Thomas Struths sogenannte "Museumsfotografien" stellen die Beziehung zwischen Bild und Betrachter im 20. und 21. Jahrhundert nicht nur in Frage, sondern erfinden das Thema in gewisser Hinsicht sogar neu. In dieser Arbeit soll das Spannungsverhältnis zwischen Bild und dem Betrachter untersucht werden. Dabei ist es wichtig, zunächst einen Überblick über die künstlerische Vita von Thomas Struth zu geben, da seine fotografische Richtung von seiner Ausbildung und der "Düsseldorfer Photoschule" beeinflusst wurde.
Anschließend soll eine Analyse der Intensionen des Künstlers sowie der daraus resultierenden bzw. den damit beabsichtigten Wirkungen an einigen ausgewählten Werken aus dem Museumsbilderzyklus erfolgen. Die Interpretation von Fotografie liegt allein beim Betrachter. Gleichwohl stellt sich hier die Frage, ob es nicht auch Struths Anliegen ist, das Unterbewusste zu ergründen? Also die ungeschriebene soziale Regel, die uns alle in gewisser Weise dazu bringt, zu wissen, wie wir uns in einem Museum verhalten und wie wir Kunst anschauen und verstehen sollen.
Danach wird zudem der − vielleicht nicht dem Haupanliegen des Künstlers entsprechende, aber durchaus offensichtliche − Paragone zwischen Fotografie und Malerei angesprochen werden. Auf die Bedeutung der modernen Fotografie für das Verhältnis zwischen Bild und Betrachter kann an dieser Stelle nur kurz eingegangen werden. Ebenfalls nur en passant kann auf die umfassende Literatur über die gesellschaftskritische Auseinandersetzung Struths im Zusammenhang der Düsseldorfer Schule verwiesen werden.
In dieser Arbeit soll es hauptsächlich um die Bedeutung der Museumsfotografien für unsere Betrachtung von Kunst gehen. Dabei soll die Frage im Mittelpunkt stehen, wie Struth es erreicht, dass wir uns beim Anblick seiner Werke in einem Paradoxon aus Zeit, Raum, betrachteter Kunst und betrachtender Betrachter, verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Thomas Struth – Ein deutscher Fotokünstler.
- 3. Die Museumsfotografien ......
- 3.1 Werkbeispiele und Analyse: „Erster“ Zyklus (1989/90)....
- 3.2 Werkbeispiele und Analyse: „Zweiter“ Zyklus (1996–2005).......
- 4. Moderner Paragone?
- 5. Fazit....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den „Museumsfotografien“ von Thomas Struth, die die Beziehung zwischen Bild und Betrachter im 20. und 21. Jahrhundert in Frage stellen. Ziel ist es, das Spannungsverhältnis zwischen Bild und Betrachter zu untersuchen, indem zunächst ein Überblick über Struths künstlerische Vita gegeben wird. Anschliessend soll eine Analyse der Intentionen des Künstlers und der daraus resultierenden Wirkungen anhand ausgewählter Werke aus dem Museumsbilderzyklus erfolgen. Darüber hinaus werden weitere Themen angesprochen, wie z. B. die mögliche Intention, Fotografie und Malerei nebeneinanderzustellen, und die Bedeutung der modernen Fotografie für das Verhältnis zwischen Bild und Betrachter.
- Die Beziehung zwischen Bild und Betrachter
- Die Intentionen von Thomas Struth
- Die Analyse von Museumsfotografien
- Die Verbindung zwischen Fotografie und Malerei
- Die Bedeutung der modernen Fotografie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die „Museumsfotografien“ von Thomas Struth vor und erläutert deren besondere Bedeutung für das Thema der Beziehung zwischen Bild und Betrachter. Des Weiteren werden wichtige Forschungsfragen und die methodische Herangehensweise an das Thema skizziert.
- Kapitel 2: Thomas Struth – Ein deutscher Fotokünstler: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die künstlerische Biografie von Thomas Struth, einschließlich seiner Ausbildung, seiner künstlerischen Entwicklung und seiner wichtigsten Werke. Der Einfluss der „Düsseldorfer Photoschule“ auf sein Schaffen wird beleuchtet, ebenso wie Struths Vorliebe für Großformatfotografien und seine Verwendung der Cibachrome-Technik.
- Kapitel 3: Die Museumsfotografien: In diesem Kapitel werden die Museumsfotografien von Thomas Struth ausführlicher analysiert. Es werden die beiden Hauptzyklen der Museumsfotografien vorgestellt, mit Beispielen und Interpretationen, um das Wesen von Struths Bildsprache und die Beziehung zwischen Kunstwerk, Ausstellungsraum und Betrachter zu erhellen.
Schlüsselwörter
Thomas Struth, Museumsfotografien, Bild, Betrachter, Fotografie, Malerei, Düsseldorfer Photoschule, Kunstgeschichte, Wahrnehmung, Rezeption, Zeit, Raum, Paradox.
- Quote paper
- Nicole Schönbach (Author), 2015, Die Metaebenen der Betrachtung bei den "Museumsfotografien" von Thomas Struth, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/384496