Aus der Frauen-, der Friedens- und der Arbeiterbewegung heraus hat sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Frauenfriedensbewegung gegründet, die während des gesamten Kaiserreichs und auch während der Weimarer Republik bis zu ihrer Verfolgung und ihrem Verbot im Dritten Reich unaufhörlich gegen Krieg und Militarismus protestiert hat.
Die vorliegende Arbeit soll sich mit der Frage beschäftigen, ob diese Frauenfriedensbewegung eine durch einheitliche Ideologie zusammengehaltene Bewegung gewesen ist und wenn nicht, welche vielschichtigen politischen Hintergründe und Ideen, welche Ziele und Forderungen ihren Protagonistinnen eigen waren.
Was wollten diese Frauen, wie handelten sie konkret gegen den Militarismus und wie sahen sie den Krieg und ihre Rolle darin? Wo lagen, wenn vorhanden, die Unterschiede der verschiedenen Strömungen und was waren die Beweggründe dieser Frauen, wie standen sie zur Frauenfrage? Und schließlich gilt auch, herauszuarbeiten, warum die Frauenfriedensbewegung letztlich wirkungslos geblieben ist.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Fragestellung
- Die Sozialistinnen und der Berner Kongress
- Die Pazifistinnen und der Kongress von Den Haag
- Bertha von Suttner und die Deutsche Friedensgesellschaft
- Helene Stöcker
- Lida Gustava Heymann, Anita Augspurg und der Frauenfriedenskongreß in Den Haag 1915
- Sichtweisen auf den Krieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die deutsche Frauenfriedensbewegung am Vorabend und während des Ersten Weltkriegs. Sie analysiert die unterschiedlichen ideologischen Hintergründe und Ziele der Bewegung, insbesondere die Unterschiede zwischen den sozialistischen und pazifistischen Strömungen. Darüber hinaus geht die Arbeit auf die Frage ein, wie die Frauen konkret gegen den Militarismus handelten und welche Rolle sie sich im Krieg selbst zuschrieben.
- Die verschiedenen ideologischen Strömungen der Frauenfriedensbewegung
- Die Ziele und Forderungen der Protagonistinnen
- Die Rolle der Frauen im Kampf gegen den Militarismus
- Die Unterschiede zwischen sozialistischen und pazifistischen Strömungen
- Die Gründe für die letztendliche Wirkungslosigkeit der Frauenfriedensbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort und Fragestellung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den ideologischen Grundlagen und Zielen der deutschen Frauenfriedensbewegung während des Ersten Weltkriegs. Sie beleuchtet die Motivation der Protagonistinnen und die Frage nach der Einheitlichkeit der Bewegung.
- Die Sozialistinnen und der Berner Kongress: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle der sozialistischen Frauenbewegung im Kampf gegen den Krieg. Es analysiert die Einbindung der Frauen in die Arbeiterbewegung, die Rolle von Clara Zetkin und Rosa Luxemburg und den Einfluss der Internationalen Frauenkonferenz in Bern 1915.
- Die Pazifistinnen und der Kongress von Den Haag: Dieses Kapitel behandelt die bürgerliche Frauenfriedensbewegung, die aus der allgemeinen Friedensbewegung entstanden ist. Es thematisiert die Bedeutung von Bertha von Suttner und der Deutschen Friedensgesellschaft, die Rolle von Helene Stöcker und die Gründung des Frauenbundes innerhalb der DFG. Schließlich werden die Aktivitäten von Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg, die Frauenfriedenskonferenz in Den Haag 1915 und die Gründung des Deutschen Frauenausschusses für den dauernden Frieden beleuchtet.
- Sichtweisen auf den Krieg: Dieses Kapitel vergleicht die Sichtweisen der Sozialistinnen und der Pazifistinnen auf die Ursachen des Krieges und die Mittel, um ihm entgegenzuwirken. Es analysiert die Positionen von Clara Zetkin, Helene Stöcker, Bertha von Suttner und Lida Gustava Heymann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Frauenfrage, Frauenbewegung, Pazifismus, Sozialismus, Militarismus, Krieg, Friedensbewegung, Annexion, Demokratisierung, Gleichberechtigung, Frauenstimmrecht und Völkerverständigung. Sie analysiert die verschiedenen Positionen der deutschen Frauenfriedensbewegung im Kontext des Ersten Weltkriegs und setzt sich kritisch mit den Ursachen und Folgen des Krieges auseinander.
- Quote paper
- Anne S. Respondek (Author), 2012, Frauen und Frieden. Ideologischer Hintergrund und Ziele der deutschen Frauenfriedensbewegung am Vorabend und während des Ersten Weltkrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/370943