Einleitung
Die Entwicklung des Spracherwerbs beschäftigt Psychologen aller Gebiete schon Jahrzehnte lang. Das komplexe Forschungsgebiet der kindlichen Sprachentwicklung und die Entdeckung des Ursprungs machen es unmöglich eine ausgereifte und mit allen Bedingungen übereinstimmende Theorie festzulegen. Zu viele Einflüsse , wie die genetischen Anlagen und der soziale, gesellschaftliche Einfluss müssen berücksichtigt werden. Bis heute ist es den Forschern nicht gelungen alle beteiligten Komponenten zu ergründen, doch man erkennt mittlerweile, dass jeder Einflussbereich wichtig im Zusammenhang mit dem Spracherwerb ist. In der folgenden Hausarbeit wird die Spracherwerbstheorie des amerikanischen Psychologen Jerome Bruner vorgestellt. Er vertritt den Standpunkt des Interaktionismus, der besagt, dass Spracherwerb niemals ohne Interaktion stattfindet. Das Kind wird also nur schwer oder im schlimmsten Fall auch nie die Sprache erlernen, wenn es keine Möglichkeit hat, mit der Mutter oder der entsprechenden Bezugsperson zu kommunizieren. Jerome Bruner wird unterstützt von Catherine Snow, die mit ihren Forschungen über die Kindersprache der Erwachsenen wichtige Erkenntnisse zum Spracherwerb beigefügt hat.
Bruners Hauptgedanke ist das Erlernen der Kultur durch die Sprache. Der Spracherwerb ist also gleichzeitig der Eintritt in die Normen der Gesellschaft. Die biologischen Anlagen werden ebenfalls in den Prozess einbezogen. Die Ergebnisse anderen Theorien, vertreten durch Jean Piaget, Noam Chomsky oder B. F. Skinner lässt Bruner aber keinesfalls außen vor, sondern schließt sie in seine Überlegungen mit ein.
Das konkrete Experiment ist allerdings nicht möglich, da das Kind bei völligen Entzug der Kommunikation lebenslang gestört bleiben würde. Bruner beobachtet die interaktiven Spiele zwischen Mutter und Kind über eine bestimmte Dauer und versucht so seine theoretischen Ergebnisse zu bestätigen. Der Vergleich mit anderen Theorien und die Gegenüberstellung der einzelnen Elemente beleuchtet abschließend noch mal die verschiedenen Erkenntnisse der Forschung und versucht zu einer eigenen Vorstellung und Kritik zum kindlichen Spracherwerb und der laufenden Entwicklung zu verhelfen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jerome Bruner - Vertreter des Interaktionismus
- Wurzeln des Interaktionismus
- Grundannahmen und zentrale Begriffe
- Das Format
- Bedingungen für den Spracherwerb
- KGS - „an das gerichtete Sprache“
- Language Acquisition Support System
- Die kognitive Grundausstattung des Kindes
- Die Theorie des Interaktionismus im Vergleich
- Fazit / Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit stellt die Spracherwerbstheorie von Jerome Bruner vor, die den Interaktionismus vertritt. Ziel ist es, Bruners Theorie zu erläutern, ihre Wurzeln zu beleuchten und sie mit anderen Theorien zu vergleichen. Die Arbeit untersucht den Einfluss von Interaktion, kulturellen Normen und biologischen Anlagen auf den Spracherwerb.
- Der Interaktionismus als Grundlage des Spracherwerbs
- Die Rolle von Sprache als Zugang zur Kultur
- Das Zusammenspiel von biologischen und kulturellen Faktoren
- Der Vergleich mit anderen Spracherwerbstheorien (z.B. Piaget, Chomsky)
- Die Bedeutung von Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das komplexe Forschungsgebiet der kindlichen Sprachentwicklung ein und betont die Schwierigkeit, eine umfassende Theorie zu entwickeln, die alle Einflussfaktoren berücksichtigt. Sie stellt Jerome Bruner und seine interaktionistische Perspektive vor, die den Spracherwerb als einen Prozess der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson begreift und die Bedeutung kultureller Einbettung hervorhebt. Die Einleitung deutet auf die Einbeziehung biologischer Faktoren und den Vergleich mit anderen Theorien hin.
