Zur Steigerung ihrer Effizienz und Erhöhung ihrer Produktivität müssen Organisationen Kosten sparen. Nach allgemeinem Verständnis sind die einschlägigen Methoden dafür Rationalisierungsinvestitionen und Personalabbau, gefolgt von, wie in der jüngsten Zeit häufig diskutiert, Verlängerung der Arbeitszeiten.
Einen weniger beachteten Aspekt für Produktivitätsverluste hebt die kürzlich veröffentlichte Studie von Proudfoot Consulting mit dem Titel „Managing for mediocrity“ hervor, nämlich uneffiziente Führung. Basierend auf 1668 Beobachtungsstudien in Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Automobilindustrie, Einzelhandel, natürliche Ressourcen und Telekommunikation aus neun Industrieländern werden in dieser Globalstudie Defizite bei Planung und Steuerung zusammen mit Führung mit 72% für Produktivitätsverluste verantwortlich gemacht. Kommunikation und Arbeitsmoral tragen mit weiteren 9% bzw. 8% dazu bei. Als konfliktrelevante Faktoren werden unter anderem fehlende, schlechte oder unzureichende Bewertungsverfahren, das Ignorieren von Problemen, zu wenig Zeit für das Vorhersehen und Verhindern von Problemen sowie das fehlende Verständnis des Managers für seine Rolle als Vermittler genannt.
Konflikte und deren mangelnde Bewältigung sind also, neben den harten Kostenfaktoren, eine nicht zu vernachlässigende Einflussgröße auf den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen, Profit- oder Nonprofit-, auf dem Markt. Reibungsverluste durch andauernde Konflikte oder Nachwirkungen von vergangenen Konflikten vermindern die Effizienz im täglichen Arbeitsablauf der Mitarbeiter und können auf längere Sicht sogar zu einem völligen Erlahmen der Arbeitsleistung führen, beides mit hohen indirekten Personalkosten verbunden. Zunehmender Wettbewerb und damit einhergehend die fortschreitende Globalisierung, das Auflösen von bekannten Strukturen zu flexiblen, auch länderübergreifenden Arbeitsgruppen sowie der wachsende Zeitdruck und der Wettbewerb der Mitarbeiter untereinander verschärfen das Potenzial für das Entstehen von Konflikten in Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff, Definitionen und Abgrenzungen
- Begriff
- Definitionen
- Abgrenzungen
- Konfliktanalyse
- Konfliktentstehung
- Streitgegenstand
- Objekt- und Subjektsphäre nach Glasl
- Allgemeine Voraussetzungen und spezielle Ursachen nach Rüttinger
- Organisationspsychologischer Ansatz nach Berkel
- Konfliktparteien und deren Eigenschaften
- Konfliktentstehung in Organisationen
- Unterschiede in Zielen, Werten und Normen
- Organisationsaufbau und -struktur
- Sachzwänge
- Kommunikation und Wahrnehmung
- Empirische Ergebnisse
- Streitgegenstand
- Erscheinungsform des Konflikts
- Latente und offene Konflikte
- Verschobene und echte Konflikte
- Heiße und kalte Konflikte
- Formgebundene und formlose Konfliktaustragung
- Konfliktverlauf
- Konfliktepisode
- Eskalationsmodell von Glasl
- Konfliktentstehung
- Bewertung
- Funktionale Konflikte
- Dysfunktionale Konflikte
- Interventionsmöglichkeiten
- Konfliktprophylaxe
- Strukturelle Maßnahmen
- Personenorientierte Maßnahmen
- Konfliktbewältigung
- Kompromiss
- Konfliktunterdrückung
- Kooperative Konfliktlösung
- Empirische Ergebnisse
- Formelle Konfliktbewältigung durch Eingreifen einer dritten Partei
- Der Vorgesetzte in der Rolle des Konfliktmanagers
- Konfliktmanagement durch externe Experten
- Konfliktprophylaxe
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Konflikte in Organisationen, ihre Entstehung, Bewertung und mögliche Interventionsmaßnahmen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Dynamik von Konflikten in organisationalen Kontexten zu entwickeln und Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Konfliktdefinition und -abgrenzung
- Analyse der Konfliktentstehung in Organisationen (strukturelle und verhaltensbezogene Aspekte)
- Unterscheidung funktionaler und dysfunktionaler Konflikte
- Konfliktverlauf und Eskalation
- Interventionsmöglichkeiten: Prophylaxe und Bewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von effizientem Konfliktmanagement für den wirtschaftlichen Erfolg von Organisationen. Sie hebt die oft übersehene Rolle ineffizienter Führung und mangelnder Konfliktbewältigung als Produktivitätskiller hervor, insbesondere im Kontext von Globalisierung und zunehmendem Wettbewerb. Die Arbeit wird als Untersuchung der Konfliktentstehung, -bewertung und -bewältigung in Organisationen positioniert.
Begriff, Definitionen und Abgrenzungen: Dieses Kapitel analysiert den Begriff „Konflikt“ aus etymologischer und wissenschaftlicher Perspektive, beleuchtet unterschiedliche Definitionen und Abgrenzungen in verschiedenen Disziplinen (wie Soziologie und Psychologie). Es wird der Unterschied zwischen intraindividuellen und interindividuellen Konflikten herausgearbeitet und die besondere Perspektive der Organisationspsychologie auf das Spannungsverhältnis zwischen Organisation und Individuum betont. Der latente Konflikt in Organisationen als Folge von Herrschaftsverhältnissen und strukturellen Gegebenheiten wird diskutiert.
