Heutzutage wachsen die Kinder in einer Umwelt auf, die durch zunehmende psychische und soziale Spannungen gekennzeichnet ist. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass 20 bis 25 Prozent aller Kinder als verhaltensauffällig gelten.
Diese Zahl macht deutlich, wie der Schulalltag aussieht: Er ist gekennzeichnet von Kindern, die durch ihre Auffälligkeiten das pädagogische Handeln des Lehrkörpers stören und somit auch die Entwicklung der Klasse erschweren. Zusätzlich kommt es zu einem gestörten Unterricht, der Auswirkungen auf die schulischen Leistungen aller Klassenmitglieder hat. Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, dass der jeweilige Lehrer nicht seine Augen vor den vorhandenen Problemen verschließt, sondern aktiv eingreift und so den betroffenen Kindern den Schulalltag erleichtert und so angenehm wie möglich gestaltet. Zumal die unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten sehr vielseitig sind, kann die Lehrkraft nur versuchen, allgemeine Maßnahmen und Methoden zur Verbesserung der Auffälligkeiten mit in den Unterricht einzubauen. Ein erster, genereller Schritt hierfür ist, vorhandene Spannungen weitgehend abzubauen, indem eine Reizüberflutung vermieden wird, Bewegungsspiele in den Unterricht mit einfließen und ein regelmäßiger Wechsel von Anspannung und Entspannung erfolgt.
Bis zum Schuleintritt empfinden viele Eltern die Verhaltensauffälligkeiten ihres Kindes als „normal“ oder tolerieren sie bis dahin ohne größeres Eingreifen. Sind die Kinder aber Schüler gilt, laut Meinung vieler Eltern und Lehrkörper, für alle der gleiche Maßstab. Dieses ist unabhängig von den individuellen, kindlichen Vorerfahrungen, deren Fähigkeiten und den jeweiligen Beeinträchtigungen. Die auffälligen Kinder sollen ihr bis dahin als „normal“ empfundenes Verhalten ablegen und sich an ihre Mitschüler anpassen. Diese Denkweise vieler Menschen ist selbstverständlich nicht ohne Eingehen auf die schon vorhandenen, aber bisher unbeachteten Verhaltensauffälligkeiten möglich.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Verhaltensauffälligkeiten
- 2.1 Wie werden Verhaltensauffälligkeiten definiert?
- 2.2 Verwandte Begriffe
- 2.3 Unterschied Verhaltensauffälligkeit - Verhaltensstörung
- 2.4 Welche Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten kann man unterscheiden?
- 2.4.1 Endogene Ursachen
- 2.4.2 Exogene Ursachen
- 2.4.3 Spezielle Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten in der Schule
- 3. Welche Verhaltensauffälligkeiten lassen sich bei Schulkindern unterscheiden?
- 3.1 Konzentrationsstörungen
- 3.1.1 Definition von Konzentrationsstörung
- 3.1.2 Ursachen
- 3.2 ADS mit und ohne Hyperaktivität
- 3.2.1 Definition
- 3.2.2 Ursachen
- 3.3 Schul- und Leistungsangst
- 3.3.1 Angst allgemein
- 3.3.2 Schulangst
- 3.3.3 Ursachen
- 3.4 Aggression und Aggressivität
- 3.4.1 Definition von Aggression
- 3.4.2 Formen von Aggression
- 3.4.3 Ursachen von Aggression
- 3.5 Klassenkasperei oder Clownerie
- 3.5.1 Was ist Clownerie und wie äußert sie sich?
- 3.5.2 Motive für Clownerie
- 3.6 Schüchternheit
- 3.6.1 Was versteht man unter Schüchternheit und wie äußert sie sich?
- 3.6.2 Ursachen für Schüchternheit
- 3.7 Mangelnde Motivation bzw. Aktivitätsschwierigkeiten
- 3.7.1 Antriebsarmut
- 3.7.1.1 Begriffsbestimmung
- 3.7.1.2 Symptome und Ursachen der Antriebsarmut
- 3.7.2 Wach- bzw. Tagträumen
- 3.7.2.1 Definition
- 3.7.2.2 Symptome und Ursachen von Wachträumen
- 3.7.1 Antriebsarmut
- 3.8 Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- 3.8.1 Was ist Schulmüdigkeit?
