Unter den vielen Herrscherpersönlichkeiten, welche das frühneuzeitliche Europa prägten, ragt eine besonders heraus. Kaiser Karl V. gestaltete Europa nicht nur durch seine Regentschaft über zahlreiche Länder, sondern auch durch seine Kriege. Diese veränderten nicht nur das politische Antlitz Europas, sie brachten auch Neuerungen in Bereichen wie dem Militär- und Finanzwesen oder der Diplomatie. Karls Herrschaft wird von vielen Historikern als Übergangsperiode zwischen Mittelalter und früher Neuzeit gesehen, ein Herrscher zwischen den „Welten“.
In der vorliegenden Arbeit wird es um Karls erbittertste außenpolitische Konflikte gehen, die Kriege mit Frankreich. Vor allem Italien litt Jahrzehnte unter den Auseinandersetzungen, welche gleichzeitig den Beginn des habsburgisch-französischen Gegensatzes bedeuteten und die europäische Politik für Jahrhunderte bestimmen sollten. Besondere Beachtung verdient dabei die Frage, wieso es denn ausgerechnet in Italien zu solch massiven Auseinandersetzungen kam und ob Italien de rigueur für die Verwirklichung dieses Programmes war. Außerdem gilt es herauszuarbeiten, welchen Einfluss diese Idee auf das gesamte politische Programm des Kaisers hatte.
Das theoretische Konstrukt der Universalmonarchie, ihre Entstehung und Definition ist dabei von entscheidender Bedeutung. Dem Rahmen der Arbeit geschuldet wird daher knapp darauf eingegangen. Vorab gibt es eine knappe Schilderung der Jahrzehnte andauernden Auseinandersetzungen zwischen Karl und dem Königreich Frankreich. Diese waren das zentrale Thema der kaiserlichen Außenpolitik. Aufgrund der Knappheit der Darstellung kann dabei auf zahlreiche Fragenkomplexe wie Karls Religions-, Dynastie- oder Osmanenpolitik nur ganz am Rande eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Knappe Darstellung der Konflikte zwischen Karl V. und dem Haus Valois
- Die Universalmonarchie
- Ursprung und Theorien
- Die kaiserliche Politik unter Großkanzler Gattinara
- Der Kaiser und Italien
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den erbitterten außenpolitischen Konflikten zwischen Kaiser Karl V. und Frankreich, insbesondere mit den Auswirkungen dieser Auseinandersetzungen auf Italien. Die Arbeit untersucht die Entstehung und Bedeutung des Konzepts der Universalmonarchie für Karls politische Programmatik. Dabei wird untersucht, warum es gerade in Italien zu solch massiven Konflikten kam und welchen Einfluss die Idee der Universalmonarchie auf Karls gesamtes politisches Programm hatte.
- Der habsburgisch-französische Konflikt und seine Auswirkungen auf Italien
- Die Rolle Italiens für die Verwirklichung der Universalmonarchie
- Die Entstehung und Definition der Universalmonarchie
- Die politische Programmatik Kaiser Karls V.
- Die Auseinandersetzungen zwischen Karl V. und dem Haus Valois
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die Relevanz von Kaiser Karl V. für die europäische Geschichte. Das zweite Kapitel bietet eine knappe Darstellung der Konflikte zwischen Karl V. und dem Haus Valois. Dabei wird die Entstehung des Konflikts, die wichtigsten Akteure und die militärischen Ereignisse beschrieben.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der Universalmonarchie, seiner Entstehung, seinen Theorien und seiner Bedeutung für Karls Politik. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Rolle von Großkanzler Gattinara und der Beziehung Karls V. zu Italien gewidmet.
Schlüsselwörter
Kaiser Karl V., Universalmonarchie, Habsburger, Valois, Italien, Frankreich, Großkanzler Gattinara, Kriege, Konflikte, Hegemonie, frühneuzeitliche Europa, politisches Programm, Sendungsbewusstsein.
- Quote paper
- Jonas Voss (Author), 2016, Karl V. und die Universalmonarchie. Ausdruck persönlichen Sendungsbewusstseins und politisches Programm, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/365441