Die Rede des fiktiven Pythagoras in Ovids Metamorphosen umfasst im Allgemeinen zwei Themen: die Ermahnung zum Vegetarismus einerseits und das Prinzip der Seelenwanderung andererseits. In dieser Hausarbeit soll nun vor allem der Teil der Rede genauer untersucht werden, der sich explizit mit Ersterem beschäftigt (met. 15, 75-143), auch wenn die Metempsychose für Ovids Intention eine wichtige Rolle spielt und deshalb nicht außer Acht gelassen werden darf.
Der Fokus wird auf der Analyse sprachlicher Mittel und der systematisch begründeten Argumentationsstruktur für eine fleischlose Ernährung liegen. Allerdings wird auch die Bedeutung für das Gesamtwerk eine Rolle spielen, um die Motive, die Ovid zu einer den Vegetarismus bewerbenden Rede bewegt haben, herauszukristallisieren. Als lateinische Textgrundlage dient hierbei die Oxford-Ausgabe von R.J. Tarrant.
Auch heutzutage ist eine mediale Debatte um das Essen von Fleisch aktuell, allerdings unter anderen Voraussetzungen, denn als positive Konsequenzen des Vegetarismus werden lediglich „Gesundheit, Bio, Umwelt und Klima“ beworben. Das Wohl des Tieres tritt bei dieser Diskussion in den Hintergrund. Helmut F. Kaplan, der im Jahre 1952 in Salzburg geboren wurde, veröffentlichte deshalb das Buch „Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung“, indem er das Augenmerk auf die Tiere und ihre Rechte legt.
Die bei der Erarbeitung mit der Pythagorasrede hervorgegangenen Ergebnisse sollen nun vor dem Horizont aktuell ethischer Gründe pro Vegetarismus betrachtet werden und welche Motive einer fleischlosen Ernährung für die Befürworter eine Rolle spielen. Hierbei werden deshalb Teile des eben benannten Buchs des österreichischen Tierethikers Helmut F. Kaplan, dessen Werke einen wesentlichen Beitrag zur Einführung der Tierrechtsphilosophie in Deutschland geleistet haben, als Vergleichsgrundlage fungieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsüberblick Pythagoras und die Metempsychose
- Wie und was soll die Studie leisten?
- Untersuchung
- Sprachliche Analyse von Pythagoras' Argumentationsstruktur (met. 15, 75-143)
- Tierethik nach Kaplan im Bezug auf Pythagoras' Argumentation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Pythagoras' Argumentation für den Vegetarismus in Ovids Metamorphosen (15, 75-143) und setzt diese im Kontext gegenwärtiger Tierethik. Die Zielsetzung ist eine sprachliche Analyse der Argumentationsstruktur und ein Vergleich mit den ethischen Argumenten für eine vegetarische Ernährung heute.
- Pythagoras' Argumentation für den Vegetarismus in Ovids Metamorphosen
- Die Rolle der Metempsychose in Pythagoras' Philosophie und Ovids Darstellung
- Vergleich mit modernen Argumenten der Tierethik
- Sprachliche Analyse der Argumentationsstruktur in Ovids Text
- Ovids Intention und die Rezeption des Vegetarismus in der römischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Forschungsstand zu Pythagoras und der Metempsychose dar und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Sie erläutert, dass die Studie sich auf die Analyse der sprachlichen Mittel und der Argumentationsstruktur in Ovids Darstellung von Pythagoras' Argumentation für den Vegetarismus konzentrieren wird, wobei die Rolle der Metempsychose berücksichtigt wird. Der Vergleich mit der modernen Tierethik nach Kaplan wird als methodischer Ansatz eingeführt. Die Arbeit hebt hervor, dass Ovids Darstellung zwar auf den historischen Pythagoras zurückgreift, aber auch die aktuelle Debatte um Vegetarismus in Rom aufgreift, indem er Pythagoras als bekannten und angesehenen Vertreter dieser Auffassung nutzt.
