In Deutschland existieren heute etwa 50 Pflegestudiengänge. Doch was bedeutet überhaupt „Pflegewissenschaft“? Hierfür gibt es verschiedene Definitionen: Pflegewissenschaft als Fürsorgewissenschaft, mit allen Aspekten und Ausprägungen der Fürsorge; als humanistische Wissenschaft und somit als die Wissenschaft von der menschlichen Erfahrung von Gesundheit und Krankheit; als Systematik überprüfter pflegerischer Erkenntnisse, damit pflegerisches Erfahrungswissen begrifflich erfasst, geordnet, überprüft und weitergegeben werden kann und als Praxis- und Handlungswissenschaft. Aufgaben der Pflegewissenschaft sind unter anderem Theorieentwicklung, Methodenentwicklung, empirische Pflegeforschung, Praxiserprobung und -umsetzung sowie die Wissensvermittlung.
Aufgrund ihres Abstraktionsgrades und ihrer Allgemeinheit stehen globale Pflegetheorien stehen in starker Kritik. Die Umsetzung der Theorien in der Praxis wird dazu durch Personalabbau, Leistungsverdichtung und kürzere Verweildauer der Patienten erschwert. Die absolute Notwendigkeit einer theoretisch fundierten Pflegepraxis steht allerdings nicht in Frage. Deshalb bietet diese Arbeit einen Überblick über die wichtigsten Pflegetheorien in der noch relativ jungen Pflegewissenschaft. Elf verschiedene Modelle werden vorgestellt und kurz charakterisiert, untergeordnet in die drei größeren Gruppen der Bedürfnismodelle, Interaktionsmodelle und Pflegeergebnismodelle, und deren Möglichkeiten und Grenzen kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemstellung
- 2. Methode und Material
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Bedürfnismodelle
- 3.1.1 Lebensaktivitäten (Virginia Henderson 1955 und 1966)
- 3.1.2 Selbstpflegetheorie (Dorotha E. Orem 1971)
- 3.2 Interaktionsmodelle
- 3.2.1 Therapeutische Beziehung (Hildegard E. Peplau 1952)
- 3.2.2 Subjektive Lebenswelt (Josephine G. Paterson & Loretta T. Zderad 1961)
- 3.2.3 Interaktionsprozess (Ida J. Orlando 1961)
- 3.2.4 Alltagserfahrung- und theorie (Ernestine Wiedenbach 1964)
- 3.2.5 Interpersonale Aspekte der Pflege (Joyce Travelbee 1966)
- 3.2.6 Allgemeines Systemmodell (Imogen King 1971)
- 3.3 Pflegeergebnismodelle
- 3.3.1 Erhaltungsprinzipien in der Pflege (Myra E. Levine 1967)
- 3.3.2 Adaptionsmodell (Callista Roy 1976)
- 3.3.3 Verhaltenssystemmodell (Dorothy E. Johnson 1980)
- 3.1 Bedürfnismodelle
- 4. Diskussion und Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Relevanz von Pflegetheorien in der Pflegepraxis. Sie analysiert verschiedene Pflegetheorien, die seit den 1950er Jahren entwickelt wurden, und beleuchtet deren Inhalt und Entwicklung im Kontext der Herausforderungen der modernen Pflegepraxis. Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung und die praktische Bedeutung dieser Theorien.
- Entwicklung und Inhalt verschiedener Pflegetheorien
- Anwendung von Pflegetheorien in der Praxis
- Herausforderungen bei der Umsetzung von Pflegetheorien (Personalmangel, etc.)
- Bedeutung theoretisch fundierter Pflegepraxis
- Metaparadigma der Pflegewissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung führt in die junge Disziplin der Pflegewissenschaft ein und beleuchtet deren Entwicklung in Deutschland. Sie definiert die Pflegewissenschaft und ihre Aufgaben, darunter Theorieentwicklung, empirische Forschung und Praxistransfer. Ein zentraler Punkt ist das Metaparadigma der Pflegewissenschaft mit den Begriffen Person, Umwelt, Gesundheit und Pflege. Die Einleitung hebt die Notwendigkeit theoretisch fundierter Pflegepraxis hervor und benennt die Herausforderungen durch den demografischen Wandel und die sich daraus ergebenden Anforderungen im Gesundheitswesen. Sie betont die Notwendigkeit, theoretische Annahmen empirisch zu überprüfen und die Eigenständigkeit der pflegerischen Disziplin zu wahren.
3. Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert eine Auswahl an Pflegetheorien, gegliedert nach Bedürfnis-, Interaktions- und Pflegeergebnismodellen. Es bietet eine Übersicht über die Entstehung und die zentralen Konzepte der einzelnen Theorien, ohne jedoch in detaillierte Analysen oder Vergleiche einzugehen. Die Auswahl repräsentiert verschiedene Ansätze und Perspektiven auf Pflege, von der Fokussierung auf die Bedürfnisse des Patienten (Bedürfnismodelle) bis hin zu Interaktionen und Pflegeergebnissen. Das Kapitel legt den Schwerpunkt auf eine Beschreibung der Theorien selbst und bildet die Grundlage für weitere Analysen und Diskussionen.
Schlüsselwörter
Pflegetheorien, Pflegepraxis, Pflegewissenschaft, Bedürfnismodelle, Interaktionsmodelle, Pflegeergebnismodelle, Metaparadigma, theoretisch fundierte Pflege, Praxisrelevanz, Herausforderungen der Pflege.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Relevanz von Pflegetheorien in der Pflegepraxis
Welche Pflegetheorien werden in dieser Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit analysiert verschiedene Pflegetheorien, die seit den 1950er Jahren entwickelt wurden und gliedert diese in Bedürfnis-, Interaktions- und Pflegeergebnismodelle. Beispiele für behandelte Theorien sind die Lebensaktivitäten nach Virginia Henderson, die Selbstpflegetheorie nach Dorotha E. Orem, die therapeutische Beziehung nach Hildegard E. Peplau, das Adaptionsmodell nach Callista Roy und das Verhaltenssystemmodell nach Dorothy E. Johnson. Die Arbeit bietet eine Übersicht über die Entstehung und die zentralen Konzepte dieser Theorien.
Was ist die Zielsetzung der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Relevanz von Pflegetheorien in der Pflegepraxis. Sie analysiert den Inhalt und die Entwicklung verschiedener Pflegetheorien im Kontext der Herausforderungen der modernen Pflegepraxis und konzentriert sich auf deren Anwendung und praktische Bedeutung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung theoretisch fundierter Pflegepraxis.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Entwicklung und Inhalt verschiedener Pflegetheorien, Anwendung von Pflegetheorien in der Praxis, Herausforderungen bei der Umsetzung (z.B. Personalmangel), Bedeutung theoretisch fundierter Pflegepraxis und das Metaparadigma der Pflegewissenschaft.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung mit Problemstellung, ein Kapitel zur Methode und zum Material, ein umfangreiches Ergebniskapitel (gegliedert nach Bedürfnis-, Interaktions- und Pflegeergebnismodellen), eine Diskussion und Schlussfolgerung sowie ein Literaturverzeichnis. Das Ergebniskapitel bietet detaillierte Unterkapitel zu einzelnen Pflegetheorien.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt die Einleitung, welche die Pflegewissenschaft und ihre Aufgaben, einschließlich des Metaparadigmas (Person, Umwelt, Gesundheit, Pflege), definiert und die Notwendigkeit theoretisch fundierter Pflegepraxis betont. Die Zusammenfassung des Ergebnisteils hebt die Präsentation einer Auswahl an Pflegetheorien hervor, gegliedert nach den oben genannten Modelltypen, die eine Grundlage für weitere Analysen und Diskussionen bilden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Pflegetheorien, Pflegepraxis, Pflegewissenschaft, Bedürfnismodelle, Interaktionsmodelle, Pflegeergebnismodelle, Metaparadigma, theoretisch fundierte Pflege, Praxisrelevanz und Herausforderungen der Pflege.
- Quote paper
- Ann-Christin Plach (Author), 2016, Welche Relevanz haben Pflegetheorien in der Praxis? Bedürfnismodelle, Interaktionsmodelle und Plegeergebnismodelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/371436