„Was ist moralisch verbindlich, und wie kann man es rational begründen?“ Dies ist die Grundfrage des von Jeremy Bentham begründeten Utilitarismus. 1789 wollte Bentham ein rechtsphilosophisches Werk verfassen, welches ohne herkömmliche Autoritäten wie Gott oder einen Herrscher auskommt. In der Einleitung dieses Werkes stellt er den Utilitarismus als Fundament der Gesetzgebung dar.
Dieses Essay handelt von der oben genannten rationalen Begründung: Dem Prinzip der Nützlichkeit und dem daraus resultierenden hedonistischen Kalkül. In diesem Essay werde ich die vier, bzw. fünf Teilaspekte des Prinzips der Nützlichkeit, nach einer kurzen Definition desselben, darstellen. Die Teilaspekte sind das Konsequenzprinzip, das Nutzenprinzip, das hedonistische Prinzip, das Sozialprinzip und das Prinzip der Nachvollziehbarkeit/Berechenbarkeit.
Im Zuge der Darstellung befasse ich mich damit, wie der hedonistische Kalkül, den Bentham der Arbeit des Gesetzgebers zugrunde legt, aus diesem Prinzip der Nützlichkeit entsteht.
Inhaltsverzeichnis
- Prinzip der Nützlichkeit und hedonistischer Kalkül
- Teilaspekte des Prinzips der Nützlichkeit
- Konsequenzprinzip
- Utilitätsprinzip
- Hedonistisches Prinzip
- Sozialprinzip
- Prinzip der Berechenbarkeit
- Wiederlegung des hedonistischen Prinzips
- Natürliche Kongruenz
- Künstliche Kongruenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert das Prinzip der Nützlichkeit, welches von Jeremy Bentham als Grundlage der Gesetzgebung postuliert wurde. Der Essay befasst sich mit der rationalen Begründung des Utilitarismus, insbesondere mit dem hedonistischen Kalkül. Dazu werden die Teilaspekte des Prinzips der Nützlichkeit untersucht und ein Versuch der Widerlegung des hedonistischen Prinzips wird betrachtet.
- Die vier Teilaspekte des Prinzips der Nützlichkeit: Konsequenzprinzip, Utilitätsprinzip, hedonistisches Prinzip, Sozialprinzip, Prinzip der Berechenbarkeit
- Der hedonistische Kalkül als Mittel zur Berechnung der Folgen einer Handlung
- Die Beziehung zwischen individuellem und allgemeinem Wohlbefinden im Rahmen des Utilitarismus
- Die normativen Implikationen des Prinzips der Nützlichkeit für Gesetzgebung und Moral
- Der Versuch der Widerlegung des hedonistischen Prinzips durch die Argumentation für natürliche und künstliche Kongruenz
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Definition des Prinzips der Nützlichkeit und stellt die vier Teilaspekte des Prinzips dar. Das Konsequenzprinzip besagt, dass Handlungen und Handlungsregeln nur in Bezug auf ihre Folgen betrachtet werden, während das Utilitätsprinzip den Nutzen für die Gemeinschaft in den Vordergrund stellt. Das hedonistische Prinzip betrachtet Lust und Leid als zentrale Motivatoren menschlichen Handelns. Schließlich wird das Sozialprinzip erläutert, welches die Beurteilung von Handlungen aufgrund ihres Nutzens für die gesamte Gesellschaft fordert.
Anschließend wird ein Versuch der Widerlegung des hedonistischen Prinzips betrachtet. Das Problem liegt darin, dass der Hedonismus zu einem psychologischen Egoismus führt, welcher dem Sozialprinzip widerspricht. Der Essay präsentiert zwei mögliche Lösungen: Die natürliche Kongruenz, die eine natürliche Harmonie von individuellem und allgemeinem Wohlbefinden postuliert, und die künstliche Kongruenz, die ein System von Sanktionen benötigt, um diese Harmonie zu gewährleisten.
Der Essay endet mit einer Beschreibung des hedonistischen Kalküls als Mittel zur Berechnung der Folgen einer Handlung und der Beurteilung des Gratifikationswertes. Der Kalkül berücksichtigt verschiedene Aspekte wie Intensität, Dauer und Gewissheit der Freude oder des Leids. Die Summe der Freude aller betroffenen Personen wird mit der Summe des Leids verglichen, um den Wert der Handlung zu bestimmen.
Schlüsselwörter
Prinzip der Nützlichkeit, Utilitarismus, Jeremy Bentham, hedonistischer Kalkül, Konsequenzprinzip, Utilitätsprinzip, hedonistisches Prinzip, Sozialprinzip, natürliche Kongruenz, künstliche Kongruenz, Gratifikationswert, Glück, Leid, Motivation, Handlungsfolgen, Gesetzgebung, Rechtsphilosophie
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- Gereon Arntz (Author), 2015, Welche Teilaspekte gibt es im Prinzip der Nützlichkeit des Jeremy Bentham und was ist die Funktion seines hedonistischen Kalküls?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/350953