Untersuchung: Sprachliche Analyse von Pythagoras' Argumentationsstruktur (met. 15, 75-143): Dieser Abschnitt analysiert die sprachlichen Mittel und die Argumentationsstruktur in Ovids Darstellung von Pythagoras' Rede für den Vegetarismus. Ovids Prolog, der Pythagoras' philosophische Grundsätze und Religiosität beschreibt, wird untersucht. Die Analyse konzentriert sich auf die Verwendung von Imperativen und anderen rhetorischen Mitteln, um die Botschaft der Enthaltung vom Beseelten zu verstärken. Die Arbeit stellt heraus, wie Ovid den bekannten Philosophen Pythagoras als rhetorisch wirksame Persona nutzt, um seine Botschaft zu vermitteln und dabei historische Ungenauigkeiten zugunsten der rhetorischen Wirkung in Kauf nimmt.
Schlüsselwörter
Pythagoras, Ovid, Metamorphosen, Vegetarismus, Metempsychose, Seelenwanderung, Tierethik, Sprachliche Analyse, Argumentationsstruktur, Rhetorik, Antike, Kaplan.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Pythagoras' Argumentation für den Vegetarismus in Ovids Metamorphosen
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht Pythagoras' Argumentation für den Vegetarismus in Ovids Metamorphosen (15, 75-143) und vergleicht diese mit der modernen Tierethik. Der Fokus liegt auf der sprachlichen Analyse von Ovids Darstellung und der Rolle der Metempsychose.
Welche Ziele verfolgt die Studie?
Die Studie analysiert die sprachliche Struktur von Pythagoras' Argumentation in Ovids Text und vergleicht sie mit heutigen ethischen Argumenten für eine vegetarische Ernährung. Sie untersucht die rhetorischen Mittel, die Ovid einsetzt, und die Rolle der Metempsychose in Pythagoras' Philosophie und Ovids Darstellung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung und einen Untersuchungsabschnitt. Die Einleitung stellt den Forschungsstand dar und beschreibt die Zielsetzung. Der Untersuchungsabschnitt analysiert die sprachliche Argumentationsstruktur in Ovids Metamorphosen (15, 75-143) und vergleicht diese mit der Tierethik nach Kaplan.
Wie wird die Argumentation von Pythagoras analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf die sprachlichen Mittel und die Argumentationsstruktur in Ovids Darstellung von Pythagoras' Rede. Es wird untersucht, wie Ovid Imperative und andere rhetorische Mittel einsetzt, um die Botschaft der Enthaltung vom Beseelten zu verstärken. Die Rolle von Pythagoras als rhetorisch wirksame Persona wird ebenfalls betrachtet.
Welche Rolle spielt die Metempsychose?
Die Metempsychose (Seelenwanderung) spielt eine zentrale Rolle in Pythagoras' Philosophie und in Ovids Darstellung seiner Argumentation für den Vegetarismus. Die Arbeit untersucht, wie die Metempsychose die ethische Begründung für den Vegetarismus unterstützt.
Wie wird die moderne Tierethik einbezogen?
Die Arbeit vergleicht Pythagoras' Argumentation mit modernen Argumenten der Tierethik, insbesondere mit den Ansätzen von Kaplan. Dieser Vergleich dient dazu, die zeitlose Relevanz der ethischen Fragestellungen aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Pythagoras, Ovid, Metamorphosen, Vegetarismus, Metempsychose, Seelenwanderung, Tierethik, Sprachliche Analyse, Argumentationsstruktur, Rhetorik, Antike, Kaplan.
Was ist der methodische Ansatz der Arbeit?
Der methodische Ansatz besteht aus einer sprachlichen Analyse der Argumentationsstruktur in Ovids Text und einem Vergleich mit der modernen Tierethik. Die Arbeit berücksichtigt sowohl historische als auch aktuelle Debatten um Vegetarismus.
Welche Intention hatte Ovid bei der Darstellung von Pythagoras?
Ovid nutzt Pythagoras als bekannten und angesehenen Vertreter des Vegetarismus, um seine Botschaft zu verbreiten. Die Arbeit untersucht, ob Ovid historische Genauigkeit zugunsten der rhetorischen Wirkung opfert.
- Arbeit zitieren
- Nora Polte (Autor:in), 2016, Pro Vegetarismus. Pythagoras Argumentation in Ovids Metamorphosen (met. 15, 75-143) vor dem Horizont gegenwärtiger Tierethik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/378034