1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Lehren Humes und Kants hinsichtlich der Wissenschafts- bzw. der Erkenntnistheorie. Sie untersucht in einem systematischen Vergleich die wesentlichen Unterschiede der modelltheoretischen Überlegungen und das Fundament auf dem ebengenannte gründen. Dabei ist der Begriff der Erfahrung ein wesentlicher Bestandteil dieser philosophietheoretischen Auseinandersetzung und fungiert mitunter als Stein des Anstoßes. Kann man, in erkenntnistheoretischer Hinsicht, empirisch gewonnenen Kenntnissen eine Allgemeingültigkeit attestieren, oder sind sie aufgrund ihrer besonderen Beziehung zum empfindenden Subjekt nur eine bloße Ansammlung von individuellen Wahrnehmungen ? Kant versuchte mit seiner „Kritik der reinen Vernunft“ diesen empiristischen Ansatz Humes zu widerlegen, indem er zeigte, dass erfahrungsgestütztes Wissen nicht dem apriorischen Kriterium genügen kann. Er versuchte daher nicht Kritik an der Möglichkeit des menschlichen Erkenntnisgewinns zu üben, sondern an der Art und Weise wie es geschieht. Er folgerte daher, dass die Gesetze transzendental sein müssen a priori für die Konstituierung der Erfahrung und deren objektive Gültigkeit (Lauener 1969: 17) .
Der Aufbau der Hausarbeit sieht vor, dass ich zunächst die erkenntnistheoretischen Standpunkte und Überlegungen Humes und Kants im Hinblick auf den Terminus der „Erfahrung“ erläutere. Humes Implikationen diesbezüglich lassen sich unter dem Begriff der „sensualistischen Theorie“ subsumieren, die Kants unter dem Stichwort „Kritik der reinen Vernunft“. Anschließend versuche ich in einer kontrastierenden Zusammenschau die Angriffspunkte der Kant`schen Kritik zu veranschaulichen und die Frage klären, warum nach Kant, empirische Kenntnisse posteriori keine objektive Gültigkeit aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die erkenntnistheoretischen Überlegungen Humes und Kants
- Humes Überlegungen bezüglich der ,,sensualistischen Theorie“
- Kants ,,transzendentaler\" Ansatz und die Kritik an Humes ,,sensualistischer Theorie“
- Das Kausalitätsprinzip bei Hume und Kant im Vergleich
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die erkenntnistheoretischen Lehren von David Hume und Immanuel Kant und untersucht die wesentlichen Unterschiede ihrer Modellvorstellungen und das Fundament ihrer Argumentationen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle der Erfahrung und der Frage, ob empirisch gewonnenes Wissen allgemeingültig sein kann. Die Arbeit beleuchtet insbesondere Kants Kritik an Humes empirischen Ansatz und seine These, dass Erfahrungswissen apriorische Bedingungen voraussetzt.
- Vergleich der erkenntnistheoretischen Ansätze von Hume und Kant
- Die Rolle der Erfahrung im Erkenntnisprozess
- Kants Kritik an Humes sensualistischer Theorie
- Das Kausalitätsprinzip bei Hume und Kant
- Apriorische und apodiktische Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die grundlegenden Fragestellungen und den Fokus der Arbeit auf den Vergleich der erkenntnistheoretischen Ansätze von Hume und Kant dar. Sie beleuchtet die Rolle der Erfahrung im Erkenntnisprozess und die Kritik an Humes empirischem Ansatz.
- Die erkenntnistheoretischen Überlegungen Humes und Kants: Dieses Kapitel präsentiert die zentralen Überlegungen von Hume und Kant zur Erkenntnis und deren Begründung. Es analysiert Humes ,,sensualistische Theorie“, die die Entstehung von Vorstellungen aus sinnlichen Eindrücken betont, und Kants ,,transzendentale“ Kritik an diesem Ansatz.
- Das Kausalitätsprinzip bei Hume und Kant im Vergleich: Das Kapitel befasst sich mit den Konzeptionen von Hume und Kant zum Kausalitätsprinzip und untersucht die Unterschiede in ihrer Interpretation und Bedeutung für die Erkenntnis.
Schlüsselwörter
Erkenntnistheorie, Hume, Kant, Erfahrung, Sensualismus, Transzendentale Philosophie, Kausalitätsprinzip, Apriorität, Apodiktizität, Empirismus, Wissenschaftsphilosophie.
- Quote paper
- Christian Bernecker (Author), 2004, Erkenntnistheorie - Vergleich der Konzeptionen Humes und Kants, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34940