Der Verwaltungsmodernisierung stehen auch heute noch in einigen Bereichen der öffentlichen Verwaltung die Beteiligten skeptisch gegenüber, da mit einer Neuordnung auch Schwierigkeiten verbunden sind und Erfolgsaussichten nicht garantiert werden können. Eine der wesentlichen Fragen, die in diesem Zusammenhang derzeit diskutiert wird ist die gesellschaftliche Diskussion um das Staatsverständnis und darin eingebunden die Leistungstiefe und –breite der Kommunen: Welche Aufgaben sollen durch die Kommunalverwaltung selbst wahrgenommen werden, welche Aufgaben sind angesichts der knappen Kassen von ihr leistbar? (Bogumil/Holtkamp o.J.d) Verfolgt man die aktuelle Literatur zu diesem Thema wird offensichtlich, dass künftige Erfolge durch eine lediglich binnenorientierte Verwaltungsmodernisierung nicht erzielt werden können. Ohne eine Einbindung des Kunden als Bürger wird es der öffentlichen Verwaltung nicht gelingen, sich in der derzeitigen Diskussion um Legitimation und Akzeptanz ihrer Tätigkeit zu behaupten. Hierfür ist ein Umdenken im Sinne eines Kulturwandels erforderlich, der eine Außenorientierung öffentlicher Verwaltung bewirkt und durch den der einst als Untertan titulierte Bürger zum „König Bürger“ (Bogumil/Holtkamp o.J.c) avanciert. Schlagworte wie Bürgerkommune und bürgerschaftliches Engagement beschreiben den zuvor erwähnten Kulturwandel, ohne dass damit auf Anhieb klar ist, was sich hinter diesen Begrifflichkeiten verbirgt. Während inzwischen schon viele Veröffentlichungen und auch erste empirische Auswertungen zum Thema Bürgerkommune existieren (Bogumil/Holtkamp/ Schwarz 2003), fehlt eine eindeutige Definition des Begriffs. Um der Frage des Zusammenhangs zwischen Bürgerkommune und Verwaltungsmodernisierung auf den Grund zu gehen, werden in einem ersten Schritt zunächst die Bürgerkommune als Leitbild der Stadt und die verschiedenen Facetten der Bürgerkommune vorgestellt. In einem zweiten Schritt werden Beteiligungsinstrumente im Konzept der Bürgerkommune und ihr Zusammenhang zur Verwaltungsmodernisierung untersucht. Erhebungen werden, schon wegen des Terminus Bürgerkommune, ausschließlich auf den kommunalen Bereich beschränkt. Nachdem auch die Grenzen und Probleme der Bürgerkommune aufgezeigt und darauf aufbauend die Rahmenbedingungen für bürgerorientiertes Verwaltungshandeln beschrieben werden, erfolgt am Ende ein Ausblick auf das zukünftige Verwaltungshandeln, das möglicherweise als „Good locale Governance“ durchgeführt werden wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Die Bürgerkommune als Leitbild der Stadt
- 1.1 Die Ziele der Bürgerkommune
- 1.2 Die drei Säulen der Bürgerkommune
- 1.3 Das gemeinsame Dach der drei Beteiligungsrollen
- 2 Das Konzept der Bürgerkommune im Kontext der Verwaltungsmodernisierung
- 2.1 Beteiligungsinstrumente der Kommune im Konzept der Bürgerkommune
- 3 Grenzen und Probleme des bürgerorientierten Verwaltungshandelns
- 4 Kommunale Rahmenbedingungen des bürgerorientierten Verwaltungshandelns
- 5 Ausblick: Heißt die Zukunft der Bürgerkommune „Good locale Governance“?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Bürgerkommune als Leitbild der Stadt und der Verwaltungsmodernisierung. Sie analysiert die Ziele und Säulen der Bürgerkommune, die Beteiligungsinstrumente im Kontext der Verwaltungsmodernisierung, die Grenzen und Probleme des bürgerorientierten Verwaltungshandelns, sowie die kommunalen Rahmenbedingungen für ein bürgerorientiertes Verwaltungshandeln. Darüber hinaus wird ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Bürgerkommune geworfen.
- Die Bürgerkommune als Leitbild der Stadt
- Beteiligungsinstrumente der Kommune im Konzept der Bürgerkommune
- Grenzen und Probleme des bürgerorientierten Verwaltungshandelns
- Kommunale Rahmenbedingungen des bürgerorientierten Verwaltungshandelns
- Zukunftsperspektiven der Bürgerkommune
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bürgerkommune als Leitbild der Stadt. Es werden die Ziele und Säulen der Bürgerkommune erläutert, sowie die Rolle des Bürgers als „König Bürger“ im Kontext des Kulturwandels in der öffentlichen Verwaltung.
Das zweite Kapitel setzt sich mit dem Konzept der Bürgerkommune im Kontext der Verwaltungsmodernisierung auseinander. Hierbei werden die Beteiligungsinstrumente der Kommune im Konzept der Bürgerkommune untersucht, sowie die Bedeutung der Bürgerbeteiligung für die Verwaltungsmodernisierung.
Das dritte Kapitel thematisiert die Grenzen und Probleme des bürgerorientierten Verwaltungshandelns. Hier werden die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Bürgerkommune beleuchtet, sowie die möglichen Risiken des Ansatzes.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den kommunalen Rahmenbedingungen für bürgerorientiertes Verwaltungshandeln. Es werden die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der Bürgerkommune auf kommunaler Ebene analysiert.
Das fünfte Kapitel wirft einen Ausblick auf die Zukunft der Bürgerkommune. Es werden die möglichen Entwicklungspfade und die Rolle des „Good locale Governance“ im Kontext der zukünftigen Verwaltungsmodernisierung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Bürgerkommune, Verwaltungsmodernisierung, Bürgerbeteiligung, bürgerorientiertes Verwaltungshandeln, „Good locale Governance“, Kulturwandel, „König Bürger“, Leistungsverstärker, Mitgestaltungsfunktion, und Beteiligungsinstrumente.
- Quote paper
- MPA Cornelia Duda (Author), 2004, Kundenorientierung: Der Zusammenhang von Bürgerkommune und Verwaltungsmodernisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38078