Diese Arbeit behandelt die Umstände, Inhalte und die Überlieferung eines Vertrages zwischen Philipp V. und Antiochos III. In diesem Vertrag verbündete sich der König der Makedonen mit dem der Seleukiden gegen das Reich der Ptolemäer.
Die unmittelbare Folge war jedoch, dass Rom nach dem Bericht über den Vertrag durch rhodische und
pergamenische Gesandte vor dem Senat intervenierte und so den zweiten Makedonischen Krieg auslöste. Diese Abläufe geschahen in einem System, dass aus den Nachfolgestaaten des Alexanderreichs bestand, dessen Einfluss auch hier leicht erkennbar ist.
Die damaligen Diadochen begründeten eine Tradition der stetigen Bereitschaft, günstige Gelegenheiten zu ergreifen und dem Gegner mindestens Stiche zu versetzen. Diese Tradition wurden von den hellenistischen Herrschern extensiv ausgelebt. Dazu kam die prinzipielle Erfolgsorientiertheit, ihr Wille und Zwang zum Ruhm. Dadurch bildeten die hellenistischen Staaten ein potentiell instabiles System, in dem sich sehr schnell existentielle Gefährdungen ergaben.
Dieses System bildete höchstens ein labiles Gleichgewicht, welches nur existierte, weil zunächst niemand die Position erreichen konnte, es dauerhaft zu erschüttern. Das wird insbesondere deutlich an Philipp und Antiochos, die möglicherweise beide die Möglichkeit sahen, dieses Gleichgewicht zu erschüttern und eine hegemoniale Position zu erreichen.
Diese Arbeit konzentriert sich auf den Teilungsvertrag zwischen Philipp und Antiochos an sich, die Umstände, Motivationen und Folgen dessen. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, werde ich die genauen militärischen Abläufe des Krieges hauptsächlich zwischen Makedonien auf der einen und Pergamon und Rhodos auf der anderen Seite vernachlässigen.
Die Geschehnisse sind zwar wichtig zum Verständnis und zur Einordnung, deren Folgen waren aber meiner Ansicht nach nicht sehr prägend. Die Quellenlage ist sehr lückenhaft, der Forschungsstand hingegen besser. Insbesondere die Historizität des Vertrags wird sehr kontrovers diskutiert, sodass es eine Vielzahl von Arbeiten mit unterschiedlichen Meinungen gibt. Eine erste grundlegend maßgebliche Arbeit hat Holleaux bereits 1930 angefertigt. Obwohl es mittlerweile neue Forschungsstände und
archäologische Funde gibt, gelten viele seiner Thesen nach wie vor unvermindert. Ein anderes, auch für diese Arbeit grundlegendes Werk hat Hatto H. Schmitt 1964 veröffentlicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Ausgangslage
- 2.1. Römische Sicht
- 2.2. Makedonische Sicht
- 2.3. Ptolemaische Sicht
- 2.4. Seleukidische Sicht
- 3. Die Quellenlage des Vertrags
- 3.1. Quellenkritik
- 3.2. Die Darstellung der Ereignisse
- 3.2.1. Die Darstellung des Polybios
- 3.2.2. Die Darstellungen des Livius
- 3.2.3. Die Darstellungen von Appian
- 4. Die Moderne Diskussion um den Vertrag
- 4.1. Die Historizität des Vertrags
- 4.2. Inhalt des Vertrags
- 4.3. Wie kam der Vertrag zustande?
- 5. Folgen des Vertrags
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Vertrag zwischen Philipp V. und Antiochos III., ein Bündnis gegen das ptolemäische Reich, welches den Zweiten Makedonischen Krieg auslöste. Die Analyse konzentriert sich auf die Umstände, Inhalte und Überlieferung des Vertrags, wobei die lückenhafte Quellenlage und die kontroverse Diskussion um die Historizität des Vertrags im Mittelpunkt stehen.
- Die Ausgangslage vor dem Vertrag aus verschiedenen Perspektiven (römisch, makedonisch, ptolemäisch, seleukidisch).
- Die Quellenlage und deren kritische Bewertung.
- Die Historizität des Vertrags und die unterschiedlichen Meinungen in der Forschung.
- Der Inhalt des Vertrags und die Motive der beteiligten Parteien.
