Vor dem dargestellten Hintergrund werde ich mich in dieser Arbeit dem Thema "Mehrdimensionale Kundensegmentierung und deren Vorteile im Vergleich zu gegenwärtigen Segmentierungsansätzen im Bankensektor" widmen. Ziel der Arbeit ist dabei, Konzeptionen mehrdimensionaler Segmentierung vorzustellen, die generellen Vorteile solcher Segmentierungsansätze zu erläutern und Anwendungsgebiete aufzuzeigen.
Zur Verdeutlichung der Thematik erfolgt die Betrachtung am Beispiel des Privatkundengeschäftes der Commerzbank AG, wobei diese Arbeit jedoch für alle im Privatkundengeschäft tätigen Kreditinstitute gleichlautende Gültigkeit und Bedeutung erfährt. Zum besseren Verständnis der Arbeit werden in Kapitel 2 zunächst die theoretischen Grundlagen erarbeitet sowie aktuelle Entwicklungen aufgezeigt. Dazu werden zum einen die Entwicklungen und Veränderungen im Retailgeschäft deutscher Banken dargelegt und zum anderen die Bedeutung des Retailgeschäfts für die deutschen Banken und die Commerzbank AG dargestellt. Zudem werden wichtige Begrifflichkeiten aus den Bereichen der Marktbearbeitung als auch der Marktsegmentierung definiert und es wird auf die Unterscheidung zwischen Kunden- und Marktsegmentierung eingegangen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werde ich mich, soweit nicht anders erwähnt und von Bedeutung, lediglich der Thematik der Kundensegmentierung widmen und dazu in Kapitel 3 zunächst die Anforderungen an eine marktgerechte Kundensegmentierung erarbeiten, einen Überblick über die bestehenden Segmentierungskriterien geben und diese abschließend beurteilen. Kapitel 4 beschäftigt sich mit eindimensionalen Segementierungsmodellen aus dem Bankensektor. Vor diesem Hintergrund werde ich die gegenwärtige Kundensegmentierung der Commerzbank AG vorstellen und auf weitere Modelle aus dem Bankensektor eingehen, mit der Zielsetzung die eindimensionalen Segmentierungsverfahren zu werten und zu beurteilen.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in Kap. 5 und 6, welche sich mit Konzepten mehrdimensionaler Kundensegmentierung und deren Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Segmentierungsverfahren beschäftigen. Dazu werden in Kap. 5 zunächst zwei ausgewählte Segmentierungsmodelle vorgestellt, bevor in Kap. 6 neben den Vorteilen dieser Verfahren auch konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Bankpraxis erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Hinführung zum Thema
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Gang der Arbeit
- 2. Grundlagen und Hintergründe
- 2.1 Retailgeschäft und Bankenlandschaft in Deutschland
- 2.1.1 Begriffsbestimmung Retailgeschäft & Universalbanken
- 2.1.2 Bedeutung des Retailgeschäftes für die deutschen Universalbanken
- 2.1.3 Bedeutung des Retailgeschäftes für die Commerzbank
- 2.1.4 Gesellschaftlicher Wandel und dessen Einflüsse auf das Retailgeschäft
- 2.2 Marktbearbeitung
- 2.3 Marktsegmentierung als Grundlage der Marktbearbeitung
- 2.3.1 Entwicklung und Definition des Begriffes Marktsegmentierung
- 2.3.2 Kundensegmentierung vs. Marktsegmentierung
- 3. Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft der Kreditinstitute
- 3.1 Aufgaben und Ziele
- 3.2 Segmentierungskriterien
- 3.3 Ein- und mehrstufige bzw. ein- und mehrdimensionale Segmentierung
- 4. Eindimensionale Segmentierung als Ist-Zustand in Universalbanken
- 4.1 Gründe für diese Vorgehensweise
- 4.2 Modelle eindimensionaler Segmentierung
- 4.3 Beurteilung eindimensionaler Segmentierungsverfahren
- 5. Mehrdimensionale Kundensegmentierung
- 5.1 Modelle mehrdimensionaler Kundensegmentierung
- 6. Vorteile und Anwendungsgebiete mehrdimensionaler Segmentierung
- 6.1 Erfüllung der an Segmentierungsansätze gestellten Anforderungen
- 6.2 Kundenpotential und —profilanalysen
- 6.3 Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen des Marketingmixes
- 6.4 Einsatzgebiete im Privatkundengeschäft der Commerzbank AG
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die mehrdimensionale Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft deutscher Kreditinstitute und vergleicht sie mit der eindimensionalen Segmentierung. Ziel ist es, die Vorteile und Anwendungsgebiete der mehrdimensionalen Ansätze aufzuzeigen und deren Eignung für eine effektivere Marktbearbeitung zu beurteilen.
