Ein geselliges Weihnachtsfest mit einem geschmückten Weihnachtsbaum und dem obligatorischen „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ist für die meisten in unserer christlich geprägten Gesellschaft ein jährliches Ritual, welches mit der Familie oder Freunden im festlichen Rahmen gefeiert wird.
Was ist aber, wenn man sich gerade an Weihnachten in einem Krieg befindet und in eisiger Kälte in einem schmutzigen, von Ratten geplagten Schützengraben sitzt und seinen Gegner im circa 50 Meter entfernten Graben beschießen soll?
Klingt nach einem Widerspruch – ist doch gerade das Weihnachtsfest das Fest der Liebe und des FRIEDENS. Doch paradoxerweise ist die eben geschilderte Situation leider kein Widerspruch.
Viele Soldaten befanden sich gerade im ersten Kriegsjahr des ersten Weltkrieges an der Westfront in genau dieser Lage.
Trotzdem siegte die Menschlichkeit für kurze Zeit mitten im Krieg und deutsche wie englische Soldaten schlossen, trotz des ausdrücklichen Verbots einer Verbrüderung, an vielen Fronten während der Weihnachtstage 1914 Frieden und verbrachten das Fest der Liebe gemeinsam im Niemandsland.
Die Dauer des Weihnachtsfriedens ist sehr schwer abzuschätzen. Allgemein ist der Weihnachtsfrieden die falsche Bezeichnung, eher müsste es die Weihnachtsfrieden heißen, da die Westfront ein sehr weites Gebiet umfasst hat und somit jeder Frontabschnitt de facto einen eigenen Friedensschluss „besitzt“.
Abgesehen davon, dass das Morden einfach eine Pause hatte, stand auch der Sport im Fokus, sodass mitten im Niemandsland Boxkämpfe und vielerorts auch Fußballspiele auf improvisierten Spielfeldern stattfanden.
Diese Seminararbeit soll den Weihnachtsfrieden 1914 näher behandeln. Hierbei möchte ich einerseits den Frieden als solches aber auch die Hintergründe und Reaktionen auf diesen erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Gedanken.
- Der Weihnachtsfrieden 1914 an der Westfront des ersten Weltkriegs
- Hintergrundinformationen
- Der Verlauf des ersten Weltkriegs
- Geographischer Verlauf der Westfront
- Deutschlands schlechter Ruf in der Welt
- Gründe für den inoffiziellen Friedensschluss
- Prekäre humanitäre Situation der Soldaten in den Schützengräben
- Bestattung von Gefallenen im Niemandsland
- Enttäuschung über das nicht eingetretene frühe Ende des Krieges.
- Verlauf des Weihnachtsfriedens
- Weihnachtsnacht
- ,,Friedensverhandlungen\" und der Beginn des Weihnachtsfriedens
- Gemeinsamer Zeitvertreib im Niemandsland.
- Ende des Weihnachtsfriedens und die Fortsetzung des Krieges
- Folgen und Maßnahmen gegen eine erneute nicht autorisierte Waffenruhe
- Zensur
- Erteilung von Schweigebefehlen und Kleinreden der Ereignisse
- Verschärfung des Verbotes der Fraternisierung und Befehle zur Verhinderung weiterer inoffizieller Waffenruhen
- Hintergrundinformationen
- Schlussgedanken.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Weihnachtsfrieden von 1914 an der Westfront des Ersten Weltkriegs. Die Arbeit analysiert die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieses außergewöhnlichen Ereignisses, bei dem deutsche und englische Soldaten trotz des Krieges während der Weihnachtstage einen Waffenstillstand vereinbarten und gemeinsam Weihnachten feierten.
- Die humanitäre Situation der Soldaten in den Schützengräben und die Auswirkungen des Krieges auf die Moral.
- Die Gründe für den inoffiziellen Friedensschluss, einschließlich der Enttäuschung über das nicht eingetretene frühe Ende des Krieges.
- Der Verlauf des Weihnachtsfriedens, einschließlich der „Friedensverhandlungen“ und des gemeinsamen Zeitvertreibs im Niemandsland.
- Die Reaktionen der Militärführung auf den Weihnachtsfrieden und die Maßnahmen zur Verhinderung weiterer inoffizieller Waffenruhen.
- Die Bedeutung des Weihnachtsfriedens als Zeugnis der menschlichen Fähigkeit zur Kooperation und des Widerspruchs zwischen Krieg und Frieden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer einleitenden Betrachtung der Weihnachtsfeier in Zeiten des Krieges und der paradoxen Situation, in der sich die Soldaten an der Westfront befanden. Im zweiten Kapitel werden die historischen Hintergründe des Weihnachtsfriedens beleuchtet, einschließlich des Verlaufs des Ersten Weltkriegs und der prekären humanitären Situation der Soldaten. Anschließend werden die Gründe für den inoffiziellen Friedensschluss, wie die humanitäre Situation in den Schützengräben, die Bestattung von Gefallenen und die Enttäuschung über das nicht eingetretene frühe Ende des Krieges, dargestellt.
Im folgenden Kapitel wird der Verlauf des Weihnachtsfriedens detailliert beschrieben, einschließlich der Ereignisse der Weihnachtsnacht, der „Friedensverhandlungen“ und des gemeinsamen Zeitvertreibs im Niemandsland. Auch das Ende des Weihnachtsfriedens und die Fortsetzung des Krieges werden behandelt.
Das letzte Kapitel befasst sich mit den Folgen und Maßnahmen gegen eine erneute nicht autorisierte Waffenruhe, wie die Zensur, die Erteilung von Schweigebefehlen und die Verschärfung des Verbotes der Fraternisierung.
Schlüsselwörter
Weihnachtsfrieden, Erster Weltkrieg, Westfront, Fraternisierung, Schützengräben, Humanitäre Situation, Waffenstillstand, Zensur, Propaganda, Kriegsmoral.
- Quote paper
- Lukas Makiola (Author), 2016, Der Weihnachtsfrieden 1914 an der Westfront des Ersten Weltkrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/367136