Gegenstand dieser Arbeit wird der erste Opiumkrieg in China in den Jahren 1840 bis 1842 sein. Ein militärischer Konflikt zwischen Großbritannien und dem Kaiserreich China, der Qing-Dynastie, auf den die Forscher deren Fokus vermehrt nach dem chinesischen Bürgerkrieg im Jahre 1949 verlagert haben. Der Opiumkrieg, wie auch viele andere historische Ereignisse, wurde nicht durch einen einzelnen Faktor ausgelöst, sondern hatte eine tiefe Breite an Ursachen. Somit ist das Anliegen der vorliegenden Arbeit, den historischen Aspekt des Verlaufes des Krieges möglichst vollständig zu erfassen und nachzuvollziehen, wie der Rauschgifthandel zum Krieg führte. Zur Klärung wird als wesentliche Grundlage die Arbeit „Englands Opiumkriege in China. Die Darstellungen und Voraussetzungen von Karl Marx über die Kollision des konfuzianischen China mit der okzidentalen Kolonialexpansion“ von Runhild Böhm herangezogen.
Das erste Auftreten europäischer Kaufleute war vor der Küste des Kaiserreichs in China. Die Portugiesen errichteten 1557 in Macao eine Niederlassung und versuchten genauso wie die Holländer ihre Handelsprivilegien in der frühen Qing-Dynastie zu erweitern. China verweigerte dies aufgrund seines sinozentrischen Weltbilds, weshalb seit dem 16. Jahrhundert der Seehandel mit dem Ausland wegen Einschränkungen nur noch über den Hafen von Kanton möglich war, wo im Jahre 1715 eine Handelsniederlassung errichtet wurde. Diesen Einschränkungen, wie etwa administrativen Preisfestsetzungen, waren die Europäer hilflos ausgeliefert. Außerdem lebten die Europäer in einer Art Ghetto und mussten Handelskontakte zwischen China und Europa über die Cohong-Gilde sowie der vom Hof bestellten Handelsbeamten laufen lassen, statt direkt mit den chinesischen Handelshäusern zu kommunizieren. Die begehrten chinesischen Exportartikel, wie Tee, Seide oder Porzellan wurden mit Silber bezahlt, was zu einer enormen Silberverknappung in Europa aufgrund der Devisenabflüsse führte. Dies hatte wiederum fatale Auswirkungen auf die dortige Volkswirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Verlauf
- Folgen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Ersten Opiumkrieg (1840-1842) zwischen Großbritannien und der Qing-Dynastie in China. Ziel ist es, den Verlauf des Krieges umfassend darzustellen und die Rolle des Opiumhandels als Kriegstreiber zu analysieren. Dabei werden verschiedene Perspektiven und Ursachen berücksichtigt.
- Der Opiumhandel als zentrale Ursache des Krieges
- Die sinozentrische Weltsicht Chinas und die damit verbundenen Handelseinschränkungen
- Die militärische Überlegenheit Großbritanniens und die Folgen für China
- Die Auswirkungen des Vertrags von Nanjing und die "Ungleichen Verträge"
- Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Krieges für China
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Arbeit befasst sich mit dem Ersten Opiumkrieg (1840-1842), einem militärischen Konflikt zwischen Großbritannien und China, der durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst wurde und dessen Verlauf und Folgen im Detail untersucht werden. Der Fokus liegt auf der Rolle des Opiumhandels als wesentlicher Kriegstreiber. Die Arbeit stützt sich auf die Forschungsergebnisse von Karl Marx und Runhild Böhm.
Vorgeschichte: Die Vorgeschichte beleuchtet den eingeschränkten Seehandel zwischen China und Europa seit dem 16. Jahrhundert aufgrund der sinozentrischen Weltsicht Chinas. Der Handel fand hauptsächlich über Kanton statt, unterliegt strengen Regulierungen und führte zu einer Silberverknappung in Europa. Der systematische Opium-Export der British East India Company ab 1820 verschärfte die Situation, verursachte ein Handelsbilanzdefizit für China und führte zu Kaiser Daoguangs Versuchen, den Opiumhandel einzudämmen – jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Lin Zexus Kampagne gegen den Opiumkonsum und -handel, inklusive der Zerstörung großer Mengen Opium, eskalierte die Situation und trug maßgeblich zum Ausbruch des Krieges bei.
