Elke Heidenreich polarisiert und regt zum Denken an. Sie ist eine Schriftstellerin und Literaturkritikerin, die besonders durch ihre Literatursendung "Lesen!" aufsehen erregte. Sie selbst sagte über ihre Sendung, dass es ihr nicht darum gehe, Literaturkritik vorzuführen, sondern beim Leser Begeisterung und Leidenschaft zu wecken. "Ein Buch muss fesseln, alles andere zählt nicht."
Wenn Geschichten zu Texten werden und Texte dekonstruiert werden, dann verdampft die Bedeutung und die Leselust gleich mit. Nicht nur Elke Heidenreich vertritt die Ansicht, dass die unendliche Zerlegung von Geschichten einen Text "tötet". Seltsam, denkt man sich. Genau das ist es doch, was wir in der Schule bis zur unendlichen Erschöpfung praktiziert haben. Reflektiert man dieses Vorgehen heute, ist wohl unverkennbar, dass keiner – außer der Lehrperson selbst – zum Selbstdenken und Kreativ-Sein angeregt wurde.
Wie Elke Heidenreich in ihrem Zitat wunderbar veranschaulicht, macht das Lesen etwas mit dem Leser; es beeinflusst ihn. Innere Prozesse werden angeregt, die Einfluss auf unsere Kreativität, unsere Wahrnehmung und unsere Denkweise nehmen. Nun bleibt die Frage offen, wie diese Prozesse angeregt werden können, wenn im Unterricht ausschließlich die von dem Lehrer fertig interpretierten Texte besprochen werden, die die Lehrperson "blind und taub macht für Beobachtungen und Überlegungen der Schüler"?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sachanalyse - Die Alterität des Textes erfahren
- 3. Die analytische Lektüre - Die Gestaltung der Alterität wahrnehmen
- 4. Didaktische Analyse - Fragehorizonte entwerfen
- 5. Didaktische Analyse - Fragehorizonte entwerfen
- 5.1 Arbeitsziele und -prozesse konzipieren
- 6. Entwicklung von Lernaufgaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kurzgeschichte „Lesen“ von Elke Heidenreich unter didaktischen Gesichtspunkten. Ziel ist es, die „Alterität“ des Textes – seine Andersartigkeit und den Raum für individuelle Interpretationen – herauszuarbeiten und für den Schulunterricht nutzbar zu machen. Der Fokus liegt darauf, literarästhetisches Verständnis bei Schülern zu fördern, indem die aktive Beteiligung des Lesers und die Bedeutung von „Leerstellen“ im Text beleuchtet werden.
- Analyse der Alterität von Elke Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“
- Didaktische Überlegungen zur Gestaltung des Unterrichts
- Förderung von Lesekompetenz und Sprachbewusstheit
- Die Rolle der „Leerstellen“ im Text und deren didaktisches Potential
- Entwicklung von Lernaufgaben zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Text
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und thematisiert die Polarisierung, die Elke Heidenreich mit ihren Ansichten zum Lesen auslöst. Sie stellt die Frage, wie im Schulunterricht literarisches Verständnis gefördert werden kann, ohne den Text durch Überinterpretation zu „töten“. Der Begriff der „Leerstelle“ nach Wolfgang Iser wird eingeführt, um die Aktivität des Lesers und die Bedeutung der individuellen Interpretation zu betonen. Die Arbeit kündigt die Analyse von Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“ anhand eines didaktischen Fahrplans an, der die Alterität des Textes hervorhebt.
2. Sachanalyse - Die Alterität des Textes erfahren: Dieses Kapitel beschreibt den ersten Eindruck der Autorin von der Kurzgeschichte. Die Kürze des Textes und der Titel selbst wecken Neugier und regen zu Interpretationen an. Die Autorin analysiert die Wirkung des Textes und stellt Fragen nach der Bedeutung des Titels und dem Verhalten der handelnden Personen. Die Sympathie der Autorin für den scheinbar arbeitsscheuen Taxifahrer wird erläutert, und die Vieldeutigkeit der Geschichte wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Elke Heidenreich, Lesekompetenz, Sprachbewusstheit, Alterität, Kurzgeschichte, „Lesen“, Leerstellen, literarästhetisches Verständnis, Didaktik, Unterricht, Interpretation, individuelle Leseerfahrung.
Häufig gestellte Fragen zur didaktischen Analyse von Elke Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Elke Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“ unter didaktischen Gesichtspunkten. Ziel ist es, die „Alterität“ des Textes – seine Andersartigkeit und den Raum für individuelle Interpretationen – herauszuarbeiten und für den Schulunterricht nutzbar zu machen. Der Fokus liegt auf der Förderung literarästhetischen Verständnisses bei Schülern durch die Berücksichtigung der aktiven Leserbeteiligung und der Bedeutung von „Leerstellen“ im Text.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse der Alterität von Heidenreichs Kurzgeschichte, didaktische Überlegungen zur Unterrichtsgestaltung, die Förderung von Lesekompetenz und Sprachbewusstheit, die Rolle der „Leerstellen“ und deren didaktisches Potential, sowie die Entwicklung von Lernaufgaben zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Text.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, eine Sachanalyse zur Alterität des Textes, eine analytische Lektüre zur Gestaltung der Alterität, eine didaktische Analyse mit Fokus auf Arbeitsziele und -prozesse, sowie die Entwicklung von Lernaufgaben. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Was ist die Kernaussage der Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und thematisiert die Polarisierung, die Heidenreichs Ansichten zum Lesen auslösen. Sie fragt nach der Förderung literarischen Verständnisses im Unterricht, ohne den Text durch Überinterpretation zu „töten“. Der Begriff der „Leerstelle“ nach Wolfgang Iser wird eingeführt, um die Aktivität des Lesers und die Bedeutung der individuellen Interpretation zu betonen. Die Arbeit kündigt die Analyse von Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“ anhand eines didaktischen Fahrplans an, der die Alterität des Textes hervorhebt.
Was wird in der Sachanalyse (Kapitel 2) behandelt?
Kapitel 2 beschreibt den ersten Eindruck der Autorin von der Kurzgeschichte. Analysiert werden die Wirkung des Textes, die Bedeutung des Titels und das Verhalten der handelnden Personen. Die Vieldeutigkeit der Geschichte und die Sympathie der Autorin für den scheinbar arbeitsscheuen Taxifahrer werden erläutert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Elke Heidenreich, Lesekompetenz, Sprachbewusstheit, Alterität, Kurzgeschichte, „Lesen“, Leerstellen, literarästhetisches Verständnis, Didaktik, Unterricht, Interpretation, individuelle Leseerfahrung.
Welche Ziele werden verfolgt?
Das Hauptziel ist die didaktische Erschließung von Elke Heidenreichs Kurzgeschichte „Lesen“ für den Schulunterricht. Es soll das literarästhetische Verständnis der Schüler gefördert werden, indem die aktive Beteiligung des Lesers und die Bedeutung von „Leerstellen“ im Text beleuchtet werden. Die Arbeit zielt darauf ab, die „Alterität“ des Textes für den Unterricht nutzbar zu machen.
- Arbeit zitieren
- Kira Fetter (Autor:in), 2017, "Lesen" von Elke Heidenreich zur Förderung des literarischen Verständnisses von Schülern, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/383037