- 3.8.2 Was versteht man unter Schulverweigerung?
- 3.8.3 Formen und Ursachen
- 3.1 Konzentrationsstörungen
- 4. Gestörter Unterricht – eine Auswirkung von Verhaltensauffälligkeiten
- 4.1 Störfaktoren und Problemsituationen im Unterricht
- 4.1.1 Berücksichtigung der Störfaktoren bei der Unterrichtsplanung
- 4.1.2 Welche Problemsituationen können im Unterricht entstehen?
- 4.1.3 Welche Handlungsmöglichkeiten kommen in Frage?
- 4.1 Störfaktoren und Problemsituationen im Unterricht
- 5. Schulpädagogische und schulorganisatorische Maßnahmen
- 5.1 Psychohygiene
- 5.2 Unterrichtshygiene
- 5.3 Kooperation
- 5.4 Schulische Maßnahmen bei unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten
- 6. Mögliche Fördermethoden bei Verhaltensauffälligkeiten
- 6.1 Ein Trainingsprogramm für überaktive und ängstliche Kinder
- 6.2 Spiele zum Umgang mit aggressivem Verhalten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern, deren Ursachen und geeignete Fördermaßnahmen. Ziel ist es, Lehrkräften einen Überblick über verschiedene Auffälligkeiten, ihre Hintergründe und praktische Handlungsansätze zu geben.
- Definition und Differenzierung von Verhaltensauffälligkeiten und -störungen
- Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten (endogen, exogen, schulische Faktoren)
- Vielfalt von Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern (Konzentration, Aggression, Angst, etc.)
- Gestörter Unterricht als Folge von Verhaltensauffälligkeiten
- Fördermaßnahmen und -methoden im schulischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern ein und umreißt den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont die Bedeutung des Themas für die schulische Praxis und die Notwendigkeit effektiver Fördermaßnahmen.
2. Verhaltensauffälligkeiten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Verhaltensauffälligkeiten und grenzt diese von Verhaltensstörungen ab. Es werden verschiedene Ursachen, sowohl endogener (z.B. genetische Dispositionen) als auch exogener (z.B. familiäre Probleme) Natur, diskutiert. Besonderer Fokus liegt auf den spezifischen Ursachen, die im schulischen Kontext auftreten können.
3. Welche Verhaltensauffälligkeiten lassen sich bei Schulkindern unterscheiden?: Hier werden verschiedene Arten von Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern detailliert beschrieben, darunter Konzentrationsstörungen, ADS/ADHS, Schulangst, Aggression, Clownerie, Schüchternheit, mangelnde Motivation und Schulverweigerung. Für jede Auffälligkeit werden Definitionen, Ursachen und mögliche Auswirkungen auf den Schulalltag erläutert.
4. Gestörter Unterricht – eine Auswirkung von Verhaltensauffälligkeiten: Dieses Kapitel analysiert, wie Verhaltensauffälligkeiten den Unterrichtsablauf stören können. Es werden verschiedene Störfaktoren und Problemsituationen im Unterricht identifiziert und mögliche Handlungsoptionen für Lehrkräfte aufgezeigt, um einen störungsfreien Unterricht zu gewährleisten.
5. Schulpädagogische und schulorganisatorische Maßnahmen: Das Kapitel beschreibt verschiedene schulpädagogische und schulorganisatorische Maßnahmen zur Verbesserung des Lernklimas und des Umgangs mit Verhaltensauffälligkeiten. Hierzu zählen Maßnahmen der Psychohygiene, Unterrichtshygiene und Kooperation. Darüber hinaus werden konkrete Maßnahmen für verschiedene Arten von Verhaltensauffälligkeiten vorgestellt.
6. Mögliche Fördermethoden bei Verhaltensauffälligkeiten: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Fördermethoden für den Umgang mit verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten. Es werden ein Trainingsprogramm für überaktive und ängstliche Kinder sowie Spiele zum Umgang mit aggressivem Verhalten detailliert beschrieben und mit Beispielen illustriert. Die Methoden zielen darauf ab, die Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung zu unterstützen und positive Verhaltensweisen zu fördern.