- Vergleich eindimensionaler und mehrdimensionaler Kundensegmentierung
- Analyse der Modelle und Verfahren beider Segmentierungsansätze
- Bewertung der Anforderungen an effektive Segmentierungskriterien
- Anwendungsmöglichkeiten im Marketing-Mix (Produkt, Preis, Vertrieb, Kommunikation)
- Praxisbeispiel Commerzbank
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Kundensegmentierung ein, definiert die Zielsetzung der Arbeit und skizziert den methodischen Aufbau. Es beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext des sich wandelnden Retailgeschäftes deutscher Kreditinstitute.
2. Grundlagen und Hintergründe: Dieser Abschnitt beleuchtet das Retailgeschäft deutscher Universalbanken, deren Bedeutung und die Herausforderungen durch gesellschaftliche Veränderungen. Er legt den Fokus auf die Notwendigkeit einer gezielten Marktbearbeitung und führt den Begriff der Marktsegmentierung ein, der als Grundlage für die spätere Diskussion der Kundensegmentierung dient. Es werden verschiedene Ansätze der Marktbearbeitung (undifferenziert, konzentriert, differenziert) erläutert und in Relation zur Marktsegmentierung gesetzt.
3. Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft der Kreditinstitute: Hier werden die Aufgaben und Ziele der Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft definiert. Es werden verschiedene Segmentierungskriterien vorgestellt und die Anforderungen an diese Kriterien (Kaufverhaltensrelevanz, Messbarkeit, etc.) erläutert. Der Unterschied zwischen ein- und mehrstufiger sowie ein- und mehrdimensionaler Segmentierung wird präzisiert.
4. Eindimensionale Segmentierung als Ist-Zustand in Universalbanken: Dieses Kapitel analysiert die in der Praxis häufig verwendete eindimensionale Kundensegmentierung, beispielsweise in der Commerzbank und bei Sparkassen. Es werden die Gründe für die Bevorzugung dieser Vorgehensweise untersucht und die Modelle sowie deren Stärken und Schwächen kritisch bewertet. Die Limitationen eindimensionaler Ansätze werden im Kontext der Komplexität des Kundenverhaltens hervorgehoben.
5. Mehrdimensionale Kundensegmentierung: Der Abschnitt stellt verschiedene Modelle der mehrdimensionalen Kundensegmentierung vor, wie beispielsweise die mikrogeographische Segmentierung und die Segmentierung mit Hilfe der Sinus-Milieus. Es werden die Vorteile der Berücksichtigung mehrerer Kriterien gleichzeitig in Bezug auf die Abbildung von Kundenheterogenität und die Präzision der Zielgruppenansprache aufgezeigt.
6. Vorteile und Anwendungsgebiete mehrdimensionaler Segmentierung: Hier werden die Vorteile der mehrdimensionalen Kundensegmentierung detailliert dargestellt, mit einem Fokus auf die Erfüllung der an Segmentierungsansätze gestellten Anforderungen (z.B. Kaufverhaltensrelevanz, Messbarkeit, Zeitliche Stabilität). Es werden Anwendungsmöglichkeiten im Marketing-Mix (Vertrieb, Produktpolitik, Kommunikation, Kontrahierungspolitik) und konkrete Einsatzgebiete im Privatkundengeschäft der Commerzbank AG diskutiert. Beispiele hierfür beinhalten die Verbesserung der Kundenentwicklung, Kundenbindung, Filialstruktur und Bonitätsanalysen.
