Jeder kennt ihn, jeder „hat" ihn, jeder klagt über ihn. Äußerungen wie „War das heute wieder ein Stress!" gehören mittlerweile schon zum alltäglichen Wortschatz unserer Gesellschaft. Nicht immer handelt es sich dabei um positiven, auch so genannten Eustress, der in einem gewissen Maß nicht nur ungefährlich, sondern durchaus angenehm und darüber hinaus auch leistungssteigernd und lebensnotwendig ist. Statt dessen spricht man in der heutigen Zeit leider immer häufiger vom negativen Disstress. Die stressauslösenden Faktoren können zu einer Dauerbelastung werden und im schlimmsten Fall zu schweren körperlichen, aber auch seelischen Krankheiten führen.
Empirischen Untersuchungen zufolge stehen nicht nur Erwachsene, sondern zunehmend auch Kinder und Jugendliche unter Belastungen, die gesundheitliche Auswirkungen nach sich ziehen. Neben familiären Umständen, wie zum Beispiel die Trennung der Eltern oder der Tod eines geliebten Familienmitglieds, gehört unter anderem auch die Schule zu den stressauslösenden Faktoren. Fehlende Akzeptanz, der zunehmende Konkurrenz- und Leistungsdruck sowie Versagensängste bringen die Kinder und Jugendlichen schnell an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Die Folgen sind weitreichend.
Viele Eltern ahnen in der Regel nichts von den Belastungen, die auf ihr Kind einwirken. Der Kinderpsychiater Michael Schulte-Markwort von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf sieht in der mangelnden Zuwendung in der Familie eine wesentliche Ursache. Demnach müssten viele Kinder einfach funktionieren. Für deren Anliegen und Nöte sei kaum Platz.
Ärzte und Psychologen fordern, Anzeichen von möglichen Stresssymptomen ernst zu nehmen, um möglichst frühzeitig einschreiten zu können. Allerdings macht Arnold Lohaus darauf aufmerksam, dass „Kinder nicht unterscheiden können, ob sie Bauchweh haben oder ob ihnen Ärger auf den Magen drückt." Daher erfordert die Ursachenforschung von den Eltern ein hohes Maß an Sensibilität, was vor allem Zeit und viel Zuwendung voraussetzt.
Bei Ratlosigkeit empfiehlt es sich immer, professionelle Hilfe aufzusuchen. So bietet zum Beispiel die Techniker Krankenkasse das von Arnold Lohaus entwickelte Stresspräventionsprogramm an, um Kindern dabei behilflich zu sein, mit belastenden Anforderungen besser umgehen zu lernen. In akuten Notfällen sollte die Meinung eines Arztes oder die eines Therapeuten eingeholt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Stress
- Was versteht man unter dem Begriff Stress?
- Stressauslösende Faktoren
- Stressauslösende Faktoren während der Kindheit
- Stressauslösende Faktoren im Jugendalter
- Stresserleben
- Das Stressmodell von Richard S. Lazarus
- Bewältigungsformen von Stress
- Die Wahl der Bewältigungsform
- Das Stressmodell von Richard S. Lazarus
- Stress und daraus resultierende Folgen
- Stress und seine Auswirkungen auf den Körper
- Der Einfluss von Stress auf unser Erleben und Verhalten
- Formen riskanten Verhaltens
- Möglichkeiten, Situationen und Probleme erleichternd zu gestalten
- Die kognitive Bewältigung
- Bewältigung durch angemessenes situations- und lösungsorientiertes Handeln
- Bewältigung durch körperlich-seelische Entspannung
- Aktuelle Ansätze zur Stressprävention bei Kindern
- Hilfeinstanzen für Jugendliche
- Zusammenfassung
- Auswertung des Fragebogens
- Der Stressbegriff bei Kindern und Jugendlichen
- Stressauslösende Situationen bei Kindern und Jugendlichen
- Wie Kinder und Jugendliche auf Stress reagieren
- Bewältigungsformen bei Kindern und Jugendlichen
- Der Konsum von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln
- Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Stress und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte von Stress im Kindes- und Jugendalter zu beleuchten und ein besseres Verständnis für die Herausforderungen zu entwickeln, denen Kinder und Jugendliche in ihrer heutigen Lebenswelt gegenüberstehen.
- Definition und Entstehung von Stress
- Stressauslösende Faktoren im Kindes- und Jugendalter
- Auswirkungen von Stress auf die körperliche und psychische Gesundheit
- Bewältigungsstrategien und Möglichkeiten der Stressprävention
- Hilfsangebote und Ressourcen für Kinder und Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas Stress und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wird die Zunahme von Stressbelastungen in den letzten Jahren hervorgehoben, insbesondere im Zusammenhang mit schulischen Anforderungen und familiären Herausforderungen. Die Problemstellung verdeutlicht die Notwendigkeit eines tieferen Verständnisses der Ursachen, Auswirkungen und Bewältigungsmöglichkeiten von Stress im Kindes- und Jugendalter.
Kapitel 2 liefert eine umfassende Definition von Stress und beleuchtet die vielfältigen Faktoren, die Stress verursachen können, sowohl im Kindes- als auch im Jugendalter. Neben familiären Problemen werden insbesondere die Belastungen durch Schule, Leistungsdruck und Mobbing thematisiert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Stressmodell von Richard S. Lazarus und den damit verbundenen Bewältigungsformen. Es werden verschiedene Strategien zur Stressbewältigung vorgestellt, wie z. B. kognitive Bewältigung, situations- und lösungsorientiertes Handeln sowie körperlich-seelische Entspannung.
Kapitel 4 untersucht die negativen Auswirkungen von Stress auf den Körper und die Psyche, insbesondere im Kontext des Kindes- und Jugendalters. Dabei werden die Auswirkungen von Stress auf die körperliche Gesundheit, das Verhalten und das allgemeine Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen analysiert.
Kapitel 5 präsentiert verschiedene Möglichkeiten, Stresssituationen zu bewältigen und Kindern und Jugendlichen effektive Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln. Es werden konkrete Ansätze zur Stressprävention im Kindesalter sowie Hilfsangebote für Jugendliche in Krisensituationen vorgestellt.
Die Zusammenfassung fasst die zentralen Punkte der Arbeit zusammen und betont die Bedeutung von Stressbewältigungskompetenzen für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen.
Schlüsselwörter
Stress, Stressbewältigung, Kinder, Jugendliche, Stressauslösende Faktoren, Auswirkungen, Bewältigungsstrategien, Prävention, Hilfsangebote, Lazarus-Modell, kognitiv-emotionale Bewertungen, körperlich-seelische Entspannung, Risikoverhalten.
- Quote paper
- Janice Höber (Author), 2003, Stress und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/35979