Gewalt und Verbrechen sind männlich. Eine Behauptung die zwei Thesen in sich vereint, die von mir in dieser Studienarbeit überprüft werden.
Zunächst widme ich mich dem Thema „Verbrechen und Männer“. Nach der Betrachtung mehrerer Statistiken komme ich zu dem Schluss, dass die Mehrzahl delinquenter Handlungen von Männern begangen wird. Vor allem die Gewaltkriminalität scheint eine klare Männerdomäne zu sein, was zur zweiten These: „Gewalt ist männlich“ führt. Für Bob Connell (2009) ist dies klar der Fall, nicht nur dass Kampfsport vornehmlich von Männern betrieben wird, außerdem sind z.B. die meisten Soldaten männlichen Geschlechts. Gewalt scheint also tatsächlich männlich zu sein.
Wie Döge (2013) allerdings zeigte, ist die Definition von Gewalt sehr wichtig, denn wie die Sonderauswertung der Männerstudie 2009 durch Peter Döge darlegt, sind Frauen nicht viel weniger gewalttätig als Männer, die Art der Gewalt unterscheidet sich allerdings. So dominieren Männer vor allem die Bereiche der Gewalt die vom deutschen Gesetz geahndet werden. Im Schlussteil gehe ich dann den Ursachen der (männlichen) Gewalt aus systemtheoretischer Sicht auf den Grund und komme zu dem Schluss, dass Gewalt sich nicht an einer einzelnen Ursache festmachen lässt. Zuletzt gehe ich auf die Bedeutung des Themas für die soziale Arbeit ein, in Verbindung mit einer eigenen Stellungnahme.
Während meines Praktikums bei der Bewährungshilfe Neustart gGmbH in Heidelberg ist mir aufgefallen, dass die Mehrzahl der Klienten männlich war. Straftäterinnen sind mir im Kontext der Bewährungshilfe nur 5 begegnet, Straftäter waren es hingegen weit mehr als 30. Hier stellte sich mir zum ersten mal die Frage:„ist Verbrechen männlich?“
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel 1: Verbrechen und Männer
- Kapitel 2: Gewalt und Männer
- Kapitel 3: Resümee
- Kapitel 4: Ursachen „,männlicher“ Gewalt
- Kapitel 5: Eigene Stellungnahme und Bedeutung für die Soziale Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit analysiert die Behauptung, dass Gewalt und Kriminalität männlich sind. Sie untersucht die statistischen Daten zu Verbrechen und Gewalt, um die Präsenz von Männern in diesen Bereichen zu beleuchten. Außerdem wird untersucht, ob Gewalt als eine männliche Eigenschaft betrachtet werden kann.
- Statistische Daten zur Kriminalität und Geschlechterverteilung
- Definition von Gewalt und Geschlechterdifferenz in der Gewaltausübung
- Systemtheoretische Analyse der Ursachen von (männlicher) Gewalt
- Bedeutung des Themas für die Soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Verbrechen und Männer beleuchtet die statistische Dominanz von Männern im Bereich der Kriminalität, insbesondere im Hinblick auf die hohe Anzahl männlicher Tatverdächtiger und Verurteilter. Es werden Statistiken und Tabellen präsentiert, die die Geschlechterverteilung in verschiedenen Kriminalitätsbereichen aufzeigen.
- Kapitel 2: Gewalt und Männer widmet sich der Frage, ob Gewalt tatsächlich eine männliche Eigenschaft ist. Hier werden verschiedene Aspekte wie Kampfsport, Militärdienst und die unterschiedlichen Arten von Gewalt (körperliche vs. emotionale) beleuchtet.
- Kapitel 4: Ursachen „männlicher“ Gewalt untersucht die Ursachen von Gewalt aus systemtheoretischer Sicht. Es wird argumentiert, dass Gewalt nicht auf eine einzelne Ursache zurückgeführt werden kann, sondern aus einer komplexen Interaktion verschiedener Faktoren resultiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Kriminalität, Gewalt, Geschlechterunterschiede, Männerforschung, Systemtheorie und die Bedeutung für die Soziale Arbeit. Sie untersucht die Präsenz von Männern in den Bereichen Kriminalität und Gewalt und analysiert die Ursachen und Folgen dieser Phänomene.
- Quote paper
- Dirk Hofbeck (Author), 2014, Sind Gewalt und Verbrechen "männlich"? Ursachen männlicher Gewalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/386873