Schlüsselwörter
Mehrdimensionale Kundensegmentierung, Eindimensionale Kundensegmentierung, Retailgeschäft, Privatkundengeschäft, Kreditinstitute, Marktsegmentierung, Marktbearbeitung, Segmentierungskriterien, Marketing-Mix, Commerzbank, Sinus-Milieus, Kundenpotentialanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur mehrdimensionalen Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die mehrdimensionale Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft deutscher Kreditinstitute und vergleicht sie mit der eindimensionalen Segmentierung. Ziel ist es, die Vorteile und Anwendungsgebiete der mehrdimensionalen Ansätze aufzuzeigen und deren Eignung für eine effektivere Marktbearbeitung zu beurteilen. Die Arbeit beinhaltet eine umfassende Literaturrecherche und analysiert die Praxis, insbesondere am Beispiel der Commerzbank.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Grundlagen und Hintergründe (Retailgeschäft, Marktbearbeitung, Marktsegmentierung), Kundensegmentierung im Privatkundengeschäft, Eindimensionale Segmentierung, Mehrdimensionale Kundensegmentierung, Vorteile und Anwendungsgebiete mehrdimensionaler Segmentierung und schließlich ein Fazit mit Ausblick.
Was sind die zentralen Themenschwerpunkte?
Die Arbeit vergleicht eindimensionale und mehrdimensionale Kundensegmentierung, analysiert die Modelle und Verfahren beider Ansätze, bewertet die Anforderungen an effektive Segmentierungskriterien, untersucht Anwendungsmöglichkeiten im Marketing-Mix (Produkt, Preis, Vertrieb, Kommunikation) und beleuchtet ein Praxisbeispiel der Commerzbank.
Welche Segmentierungsansätze werden verglichen?
Der Vergleich konzentriert sich auf eindimensionale und mehrdimensionale Kundensegmentierung. Eindimensionale Ansätze werden kritisch bewertet, während die Vorteile der mehrdimensionalen Segmentierung, z.B. durch Berücksichtigung von Sinus-Milieus, hervorgehoben werden.
Welche Vorteile bietet die mehrdimensionale Kundensegmentierung?
Die mehrdimensionale Segmentierung erlaubt eine präzisere Abbildung der Kundenheterogenität und ermöglicht eine zielgruppenorientierte Ansprache. Sie erfüllt besser die Anforderungen an Segmentierungskriterien wie Kaufverhaltensrelevanz, Messbarkeit und zeitliche Stabilität. Sie bietet Anwendungsmöglichkeiten im gesamten Marketing-Mix und verbessert Kundenentwicklung, Kundenbindung, Filialstruktur und Bonitätsanalysen.
Welche Rolle spielt die Commerzbank in dieser Arbeit?
Die Commerzbank dient als Praxisbeispiel, um die Anwendung und den Nutzen der mehrdimensionalen Kundensegmentierung im realen Kontext zu illustrieren. Die Arbeit untersucht den Einsatz der Segmentierung im Privatkundengeschäft der Commerzbank und zeigt potentielle Anwendungsgebiete auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mehrdimensionale Kundensegmentierung, Eindimensionale Kundensegmentierung, Retailgeschäft, Privatkundengeschäft, Kreditinstitute, Marktsegmentierung, Marktbearbeitung, Segmentierungskriterien, Marketing-Mix, Commerzbank, Sinus-Milieus, Kundenpotentialanalyse.
Welche Methodik wird in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Literaturrecherche, um die theoretischen Grundlagen der ein- und mehrdimensionalen Kundensegmentierung zu erarbeiten. Zusätzlich wird die Praxis anhand von Beispielen, insbesondere der Commerzbank, analysiert, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze aufzuzeigen.
- Arbeit zitieren
- Kevin Seeck (Autor:in), 2004, Mehrdimensionale Kundensegmentierung im Vergleich zur eindimensionalen Segmentierung im Privatkundengeschäft deutscher Kreditinstitute, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/37778