Im Zentrum des von Marlen Haushofer verfassten Romans „Die Wand“ steht nicht nur eine tödliche Katastrophe, sondern vor allem die Möglichkeiten, die sich durch eben dieses Unglück für die Ich-Erzählerin ergeben: Abgeschieden von der sie bedrängenden, plagenden Welt, bietet sich die Chance, ganz von vorn anzufangen und alle bisherigen Entscheidungen und Prioritäten zu überdenken.
Dieser Wandlungsprozess soll im Mittelpunkt der Hausarbeit stehen. Es soll mit Rückgriff auf die Identitätstheorie von Erving Goffman untersucht werden, inwiefern sich ihre Identität durch die Isolation und Einsamkeit in der Natur verändert, was sie unternimmt, um ihre bisherige Identität abseits von jeglicher Interaktion zu erhalten bzw. ob sie die Isolation nicht auch als Möglichkeit sieht, um sich von eben dieser zu lösen. Mithilfe der Analyseergebnisse soll abschließend bewertet werden, ob sie durch die Wand in ein Exil verbannt worden ist, in dem sie erneut mit der ihr bekannten Einsamkeit und Isolation gequält wird, oder ob durch das Untergangsszenario ein Asyl gewährt wird, das ihr Zuflucht bietet vor den sie einschränkenden und determinierenden Rollen der Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Identitätsbegriff nach Erving Goffman
- Inhaltsangabe zum Roman „Die Wand“
- Identitätserhaltung – Identitätsauflösung
- Identitätserhaltung
- Die Fürsorge für die Tiere
- Die Organisation des Alltags
- Schreiben als Maßnahme gegen den Wahnsinn
- Zwischenergebnis zur Analyse der Selbsterhaltung
- Identitätsauflösung
- Die physische Metamorphose und Selbstwahrnehmung
- Die psychische Metamorphose
- Zwischenergebnis der Analyse der Identitätsauflösung
- Identitätserhaltung
- Schlussbetrachtung: Die Wand – Exil oder Asyl?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie sich die Identität der Ich-Erzählerin in Marlen Haushofers Roman „Die Wand“ durch die Isolation und Einsamkeit in der Natur verändert. Dabei wird auf die Identitätstheorie von Erving Goffman zurückgegriffen, um zu untersuchen, welche Strategien die Erzählerin anwendet, um ihre bisherige Identität zu bewahren und ob sie die Isolation auch als Chance zur Selbstfindung betrachtet. Die Analyse soll abschliessend bewerten, ob die Wand ein Exil darstellt, in dem die Erzählerin mit Einsamkeit und Isolation konfrontiert wird, oder ein Asyl, das ihr Zuflucht bietet vor den einschränkenden und determinierenden Rollen der Gesellschaft.
- Identität in Isolation und Einsamkeit
- Identitätserhaltung und -auflösung
- Die Wand als Exil oder Asyl
- Die Rolle der Natur
- Selbstfindung und Transformation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Roman „Die Wand“ und dessen Hauptthematik vor. Die Ich-Erzählerin befindet sich in einer isolierten Situation und wird mit der Möglichkeit konfrontiert, ihre Identität neu zu definieren. Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der Identitätsentwicklung der Erzählerin unter diesen Umständen.
- Der Identitätsbegriff nach Erving Goffman: Dieses Kapitel stellt den von Erving Goffman entwickelten Identitätsbegriff vor, der die soziale, personale und Ich-Identität unterscheidet. Goffman analysiert, wie diese Identitäten in alltäglichen Situationen aufgebaut und behauptet werden und betont den Einfluss von Interaktion und gesellschaftlichen Erwartungen auf die Identitätsentwicklung.
- Inhaltsangabe zum Roman „Die Wand“: Diese Kapitel fasst die wichtigsten Handlungselemente und Charaktere des Romans zusammen, ohne dabei den Inhalt des Romans zu verraten.
- Identitätserhaltung – Identitätsauflösung: Dieses Kapitel analysiert, wie die Ich-Erzählerin in der isolierten Umgebung versucht, ihre Identität zu bewahren. Es untersucht verschiedene Strategien, wie die Fürsorge für die Tiere, die Organisation des Alltags und das Schreiben, die sie anwendet, um mit der Situation zurechtzukommen. Zudem wird erforscht, inwieweit die Isolation zur Auflösung ihrer bisherigen Identität führt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Hausarbeit sind: Identität, Isolation, Einsamkeit, Natur, Wandlungsprozess, Erving Goffman, Identitätstheorie, Selbstfindung, Exil, Asyl, Marlen Haushofer, „Die Wand“.
- Arbeit zitieren
- Anna Kuhlmann (Autor:in), 2011, Identitätsauflösung und Identitätserhaltung in Marlen Haushofers "Die Wand", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/383465