Was passiert beim Lesen und Schreiben? Der Leseprozess scheint höchst kompliziert zu sein, denn der Mensch benötigt mehrere Jahre, um ihn zu erlernen und zu perfektionieren. Um diese Frage zu klären, stelle ich in d ieser Hausarbeit Uta Frith’ Modell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklung vor.
Nicht alle Kinder erlernen die Schriftsprache so, wie Uta Frith es skizziert. Einige bleiben trotz intensiver unterrichtlicher Förderung hinter den Leistungen ihrer Schulkameraden zurück. Auch Erwachsene können durch eine Erkrankung Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben bekommen, obwohl sie die Schriftsprache vormals beherrschten. Den Ursachen beider Fälle, soweit sie nicht mit motorischen oder die Sprechorgane betreffenden Krankheiten zu erklären sind, soll hier in sprachwissenschaftlicher Manier auf den Grund gegangen werden. Hierfür stelle ich Modell der Wortverarbeitung vor, die letztendlich zum Logogenmodell führen und durch dessen Annahme einige Lese- und Rechtschreibstörungen erklärt werden sollen. Ich wende mich allerdings eher den Leseproblemen denn den Rechtschreibstörungen zu und werde daher einige Dyslexieformen, aber auch die Aphasie und ihren Zusammenhang mit der Dyslexie definieren.
Das Logogenmodell aber auch Uta Frith’ Modell des Schriftspracherwerbs ermöglichen es, Lese- und Rechtschreibstörungen gezielt zu kategorisieren und die jeweiligen Ursachen herauszufiltern. Inwiefern das der Fall ist, hoffe ich in meiner Hausarbeit klären zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einzelne Schritte des kindlichen Schriftspracherwerbs
- 2.1 Das Dreiphasenmodell von Uta Frith
- 2.2 Die Weiterentwicklung des Modells
- 2.2.1 Das Sechsstufenmodell von Uta Frith
- 2.2.2 Kritik und Erweiterung des Modells durch andere
- 3. Ein Modell der Wortverarbeitung – das Logogenmodell
- 4. Dyslexie, Aphasie und Alexie
- 4.1 Der Zusammenhang zwischen Aphasie und Dyslexie
- 4.2 Dyslexieformen
- 4.2.1 Legasthenie oder Lese-Rechtschreibstörung bzw. Entwicklungsdyslexie
- 4.2.2 Periphere Dyslexien
- 4.2.3 Alexien
- 4.2.4 Zentrale Dyslexien
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Prozess des Schriftspracherwerbs und die Ursachen von Lesestörungen. Ziel ist es, Uta Friths Modell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklungen darzustellen und im Kontext von Lesestörungen wie Dyslexie zu betrachten. Zusätzlich wird das Logogenmodell der Wortverarbeitung vorgestellt und dessen Bedeutung für das Verständnis von Leseschwierigkeiten erläutert.
- Uta Friths Dreiphasenmodell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklungen
- Das Logogenmodell der Wortverarbeitung
- Definition und Kategorisierung von Dyslexieformen
- Der Zusammenhang zwischen Aphasie und Dyslexie
- Ursachen und Erklärungen von Lesestörungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Schriftspracherwerb und Lesestörungen ein. Sie beschreibt die Komplexität des Leseprozesses und benennt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit: die Darstellung von Uta Friths Modell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklungen, sowie die Untersuchung der Ursachen von Lesestörungen bei Kindern und Erwachsenen. Die Arbeit kündigt die Vorstellung des Logogenmodells der Wortverarbeitung an und die Definition verschiedener Dyslexieformen, um Lese- und Rechtschreibprobleme besser zu verstehen und zu kategorisieren.
2. Einzelne Schritte des kindlichen Schriftspracherwerbs: Dieses Kapitel beleuchtet den kindlichen Schriftspracherwerb anhand von Uta Friths Dreiphasenmodell. Es beschreibt die drei Phasen (logographemisch, alphabetisch, orthographisch) detailliert, erläutert die jeweiligen Strategien und deren Entwicklung im kindlichen Gehirn. Die Beschreibung beinhaltet die Bedeutung der phonologischen Rekodierung, der Phonemsegmentierung und der Zusammenhänge zwischen gesprochenen und geschriebenen Wörtern. Die Herausforderungen und die schrittweise Entwicklung von der symbolischen Wahrnehmung von Schrift bis hin zur automatisierten Wortverarbeitung werden hervorgehoben.
