In dem folgenden Text wird der Lawrence Kohlbergs Ansatz zur Moralentwicklung skizziert, um Carol Gilligans Kritik an seiner Arbeit nachvollziehen zu können. Darauffolgend wird Gilligans Theorie bezüglich Kohlbergs Modell genauer beleuchtet und erläutert.
Die Moral hat einen eindeutigen gesellschaftlichen Zweck in unserer Lebenswelt, denn sie lenkt unser soziales Handeln und ermöglicht so eine Förderung der Gerechtigkeit innerhalb unserer Gesellschaft. Doch das moralische Bewusstsein ist nicht nur von eminenter Bedeutung für unsere komplexe Gesellschaft, sondern zudem ein wichtiger Bestandteil des Selbstwerts der Individuen.
Auch Kohlberg erkannte bereits in den 1950er Jahren den hohen Stellenwert des moralischen Urteils und entwickelte eine auf Piagets Ansatz basierende Theorie, die dem Zweck diente, die Entwicklungsstufen der Moral vom Kindesalter bis zum Erwachsenenalter nachvollziehen zu können. Diese Theorie war Ausgangspunkt für die Arbeit verschiedenster Erziehungswissenschaftler und Psychologen, aber auch die Moralerziehung von Eltern und Pädagogen wurde durch dieses Modell beeinflusst.
Vor allem Carol Gillian, eine seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen an der Harvard University, ließ sich von Kohlberg beeinflussen. Sie erkannte jedoch, dass Kohlbergs Methode der Messung der Moral eines Individuums – im Gegensatz zu seinen Behauptungen – nicht die Universalität versprach, die wünschenswert wäre.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Die kognitive Entwicklungstheorie des moralischen Urteils von Kohlberg
- 2.1 Die Entwicklungsstufen des moralischen Urteils nach Kohlberg
- 2.2 Die Ermittlung des moralischen Urteils nach Kohlberg
- 3 Carol Gilligans Kritik an Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung
- 4 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Entwicklungstheorie des moralischen Urteils nach Lawrence Kohlberg und beleuchtet die Kritik von Carol Gilligan an dieser Theorie in Bezug auf die weibliche Moralentwicklung. Ziel ist es, die beiden Ansätze zu vergleichen und die Stärken und Schwächen der jeweiligen Theorie aufzuzeigen.
- Die Entwicklungsstufen des moralischen Urteils nach Kohlberg
- Gilligans Kritik an Kohlbergs Theorie
- Die Bedeutung der Geschlechterdifferenz in der Moralentwicklung
- Die Rolle der sozialen Interaktion in der Moralentwicklung
- Die Auswirkungen der Moralentwicklung auf das soziale Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung
Die Einleitung stellt den gesellschaftlichen Zweck der Moral und die Bedeutung des moralischen Bewusstseins für den Selbstwert des Einzelnen dar. Sie führt in die Entwicklungstheorie des moralischen Urteils von Lawrence Kohlberg ein und erläutert die Kritik von Carol Gilligan an diesem Ansatz.
2 Die Kognitive Entwicklungstheorie des moralischen Urteils von Kohlberg
Dieses Kapitel stellt die Theorie von Lawrence Kohlberg vor und erklärt die sechs Stufen der Moralentwicklung, die in drei Ebenen zusammengefasst werden: präkonventionell, konventionell und postkonventionell. Es werden die einzelnen Stufen und ihre Merkmale im Detail beschrieben.
3 Carol Gilligans Kritik an Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung
Dieses Kapitel analysiert Gilligans Kritik an Kohlbergs Theorie und beleuchtet die Unterschiede in der Moralentwicklung von Frauen und Männern. Es werden die von Gilligan vorgeschlagenen Alternativen zu Kohlbergs Modell dargestellt.
Schlüsselwörter
Moralentwicklung, Kohlberg, Gilligan, Geschlechterdifferenz, soziale Interaktion, Moral, Entwicklungsstufen, Kritik, Theorie, Psychologie, Gerechtigkeit, Selbstwert.
- Quote paper
- Vanessa Möbes (Author), 2012, Die Entwicklungstheorie des moralischen Urteils nach Lawrence Kohlberg. Kritik von Carol Gilligan in Bezug auf die weibliche Moralentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/351661