Wird heute von sozialer Ungleichheit gesprochen, so wird diese Diskussion meist gleichgesetzt mit dem Kapitalbesitz oder Nichtbesitz. Doch darauf lässt sich die Debatte nicht reduzieren. Ungleichheit1 in modernen Gesellschaften ist von der Gesellschaft gemacht und keineswegs natürlichen Ursprungs wie noch Aristoteles annahm. Seit Rousseau, der die These der Freiheit und Gleichheit der Menschen erstmals vertrat, muss sich die Frage gestellt werden, warum soziale Ungleichheit existiert und wie man diese erfassen und strukturiert darstellen kann. 1 Wenn hier und fortlaufend von Ungleichheit geschrieben wird, so meint dies immer nur die soziale Ungleichheit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das vertikale Paradigma strukturierter Ungleichheit und dessen Defizite
- Die Reformulierung des Paradigmas der vertikalen Ungleichheit
- Neue Ansätze der Analyse sozialer Ungleichheit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Analyse sozialer Ungleichheit in modernen Gesellschaften und den verschiedenen theoretischen Ansätzen, die zur Erklärung und Strukturierung dieses Phänomens eingesetzt werden.
- Kritik am traditionellen vertikalen Paradigma der Ungleichheitsforschung
- Relevanz der Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital)
- Neue Ansätze wie die Lebensstilforschung und die Einbeziehung weiterer Differenzierungsfaktoren
- Herausforderungen und Unübersichtlichkeit in der Analyse sozialer Ungleichheit
- Suche nach einem angemessenen theoretischen Rahmen für die Analyse moderner Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die zentrale Frage nach der Analyse sozialer Ungleichheit in modernen Gesellschaften und kritisiert eine einseitige Fokussierung auf den Kapitalbesitz.
- Das vertikale Paradigma strukturierter Ungleichheit und dessen Defizite: Die klassischen Ansätze von Marx und Weber werden vorgestellt und ihre Schwächen im Hinblick auf die Analyse moderner Gesellschaften aufgezeigt.
- Die Reformulierung des Paradigmas der vertikalen Ungleichheit: Erik Olin Wright's Ansatz, die Klassenstruktur zu verfeinern, wird diskutiert und kritisch hinterfragt.
- Neue Ansätze der Analyse sozialer Ungleichheit: Der Text präsentiert neue Ansätze wie Bourdieu's Kapitaltheorie, Reinhard Kreckel's erweiterte Klassengesellschaft und Hans-Peter-Müller's Lebensstilforschung.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Kapital, Klasse, Lebensstil, Wohlfahrtsstaat, Marx, Weber, Bourdieu, Kreckel, Müller, Analysemethoden, Kapitalformen, Gesellschaft, Differenzierung, Ungleichheitsforschung.
- Quote paper
- Martin Schultze (Author), 2004, Soziale Ungleichheit in modernen Gesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/37670