorganisation in Relation zu Wissensmanagement
- Verknüpfungen von Wissensmanagementmodellen mit Enterprise Social Networks
- Methodisches Vorgehen
- Definition des leitfadengestützten Experteninterviews
- Konstruktion und Ablauf
- Auswahl der Experten
- Methoden der Auswertung
- Auswertungen der Expertenbefragungen
- Beurteilungen im Zusammenhang von ESN und dem betriebswirtschaftlichen Baustein-Ansatz nach Probst
- Beurteilungen im Zusammenhang von ESN und dem pädagogisch-psychologischen Ansatz nach Reinmann-Rothmeier und Mandl
- Beurteilungen im Zusammenhang von ESN und dem wissenschaftlichen Ansatz nach Nonaka und Takeuchi
- Beurteilungen im Zusammenhang von ESN und der Etablierung einer Aufbauorganisation
- Erkenntnisse der Expertenbefragungen
- Baustein Ansatz nach Probst
- Pädagogisch-psychologischer Ansatz nach Reinmann-Rothmeier und Mandl
- Wissenschaftlicher Ansatz nach Nonaka und Takeuchi
- Modelle im Vergleich
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit untersucht den Einsatz von Enterprise Social Networks (ESN) in Relation zu Wissensmanagement-Modellen. Ziel ist es, die Verknüpfung dieser beiden Bereiche aufzuzeigen und die Auswirkungen von ESN auf die Anwendung und Effektivität von Wissensmanagement-Modellen zu beleuchten.
- Begriffliche Abgrenzung und Kategorisierung von Wissen
- Analyse von relevanten Wissensmanagement-Modellen
- Definition und Charakterisierung von Enterprise Social Networks
- Zusammenhänge zwischen ESN und verschiedenen Wissensmanagement-Modellen
- Bewertung der Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen von ESN im Kontext von Wissensmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Facharbeit ein und definiert die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Wissensmanagement, definiert den Begriff, kategorisiert Wissen und stellt verschiedene Ansätze und Modelle im Wissensmanagement vor. Kapitel 3 behandelt Enterprise Social Networks, beleuchtet die historische Entwicklung, die Funktionsweise und Praxisbeispiele. Kapitel 4 analysiert die Verknüpfung von Wissensmanagement-Modellen mit Enterprise Social Networks anhand von Experteninterviews. Die Auswertung der Expertenbefragungen wird in diesem Kapitel vorgestellt. Die Erkenntnisse der Expertenbefragungen werden in Kapitel 4.3 zusammengefasst und die Modelle im Vergleich dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Facharbeit sind Wissensmanagement, Enterprise Social Networks (ESN), Wissensmanagement-Modelle, betriebswirtschaftlicher Baustein-Ansatz nach Probst, wissenschaftlicher Ansatz nach Nonaka und Takeuchi, pädagogisch-psychologischer Ansatz nach Reinmann-Rothmeier und Mandl, Experteninterviews, Social Software, Aufbauorganisation, Governance-Modell.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Einsatz von Enterprise Social Networks in Relation zu Wissensmanagement-Modellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/387020