Die Verteilung der Lasten und Kosten einer Eigentümergemeinschaft auf die einzelnen Wohnungseigentümer wird von einem Teil ihrer Eigentümer oft als nicht sachangemessen, als ungerecht und unausgewogen empfunden. Sie ist auch objektiv gesehen oft ungerecht, zum Teil in einem hohen Maße. Da sich diese ungerechte Lastenverteilung mit jeder Jahresabrechnung wiederholt, jahrzehntelang, und sich so zu hohen Beträgen summiert, wird sie zunehmend als drückend empfunden. Dasselbe gilt, wenn nicht nur Betriebskosten ungerecht verteilt werden, sondern hohe Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten nach einem unpassenden und ungerechten Maßstab zugeteilt werden. Deshalb wurden die Gerichte schon oft mit Klagen auf Änderung der sog. Umlageschlüssel in den Gemeinschaftsordnungen um Abhilfe gebeten.
Inhaltsverzeichnis
- Gerichtliche Billigung
- Die Verteilung der Lasten und Kosten
- Änderung der Umlageschlüssel
- Höchstrichterliche Entscheidungen
- Büroräume mit Tiefgaragenstellplatz
- Zwei obere Wohnungen mit Spitzböden
- Eigentumswohnung in einer Anlage mit 14 Wohnungen
- Mehr als 40 Stellplätze einer Tiefgarage
- Ladengeschäft in einer Anlage mit zwei weiteren Geschäften
- Wohnungen in einer Anlage mit sechs Gebäuden
- Novelle zum WEG
- Anpassung unzulänglicher Regeln
- Anspruchsgrundlage für Änderungen
- Sachgemäße Beschlüsse der Eigentümergemeinschaft
- Gerechtigkeit im Wohnungseigentumsgesetz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die ungerechte Verteilung von Lasten und Kosten in Wohnungseigentümergemeinschaften und analysiert, wie Gerichte mit Klagen auf Änderung der Umlageschlüssel umgehen. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, ob die Rechtsprechung ausreichend auf das Postulat der Gerechtigkeit bei der Lastenverteilung im Wohnungseigentumsgesetz eingeht.
- Ungleichgewichte bei der Lastenverteilung in Wohnungseigentümergemeinschaften
- Gerichtliche Reaktion auf Klagen zur Änderung der Umlageschlüssel
- Analyse der Rechtsprechung im Hinblick auf das Postulat der Gerechtigkeit
- Auswirkungen der Novelle zum WEG auf die Lastenverteilung
- Kritik an der Sonderrechtslage im Wohnungseigentum
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt des Textes befasst sich mit der Problematik der ungerechten Lastenverteilung in Wohnungseigentümergemeinschaften. Es werden Beispiele aus der Rechtsprechung aufgezeigt, in denen Gerichte trotz eindeutiger Ungleichgewichte Klagen auf Änderung der Umlageschlüssel abgewiesen haben. Der Text analysiert die Argumentationslinien der Gerichte und stellt fest, dass das Postulat der Gerechtigkeit bei der Lastenverteilung in vielen Fällen unzureichend berücksichtigt wird.
Im zweiten Abschnitt wird die Novelle zum WEG aus dem Jahr 2007 behandelt. Dabei wird erörtert, dass der Gesetzgeber zwar mit der Novelle neue Bestimmungen zur Anpassung unzulänglicher Regeln in den Gemeinschaftsordnungen einführte, jedoch die bisherige restriktive Entscheidungspraxis der Gerichte nicht ausreichend korrigiert hat.
Der dritte Abschnitt des Textes kritisiert die bisherige Rechtsprechung und stellt fest, dass Gerichte trotz der Novelle weiterhin dazu neigen, Klagen auf Änderung von Umlageschlüsseln abzuweisen. Der Autor argumentiert, dass die Gerichte für das Wohnungseigentum ein Sonderrecht mit singulären Regeln und Argumenten eingeführt haben, die mit dem Postulat der Gerechtigkeit nicht vereinbar sind.
Schlüsselwörter
Wohnungseigentumsgesetz, Lastenverteilung, Kostenverteilung, Umlageschlüssel, Gerichtsentscheidungen, Novelle zum WEG, Gerechtigkeit, Sonderrecht, Eigentümergemeinschaft, Miteigentumsanteile, Wohnflächen, Betriebskosten, Instandhaltungskosten, Instandsetzungskosten.
- Arbeit zitieren
- Dr. iur. Koloman Trinkl (Autor:in), 2014, Ungerechte Verteilung von Lasten und Kosten in der Wohnungseigentümergemeinschaft, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/387001