Das Dokument beinhaltet eine umfassende Ausarbeitung zu den Unterrichtseinheiten des ersten Quartals des Jahrgangs 11 zum großen Thema Evolution. In dem Material werden Fachbegriffe definiert und erläutert, Beispiele angebracht, Experimente erklärt und begründet, sowie sämtliche Inhalte zum Thema angeführt. Die Zusammenfassung ist klar gegliedert und übersichtlich und dient demnach als sehr gutes Material, um sich auf einen Test, eine Klausur oder die Abiprüfungen vorzubereiten.
Evolution
1. Formenvielfalt und Angepasstheit
Evolution = Entwicklung der Lebewesen hinsichtlich einer besseren Angepasstheit an ihre Umwelt
- Kenntnisnahme über Fossilien
- Besonders: Brückenformen (Archaeopteryx, Schnabeltier)
Zentralisierung: Organismus besitzt Funktionszentren (Organe haben unterschiedliche Funktionen), deren Leistung gesteigert wird und damit des gesamten Organismus à höhere Umweltunabhängigkeit (Merkmal für Höherentwicklung)
Spezialisierung: Konzentration der Leistungsfähigkeit lebender Systeme (Zellen, Gewebe, Organe) auf eine oder wenige Funktionen, damit Leistungssteigerung dieser Funktion, aber auch Leistungsminderung anderer Funktionen à Überleben nur bei konstanten Umweltbedingungen
Bsp. Archaeopteryx
Merkmale Vogel:
- Flügel
- Federkleid
- 1. Zehe nach hinten gerichtet (Greiffuß)
Merkmale Reptil:
- Krallen
- Schien- und Wadenbein nicht verwachsen
- Kiefer mit Zähnen, kein Hornschnabel
- Schwanz ausverlängerter Wirbelsäule
2. Evolution nach LAMARCK (schrittweise aktive Anpassung der Arten)
- Lebewesen einem ständigen Wandel unterworfen (Inkonstanz)
- fortlaufende Anpassung an Umweltbedingungen in kleinen Schritten
- Organe entwickeln sich durch Gebrauch, verkümmern durch Nichtgebrauch
- erworbene Eigenschaften werden an Nachkommen vererbt
- innerer Vervollkommnungstrieb der Lebewesen (zielt auf optimale Anpassung)
Bsp: Giraffe
- Nahrungsangebot Gras wurde knapper durch Zuwachs der Lebewesen
- Vorfahren streckten sich nach Blättern an Bäumen
- Hals und Beine beansprucht à wurden länger
3. Evolution nach DARWIN (passiver Artwandel durch Selektion)
- passive Angepasstheit der Lebewesen an ihre Umwelt
- bessere Überlebens- und Fortpflanzungschancen
- bevorzugte Weitergabe an Folgegeneration
➔ Überproduktion von Nachkommen (trotzdem Nichtzunahme der Gesamtpopulation einer Art aufgrund von Selektionsopfern)
➔ Variabilität (Nachkommen sind nicht identisch → biologische Vielfalt, genetisch bedingt)
➔ Vererbung (erbliche Veränderungen in Form von Mutationen)
➔ Konkurrenz (Kampf um das Dasein, am besten Angepasste überleben und geben Gene weiter)
➔ Selektion (natürliche Auslese bedeutet bessere Anpassung an die Umwelt)
➔ Artwandel (schrittweise bessere Anpassung führt zu einem Wandel der Arten)
Bsp: Giraffe
- Urtiere mit verschieden langen Hälsen existieren
- Knappes Nahrungsangebot à langhalsige Tiere können weiterleben, andere sterben aus
- Weitergabe des Langhalsgens
4. Einordnung von Lebewesen
Morphologischer Artbegriff: Übereinstimmung untereinander und mit den Nachkommen in wesentlichen Merkmalen bildet die Art
Biologischer Artbegriff: Möglichkeit zur Kreuzung miteinander und Erzeugung fertiler Nachkommen bilden eine Art
Population: Mitglieder einer Art, die zur gleichen Zeit in einem begrenzten Gebiet leben und sich untereinander fortpflanzen (mehrere Populationen bilden eine Art)
Rassen: Populationen einer Art, die sich in einem oder mehreren vererbbaren Merkmalen voneinander unterscheiden
5. Überblick über die Entwicklung der Wirbeltiere
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6. Beurteilung von Ähnlichkeiten
Analoge Organe: Organe mit gleicher Funktion, aber unterschiedlichem Bauplan (Ergebnis von Anpassungsvorgängen an gleiche Umweltbedingungen)
Konvergenz: gleichgerichtete, aber unabhängig voneinander verlaufende Entwicklung
Homologe Organe: Organe oder Merkmale, die auf einen gemeinsamen Grundbauplan zurückgehen
Divergenz: aus einem Grundbauplan entwickeln sich mehrere Abwandlungen davon
Homologiekriterien (Übereinstimmung, wenn mindestens 1 zutrifft):
- Kriterium der Lage: gleiche Lage in einem vergleichbaren Gefüge-System (Verschmelzungen oder Reduktion möglich)
- Kriterium der Kontinuität: Verbindung durch Zwischen- oder Übergangsformen
- Kriterium der speziellen Struktur: Übereinstimmung in zahlreichen Einzelheiten unabhängig von ihrer Lage
Rudimente: nicht mehr vollständig ausgebildete oder verkümmerte Organe, die ihre ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllen (tw. auch neue Funktion übernommen)
Bsp: Kastanie beim Pferd, Blinddarm, Weisheitszähne, Restkörperbehaarung beim Menschen, Steißbein
Atavismus: Wiederauftreten von eigentlich zurückgebildeten Organen bei Individuen
Bsp: grüne Blätter bei Pfingstrose, weitere Flügelpaar bei Fliege, verlängertes Steißbein
Erklärung:
- Rückmutation
- Entwicklungsstörungen in der Embryonalentwicklung
- Realisierung von Genen, die sonst unterdrückt sind
Embryologie: Ausbildung von Kiemenbögen bei allen Wirbeltieren (Beweis der Abstammung von Wasserlebewesen)
Biogenetisches Grundgesetz: In der Embryonalentwicklung eines Lebewesens (Ontogenese) werden Merkmale seiner stammesgeschichtlichen Vorfahren (Phylogenese) angelegt, die dem Erwachsenenstadium fehlen. (d.h. die Ontogenese ist eine kurze und schnelle Wiederholung der Phylogenese)
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- Franziska Sänger (Author), 2014, Evolution. Eine Zusammenfassung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/355137