3. Ein Modell der Wortverarbeitung – das Logogenmodell: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Logogenmodell als ein Modell der Wortverarbeitung. Es wird erklärt, wie dieses Modell den Prozess des Lesens auf kognitiver Ebene beschreibt, einschließlich der Interaktion zwischen visuellen, phonologischen und semantischen Informationen. Die Bedeutung des Modells für das Verständnis von Lese- und Rechtschreibstörungen wird angesprochen und der Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen Entwicklungsstufen des Schriftspracherwerbs hergestellt.
4. Dyslexie, Aphasie und Alexie: Dieses Kapitel definiert und kategorisiert verschiedene Formen von Dyslexien, inklusive Legasthenie, peripherer und zentraler Dyslexien sowie Alexien. Der Zusammenhang zwischen Aphasie und Dyslexie wird analysiert, wobei die verschiedenen Aspekte und Auswirkungen auf den Leseprozess detailliert erklärt werden. Das Kapitel verdeutlicht, wie die vorgestellten Modelle zum Verständnis und zur Klassifizierung dieser Störungen beitragen.
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Lesestörungen, Dyslexie, Aphasie, Alexie, Logogenmodell, Uta Frith, Dreiphasenmodell, alphabetische Strategie, orthographische Strategie, phonologische Rekodierung, Wortverarbeitung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Schriftspracherwerb und Lesestörungen
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit behandelt den Prozess des Schriftspracherwerbs und die Ursachen von Lesestörungen. Sie untersucht insbesondere Uta Friths Modell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklungen im Kontext von Dyslexie. Zusätzlich wird das Logogenmodell der Wortverarbeitung vorgestellt und seine Bedeutung für das Verständnis von Leseschwierigkeiten erläutert.
Welche Modelle des Schriftspracherwerbs werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Uta Friths Dreiphasenmodell des Schriftspracherwerbs und dessen Weiterentwicklung zum Sechsstufenmodell. Es werden die einzelnen Phasen detailliert beschrieben und kritische Auseinandersetzungen mit dem Modell berücksichtigt.
Was ist das Logogenmodell?
Das Logogenmodell ist ein Modell der Wortverarbeitung, das den Prozess des Lesens auf kognitiver Ebene beschreibt. Es erklärt die Interaktion zwischen visuellen, phonologischen und semantischen Informationen beim Lesen und ist relevant für das Verständnis von Lese- und Rechtschreibstörungen.
Welche Arten von Lesestörungen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Formen von Dyslexien, darunter Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung bzw. Entwicklungsdyslexie), periphere und zentrale Dyslexien sowie Alexien. Der Zusammenhang zwischen Aphasie und Dyslexie wird ebenfalls analysiert.
Wie werden die verschiedenen Dyslexieformen kategorisiert?
Die verschiedenen Dyslexieformen werden nach ihren Ursachen und Auswirkungen auf den Leseprozess kategorisiert. Die Arbeit unterscheidet zwischen Legasthenie als Entwicklungsdyslexie und verschiedenen Formen peripherer und zentraler Dyslexien, die durch spezifische Defizite in der Verarbeitung visueller oder phonologischer Informationen gekennzeichnet sind. Alexien werden als erworbene Lesestörungen beschrieben.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Aphasie und Dyslexie?
Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Aphasie (Sprachstörung) und Dyslexie. Es wird untersucht, wie sich Beeinträchtigungen der Sprachverarbeitung auf den Leseprozess auswirken können.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Schriftspracherwerb, Lesestörungen, Dyslexie, Aphasie, Alexie, Logogenmodell, Uta Frith, Dreiphasenmodell, alphabetische Strategie, orthographische Strategie, phonologische Rekodierung und Wortverarbeitung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den einzelnen Schritten des kindlichen Schriftspracherwerbs (inkl. Friths Modell), ein Kapitel zum Logogenmodell, ein Kapitel zu Dyslexie, Aphasie und Alexie und abschließend eine Zusammenfassung.
Wie wird Uta Friths Modell in der Arbeit verwendet?
Uta Friths Dreiphasenmodell dient als zentrale Grundlage zur Beschreibung des Schriftspracherwerbs. Die Arbeit analysiert dieses Modell detailliert, beschreibt dessen Weiterentwicklungen und diskutiert dessen Relevanz für das Verständnis von Lesestörungen.
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Diese Hausarbeit ist relevant für Studierende der Sprachwissenschaften, Pädagogik, Psychologie und anderer verwandter Disziplinen, die sich mit Schriftspracherwerb und Lesestörungen auseinandersetzen. Sie dient als Überblick über relevante Theorien und Modelle.
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- Paula Hesse (Author), 2004, Schriftspracherwerb und Lesestörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/35981