1.Einleitung
Me-tro-se-xu-el-le(r) m; 1.: männlicher Trendsetter des 21. Jahrhunderts. 2: heterosexueller urbaner Mann, mit verfeinerter ästhetischer Wahrnehmung 3: Mann, der Zeit und Geld auf sein Äußeres verwendet 4. Mann, der seine weibliche Seite auslebt (Flocker, Michael – The Metrosexual, 2003:1)
Der Begriff Metrosexualität wurde 1994 erstmals vom britischen Journalisten Mark Simpson publiziert. Aus "metropolitan" und "heterosexual" zusammengesetzt bezeichnet Metrosexualität weniger eine sexuelle Ausrichtung, als einen extravaganten Lebensstil, der keinen Wert auf Kategorisierung in einem Rollenbild legt. Metrosexuelle Männer zeigen eine feminine Seite ihrer Persönlichkeit und nach außen hin Verhaltensweisen, die bis heute eher dem homosexuellen Lebensstil zugeordnet wurden. Sie tragen Röcke, gehen regelmäßig zum Friseur und lassen sich dabei auch ausgefallene Frisuren machen, sie gehen zur Pediküre, Maniküre und geben viel Geld für Mode aus. Michael Flocker, ein Autor der sich mit Ratgebern zur Metrosexualität beschäftigt, schreibt dazu:
„Die scharfe Trennungslinie zwischen heterosexuellen Männern und schwulen Männern wurde in den letzten Jahren sichtlich aufgehoben. Schwule suchen Fitnessstudios auf und huldigen männlichen Idealen, während Hetero-Männer sich nicht länger nur mit der traditionellen Uniform aus Bügelfaltenhose und kariertem Langweiler-Hemd begnügen. Langsam erkennen beide Seiten, dass eine Kraft und ein Geheimnis von der Mehrdeutigkeit ausgeht, und dass Gewandtheit, Stilsicherheit und Selbstvertrauen wichtige Faktoren im Leben des modernen Mannes sind. Angst ist out und Spaß ist in. Die Männer sind nach einer 360-Grad-Wende wieder am gemeinsamen Ausgangspunkt angelangt. Sie treffen sich an dem Punkt in der Mitte wieder, den die Natur schon immer für sie vorgesehen hatte. Das lange trostlose Exil des männlichen Pfaus ist beendet und die Dinge sehen für alle Beteiligten wieder sehr viel heller und freundlicher aus.“ (Flocker, 2003:12f)
So erfreulich diese Behauptung auch sein mag, hat sich die Metrosexualität heutzutage in der Gesellschaft immer noch nicht ganz etabliert. Meistens nur in den Großstädten bemerkbar, (vgl. Definition-„aus "metropolitan" und …), wird sie häufig immer noch der homosexuellen Subkultur zugeschrieben.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Homo-Befreiung und Queer Theory
- Intelligibile Geschlechter und (Geschlechts-) Identität bei Judith Butler
- Die (Zwangs)Heterosexualität
- Stabilität der Geschlechtsidentität
- Travestie und Geschlechterparodie
- Über die Grenzen der Sexualität/ Beispiele
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Lebensstil der Metrosexualität und hinterfragt dessen gesellschaftliche Akzeptanz. Sie beleuchtet, inwiefern Metrosexualität eine Abkehr von der Naturalisierung von Geschlechtsrollenstereotypen darstellt und welche Herausforderungen sie für traditionelle Konzepte von Homosexualität und Heterosexualität aufwirft.
- Metrosexualität als Lebensstil und seine gesellschaftliche Wahrnehmung
- Der Einfluss der Queer Theory auf das Verständnis von Geschlecht und Sexualität
- Die Dekonstruktion traditioneller Geschlechtsrollen und -stereotype
- Die Frage nach der Stabilität von Geschlechtsidentität
- Metrosexualität als Ausdruck von Selbstfindung und Selbstpräsentation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Metrosexualität ein und definiert den Begriff anhand verschiedener Perspektiven. Sie stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor, die sich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Metrosexualität und der Frage nach den Grenzen dieser Identität auseinandersetzen. Die Einleitung betont den Zusammenhang zwischen Metrosexualität, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung, wobei sie die These aufstellt, dass Metrosexualität eine Folge der Entnaturalisierung von Geschlechtsrollen ist.
Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Metrosexualität. Er beginnt mit einer Auseinandersetzung mit der Homo-Befreiungsbewegung und der Queer Theory, um den historischen und theoretischen Kontext der Metrosexualität zu beleuchten. Es werden die unterschiedlichen Ansichten und Strategien der Homophilenbewegung und der radikaleren Gay Liberation Bewegung gegenüber der heteronormativen Gesellschaft verglichen. Anschließend werden die Konzepte von Judith Butler zur Geschlechtsidentität diskutiert. Die folgenden Abschnitte behandeln die Zwangshetero-sexualität, die Stabilität von Geschlechtsidentität und Travestie als Formen der Geschlechterparodie. Durch diese Analyse wird ein vielschichtiges Bild der Metrosexualität und ihrer gesellschaftlichen Einbettung gezeichnet, mit einem Fokus auf den Herausforderungen für etablierte Geschlechterrollen und -vorstellungen.
Über die Grenzen der Sexualität/ Beispiele: Dieses Kapitel beleuchtet konkrete Beispiele, die die Grenzen und Ambivalenzen der Metrosexualität verdeutlichen. Es zeigt, wie Metrosexualität die traditionelle Trennung zwischen heterosexuellen und homosexuellen Männern aufhebt und neue Möglichkeiten der Selbstinszenierung eröffnet. Diese Beispiele veranschaulichen die Komplexität des Themas und die Schwierigkeiten bei der eindeutigen Kategorisierung von Geschlecht und Sexualität.
Schlüsselwörter
Metrosexualität, Queer Theory, Geschlechtsrollen, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, Homo-Befreiungsbewegung, Heteronormativität, Selbstpräsentation, Entnaturalisierung, Geschlechterparodie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Metrosexualität
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Lebensstil der Metrosexualität und hinterfragt dessen gesellschaftliche Akzeptanz. Sie beleuchtet, inwiefern Metrosexualität eine Abkehr von der Naturalisierung von Geschlechtsrollenstereotypen darstellt und welche Herausforderungen sie für traditionelle Konzepte von Homosexualität und Heterosexualität aufwirft.
Welche Themen werden im Hauptteil behandelt?
Der Hauptteil analysiert die Metrosexualität anhand der Homo-Befreiungsbewegung und der Queer Theory, der Geschlechtsidentitätskonzepte von Judith Butler, der Zwangshetero-sexualität, der Stabilität von Geschlechtsidentität und Travestie als Formen der Geschlechterparodie. Es wird ein vielschichtiges Bild der Metrosexualität und ihrer gesellschaftlichen Einbettung gezeichnet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit Fokus auf Homo-Befreiung, Queer Theory und die Konzepte von Judith Butler, ein Kapitel zu den Grenzen der Sexualität mit Beispielen und Schlussbemerkungen. Die Einleitung definiert den Begriff Metrosexualität und stellt die Forschungsfragen vor. Der Hauptteil analysiert verschiedene Aspekte der Metrosexualität und das Kapitel zu den Grenzen der Sexualität verdeutlicht Ambivalenzen und die Komplexität des Themas.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Metrosexualität, Queer Theory, Geschlechtsrollen, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, Homo-Befreiungsbewegung, Heteronormativität, Selbstpräsentation, Entnaturalisierung, Geschlechterparodie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Metrosexualität zu untersuchen und deren Einfluss auf traditionelle Konzepte von Geschlecht und Sexualität zu analysieren. Es wird die Frage nach der Stabilität von Geschlechtsidentität und Metrosexualität als Ausdruck von Selbstfindung beleuchtet.
Wie wird die Metrosexualität in dieser Arbeit definiert?
Die Arbeit definiert Metrosexualität anhand verschiedener Perspektiven und untersucht sie im Kontext von gesellschaftlicher Akzeptanz, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Die These besagt, dass Metrosexualität eine Folge der Entnaturalisierung von Geschlechtsrollen ist.
Welche Rolle spielt die Queer Theory in dieser Arbeit?
Die Queer Theory liefert den theoretischen Rahmen, um Metrosexualität im Kontext der Dekonstruktion traditioneller Geschlechtsrollen und -stereotype zu analysieren und das Verständnis von Geschlecht und Sexualität zu erweitern.
Wie wird die Stabilität der Geschlechtsidentität betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Frage nach der Stabilität der Geschlechtsidentität im Kontext der Metrosexualität und hinterfragt traditionelle Vorstellungen davon im Lichte der Queer Theory und der Analyse von Geschlechterparodie.
- Quote paper
- Teodor Kazakov (Author), 2005, Metrosexualität als Lebensstil, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38455