Jerome Bruner - Vertreter des Interaktionismus: Dieses Kapitel liefert biographische Informationen über Jerome Bruner, einen bedeutenden Psychologen mit breitem Forschungsspektrum. Es hebt seine Rolle in der Entwicklungspsychologie und insbesondere in der Sprachentwicklungspsychologie hervor, deren Erkenntnisse die Grundlage der vorliegenden Arbeit bilden. Der Abschnitt betont Bruners Einfluss auf das Verständnis des Spracherwerbs und stellt ihn als zentralen Akteur im Feld der kognitiven Psychologie dar.
Wurzeln des Interaktionismus: Dieses Kapitel untersucht die Ursprünge von Bruners funktionalistischer Theorie im Kontext der Sprechakttheorie (Austin) und der Philosophie Wittgensteins. Es erklärt, wie die Betonung des Sprachgebrauchs und der kommunikativen Absicht die Entwicklung des Interaktionismus beeinflusste. Der Einfluss von Noam Chomsky und dessen Annahme angeborener sprachlicher Fähigkeiten wird ebenfalls diskutiert, wobei die Wechselwirkung von biologischen und kulturellen Faktoren im Spracherwerb betont wird. Das Kapitel verdeutlicht, wie Bruners Theorie auf dem Konzept der Interaktion zwischen Natur und Kultur basiert.
Schlüsselwörter
Spracherwerb, Interaktionismus, Jerome Bruner, Kindliche Sprachentwicklung, Kulturelle Einbettung, Biologische Anlagen, Kommunikation, Sprechakttheorie, Language Acquisition Support System (LASS), Format.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Jerome Bruners Interaktionistische Spracherwerbstheorie
Was ist der Hauptfokus dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die interaktionistische Spracherwerbstheorie von Jerome Bruner. Sie erläutert Bruners Theorie, untersucht ihre Wurzeln und vergleicht sie mit anderen Theorien. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss von Interaktion, kulturellen Normen und biologischen Anlagen auf den Spracherwerb.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Der Interaktionismus als Grundlage des Spracherwerbs, die Rolle von Sprache als Zugang zur Kultur, das Zusammenspiel biologischer und kultureller Faktoren, der Vergleich mit anderen Spracherwerbstheorien (z.B. Piaget, Chomsky) und die Bedeutung der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine Darstellung von Bruners Leben und Werk, die Wurzeln des Interaktionismus, die Bedingungen für Spracherwerb (inkl. KGS und LASS), einen Vergleich mit anderen Theorien und abschließende Kritik/Fazit.
Wer ist Jerome Bruner und welche Rolle spielt er in dieser Arbeit?
Jerome Bruner ist ein bedeutender Psychologe, dessen interaktionistische Perspektive auf den Spracherwerb im Zentrum dieser Arbeit steht. Die Arbeit beleuchtet seine Biografie und seinen Einfluss auf die Entwicklungspsychologie und insbesondere die Sprachentwicklungspsychologie. Seine Theorie betrachtet den Spracherwerb als einen Prozess der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson, wobei die kulturelle Einbettung eine wichtige Rolle spielt.
Welche Theorien werden mit Bruners Theorie verglichen?
Die Hausarbeit vergleicht Bruners Interaktionismus mit anderen Spracherwerbstheorien, beispielsweise denen von Piaget und Chomsky. Dieser Vergleich dient dazu, die Stärken und Schwächen von Bruners Ansatz aufzuzeigen und ein umfassenderes Verständnis des Spracherwerbs zu ermöglichen.
Welche Konzepte sind zentral für Bruners Theorie?
Zentrale Konzepte in Bruners Theorie sind die Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson, die Bedeutung von „an das Kind gerichteter Sprache“ (KGS), das Language Acquisition Support System (LASS), die Rolle kultureller Normen und die Berücksichtigung sowohl biologischer als auch kultureller Faktoren im Spracherwerb. Das Konzept des „Formats“ spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit am besten?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Hausarbeit prägnant beschreiben, sind: Spracherwerb, Interaktionismus, Jerome Bruner, Kindliche Sprachentwicklung, Kulturelle Einbettung, Biologische Anlagen, Kommunikation, Sprechakttheorie, Language Acquisition Support System (LASS), Format.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von Kapiteln zu Jerome Bruner, den Wurzeln des Interaktionismus, den Bedingungen des Spracherwerbs, einem Vergleich mit anderen Theorien und einem Fazit/einer Kritik. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen erleichtern die Orientierung.
- Quote paper
- Eva Maqua (Author), 2003, Die funktionalistische Theorie zum Spracherwerb nach Jerome Bruner, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/37549