Schlüsselwörter
Verhaltensauffälligkeiten, Verhaltensstörungen, Schulkind, Fördermaßnahmen, Fördermethoden, Konzentration, Aggression, Angst, ADS/ADHS, Schüchternheit, Motivation, Schulmüdigkeit, Schulverweigerung, Unterrichtsgestaltung, Schulpädagogik, Intervention.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Definition und Differenzierung von Verhaltensauffälligkeiten und -störungen, den Ursachen (endogen, exogen, schulische Faktoren), verschiedenen Arten von Verhaltensauffälligkeiten (Konzentrationsschwierigkeiten, ADS/ADHS, Angst, Aggression, etc.), den Auswirkungen auf den Unterricht und möglichen Fördermaßnahmen im schulischen Kontext.
Welche Verhaltensauffälligkeiten werden behandelt?
Das Dokument behandelt eine Vielzahl von Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern, darunter Konzentrationsstörungen, ADS mit und ohne Hyperaktivität, Schul- und Leistungsangst, Aggression und Aggressivität, Klassenkasperei/Clownerie, Schüchternheit, mangelnde Motivation/Aktivitätsschwierigkeiten (inklusive Antriebsarmut und Tagträumen) sowie Schulmüdigkeit und Schulverweigerung. Jede Auffälligkeit wird detailliert beschrieben, inklusive Definition, Ursachen und Auswirkungen.
Wie werden Verhaltensauffälligkeiten definiert und von Verhaltensstörungen abgegrenzt?
Das Dokument beschreibt die Definition von Verhaltensauffälligkeiten und grenzt diese von Verhaltensstörungen ab (Kapitel 2). Es wird erläutert, welche Merkmale Verhaltensauffälligkeiten kennzeichnen und wie sie sich von schwerwiegenderen Verhaltensstörungen unterscheiden. Die genaue Abgrenzung wird im Text detailliert dargestellt.
Welche Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten werden genannt?
Es werden sowohl endogene (z.B. genetische Dispositionen) als auch exogene (z.B. familiäre Probleme, soziale Umstände) Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten diskutiert. Ein besonderer Fokus liegt auf den spezifischen Ursachen im schulischen Kontext (z.B. ungünstiges Lernklima, hohe Leistungsanforderungen).
Welche Auswirkungen haben Verhaltensauffälligkeiten auf den Unterricht?
Kapitel 4 analysiert, wie Verhaltensauffälligkeiten den Unterrichtsablauf stören können. Es werden verschiedene Störfaktoren und Problemsituationen im Unterricht identifiziert und mögliche Handlungsoptionen für Lehrkräfte aufgezeigt, um einen störungsfreien Unterricht zu gewährleisten.
Welche Fördermaßnahmen und -methoden werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt verschiedene schulpädagogische und schulorganisatorische Maßnahmen (Kapitel 5), wie Psychohygiene, Unterrichtshygiene und Kooperation. Kapitel 6 präsentiert konkrete Fördermethoden, darunter ein Trainingsprogramm für überaktive und ängstliche Kinder und Spiele zum Umgang mit aggressivem Verhalten. Die Methoden zielen auf die Unterstützung der Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung und die Förderung positiven Verhaltens ab.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter umfassen: Verhaltensauffälligkeiten, Verhaltensstörungen, Schulkind, Fördermaßnahmen, Fördermethoden, Konzentration, Aggression, Angst, ADS/ADHS, Schüchternheit, Motivation, Schulmüdigkeit, Schulverweigerung, Unterrichtsgestaltung, Schulpädagogik, Intervention.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte, um ihnen einen Überblick über verschiedene Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern, deren Ursachen und geeignete Fördermaßnahmen zu geben. Es dient als Hilfestellung für den Umgang mit herausforderndem Schülerverhalten im Schulalltag.
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- Sabrina Trojaner (Author), 2004, Verhaltensauffällige Kinder. Fördermaßnahmen und Fördermethoden in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38222