- Die Folgen des Vertrags und dessen Einfluss auf die politische Landschaft des Hellenismus.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Gegenstand der Arbeit: den Vertrag zwischen Philipp V. und Antiochos III., sein Bündnis gegen die Ptolemäer und die daraus resultierende Intervention Roms, die den Zweiten Makedonischen Krieg auslöste. Es wird die Bedeutung des Vertrags im Kontext der hellenistischen Nachfolgestaaten Alexanders des Großen und deren traditioneller Rivalität hervorgehoben. Die Arbeit konzentriert sich auf den Vertrag selbst, seine Umstände, Motivationen und Folgen, wobei militärische Details des Krieges nur am Rande betrachtet werden. Die lückenhafte Quellenlage und die kontroverse Forschungsdiskussion zur Historizität des Vertrags werden erwähnt, wobei die Arbeiten von Holleaux (1930) und Schmitt (1964) als grundlegend genannt werden. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert: Ausgangslage, Quellenlage, der Vertrag selbst (Historizität, Inhalt, Zustandekommen), Folgen und Fazit.
2. Die Ausgangslage: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation vor Abschluss des Vertrags aus vier Perspektiven: römisch, makedonisch, ptolemäisch und seleukidisch. Die römische Sicht betont die kriegsmüde Bevölkerung nach dem Zweiten Punischen Krieg, aber auch den ungeklärten Konflikt mit Philipp V. aus dem Ersten Makedonischen Krieg. Die makedonische Sicht fokussiert auf die Position Philipps V. nach dem Frieden von Phoinike und seine erweiterten Handlungsspielräume. Die ptolemäische Sicht schildert die instabile Situation nach dem Tod von Ptolemaios IV. und die Bedrohung durch Philipp V. und Antiochos III. Die seleukidische Sicht wird im gegebenen Textfragment leider nicht direkt dargestellt, lediglich angedeutet.
Schlüsselwörter
Philipp V., Antiochos III., Ptolemäer, Römisch-Makedonischer Krieg, Hellenismus, Diadochen, Teilungsvertrag, Quellenkritik, Historizität, Holleaux, Schmitt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Vertrag zwischen Philipp V. und Antiochos III.
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Vertrag zwischen Philipp V. von Makedonien und Antiochos III. von Seleukia, ein Bündnis gegen das ptolemäische Reich, das den Zweiten Makedonischen Krieg auslöste. Die Analyse konzentriert sich auf die Umstände, Inhalte und Überlieferung des Vertrags, insbesondere auf die lückenhafte Quellenlage und die kontroverse Diskussion um seine Historizität.
Welche Perspektiven werden in der Analyse des Vertrags berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet die Ausgangslage vor dem Vertrag aus vier verschiedenen Perspektiven: der römischen, der makedonischen, der ptolemäischen und der seleukidischen. Dies ermöglicht ein umfassenderes Verständnis der politischen Konstellation und der Motive der beteiligten Parteien.
Welche Quellen werden verwendet und wie werden sie bewertet?
Die Arbeit analysiert die verfügbaren Quellen kritisch, unter Berücksichtigung der lückenhaften Überlieferung. Die Darstellungen von Polybios, Livius und Appian werden im Detail untersucht. Die Arbeiten von Holleaux (1930) und Schmitt (1964) werden als grundlegend für die Forschungsdiskussion genannt.
Wie wird die Historizität des Vertrags bewertet?
Die Historizität des Vertrags ist ein zentraler Punkt der Arbeit. Die unterschiedlichen Meinungen in der Forschung zur Existenz und zum tatsächlichen Inhalt des Vertrags werden diskutiert und bewertet.
Was sind die wichtigsten Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Ausgangslage vor dem Vertrag, die Quellenlage und deren kritische Bewertung, die Historizität des Vertrags und die unterschiedlichen Meinungen in der Forschung, den Inhalt des Vertrags und die Motive der beteiligten Parteien, sowie die Folgen des Vertrags und dessen Einfluss auf die politische Landschaft des Hellenismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Beschreibung des Gegenstands, Bedeutung des Vertrags, Quellenlage, Forschungsstand), Die Ausgangslage (vier Perspektiven: römisch, makedonisch, ptolemäisch, seleukidisch), Die Quellenlage des Vertrags (Quellenkritik, Darstellung der Ereignisse bei Polybios, Livius und Appian), Die Moderne Diskussion um den Vertrag (Historizität, Inhalt, Zustandekommen), Folgen des Vertrags und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Philipp V., Antiochos III., Ptolemäer, Römisch-Makedonischer Krieg, Hellenismus, Diadochen, Teilungsvertrag, Quellenkritik, Historizität, Holleaux, Schmitt.
Wie wird der Aufbau der Arbeit beschrieben?
Der Aufbau der Arbeit folgt einer logischen Struktur: Zunächst wird die Ausgangslage vor dem Vertrag beleuchtet, dann die Quellenlage kritisch analysiert. Anschließend wird der Vertrag selbst untersucht, einschließlich seiner Historizität, seines Inhalts und seines Zustandekommens. Die Folgen des Vertrags und ein abschließendes Fazit runden die Arbeit ab.
- Quote paper
- Richard Wissing (Author), 2017, Der Teilungsvertrag zwischen Philipp V. und Antiochos III., Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/373849