Verlauf: Obwohl Großbritannien zunächst eine formelle Kriegserklärung vermied, wurden Flotten entsandt, um vom Kaiser Wiedergutmachung zu fordern. Die Besetzung Hongkongs, Bombardierungen der Südküste und die Blockade des Perlflussdeltas markierten den Beginn der militärischen Auseinandersetzungen. Ein zwischen Charles Elliot und Qishan geschlossenes Abkommen, das Hongkong an Großbritannien abtreten sollte, wurde sowohl von Kaiser Daoguang als auch vom britischen Premierminister Palmerston abgelehnt. Die britischen Siege in verschiedenen Küstenstädten führten schließlich zum Vertrag von Nanking (1842).
Schlüsselwörter
Erster Opiumkrieg, Qing-Dynastie, Großbritannien, Opiumhandel, Sinozentrismus, Vertrag von Nanking, Ungleiche Verträge, Handelsbilanz, Kolonialismus, Lin Zexu, Kaiser Daoguang, Hongkong.
Häufig gestellte Fragen zum Ersten Opiumkrieg
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über den Ersten Opiumkrieg (1840-1842) zwischen Großbritannien und der Qing-Dynastie. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf dem Opiumhandel als zentrale Ursache des Krieges und den daraus resultierenden Folgen für China.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt den Verlauf des Ersten Opiumkriegs, die Rolle des Opiumhandels, die sinozentrische Weltsicht Chinas, die militärische Überlegenheit Großbritanniens, die Auswirkungen des Vertrags von Nanjing, die "Ungleichen Verträge" und die wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Folgen des Krieges für China. Es werden verschiedene Perspektiven und Ursachen des Konflikts beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in die Kapitel Einleitung, Vorgeschichte, Verlauf und Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit und nennt wichtige Quellen. Die Vorgeschichte erläutert den eingeschränkten Seehandel und den Opiumhandel der British East India Company. Der Verlauf beschreibt die militärischen Auseinandersetzungen und den Abschluss des Vertrags von Nanjing. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Welche Rolle spielte der Opiumhandel im Ersten Opiumkrieg?
Der Opiumhandel wird als zentrale Ursache des Krieges dargestellt. Der systematische Opium-Export Großbritanniens führte zu einem Handelsbilanzdefizit für China und provozierte die chinesische Reaktion unter Lin Zexu. Die Zerstörung großer Mengen Opium durch China eskalierte die Situation und führte zum Ausbruch des Krieges.
Welche Bedeutung hat der Vertrag von Nanjing?
Der Vertrag von Nanjing (1842) war das Ergebnis der britischen Siege im Krieg. Er markiert den Beginn der "Ungleichen Verträge", die China benachteiligten und die wirtschaftliche und politische Macht Großbritanniens in China festigten. Dieser Vertrag hatte weitreichende Folgen für die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft.
Welche Quellen werden in diesem Dokument verwendet?
Die Arbeit erwähnt explizit Karl Marx und Runhild Böhm als Quellen, auf deren Forschungsergebnisse sie sich stützt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Erster Opiumkrieg, Qing-Dynastie, Großbritannien, Opiumhandel, Sinozentrismus, Vertrag von Nanking, Ungleiche Verträge, Handelsbilanz, Kolonialismus, Lin Zexu, Kaiser Daoguang, Hongkong.
Für welche Art von Leser ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für Leser gedacht, die sich akademisch mit dem Ersten Opiumkrieg auseinandersetzen möchten. Es bietet eine strukturierte und umfassende Darstellung des Themas, geeignet für wissenschaftliche Arbeiten oder als Grundlage für weiterführende Recherchen.
- Quote paper
- I. Magel (Author), 2013, Der erste Opiumkrieg. Hintergründe und Ursachen des Konfliktes, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/372207