Konfliktanalyse: Dieser Abschnitt untersucht die Entstehung von Konflikten, indem er verschiedene Modelle und Ansätze zur Erklärung der Konfliktentstehung in Organisationen präsentiert. Er betrachtet Streitgegenstände, Konfliktparteien und deren Eigenschaften, sowie organisatorische Faktoren wie Unterschiede in Zielen, Werten und Normen, Organisationsstrukturen, Sachzwänge, Kommunikations- und Wahrnehmungsprozesse. Empirische Ergebnisse werden zur Stützung der Analyse herangezogen. Weiterhin werden verschiedene Erscheinungsformen von Konflikten (latent/offen, verschoben/echt, heiß/kalt, formgebunden/formlos) und deren Verlauf, inklusive des Eskalationsmodells von Glasl, beschrieben.
Bewertung: Dieses Kapitel differenziert zwischen funktionalen und dysfunktionalen Konflikten. Es werden die positiven und negativen Auswirkungen von Konflikten auf Organisationen analysiert und Kriterien für die Bewertung der Konfliktfolgen dargestellt. Die Unterscheidung zwischen konstruktiven und destruktiven Konfliktfolgen wird im Detail untersucht.
Interventionsmöglichkeiten: Dieser Abschnitt befasst sich mit verschiedenen Strategien zur Konfliktprävention und -lösung. Es werden sowohl strukturelle Maßnahmen (z.B. verbesserte Kommunikationsstrukturen) als auch personenorientierte Maßnahmen (z.B. Konfliktlösungstrainings) diskutiert. Verschiedene Konfliktlösungsansätze (Kompromiss, Konfliktunterdrückung, kooperative Konfliktlösung) werden vorgestellt und mit empirischen Ergebnissen untermauert. Der Rolle von Dritten (Vorgesetzte, externe Experten) im Konfliktmanagement wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Schlüsselwörter
Konflikt, Organisation, Konfliktmanagement, Konfliktentstehung, Konfliktanalyse, Konfliktbewertung, Interventionsmöglichkeiten, Konfliktprophylaxe, Konfliktbewältigung, funktionale Konflikte, dysfunktionale Konflikte, Organisationspsychologie, Eskalation, Kooperation, Kompromiss.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Konflikte in Organisationen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit befasst sich umfassend mit Konflikten in Organisationen. Sie untersucht deren Entstehung, Bewertung und mögliche Interventionsmaßnahmen mit dem Ziel, ein tiefgreifendes Verständnis für die Dynamik von Konflikten in organisationalen Kontexten zu entwickeln und Lösungsansätze aufzuzeigen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Konfliktdefinition und -abgrenzung, Analyse der Konfliktentstehung (strukturelle und verhaltensbezogene Aspekte), Unterscheidung funktionaler und dysfunktionaler Konflikte, Konfliktverlauf und Eskalation sowie Interventionsmöglichkeiten wie Prophylaxe und Bewältigung. Es werden verschiedene theoretische Modelle und empirische Befunde berücksichtigt.
Wie wird der Begriff „Konflikt“ in der Arbeit definiert und abgegrenzt?
Das Kapitel „Begriff, Definitionen und Abgrenzungen“ analysiert den Begriff „Konflikt“ aus etymologischer und wissenschaftlicher Sicht. Es werden verschiedene Definitionen aus unterschiedlichen Disziplinen (Soziologie, Psychologie) vorgestellt und abgegrenzt. Der Unterschied zwischen intraindividuellen und interindividuellen Konflikten wird herausgestellt, und die organisationspsychologische Perspektive auf das Spannungsverhältnis zwischen Organisation und Individuum wird betont. Der latente Konflikt als Folge von Herrschaftsverhältnissen und strukturellen Gegebenheiten wird ebenfalls diskutiert.
Wie wird die Entstehung von Konflikten in Organisationen analysiert?
Die Konfliktanalyse präsentiert verschiedene Modelle und Ansätze zur Erklärung der Konfliktentstehung. Sie betrachtet Streitgegenstände, Konfliktparteien und deren Eigenschaften sowie organisatorische Faktoren wie Unterschiede in Zielen, Werten und Normen, Organisationsstrukturen, Sachzwänge, Kommunikations- und Wahrnehmungsprozesse. Empirische Ergebnisse untermauern die Analyse. Verschiedene Erscheinungsformen von Konflikten (latent/offen, verschoben/echt, heiß/kalt, formgebunden/formlos) und deren Verlauf, inklusive des Eskalationsmodells von Glasl, werden beschrieben.
Wie werden funktionale und dysfunktionale Konflikte unterschieden?
Das Kapitel „Bewertung“ differenziert zwischen funktionalen und dysfunktionalen Konflikten. Es analysiert die positiven und negativen Auswirkungen von Konflikten auf Organisationen und stellt Kriterien für die Bewertung der Konfliktfolgen dar. Die Unterscheidung zwischen konstruktiven und destruktiven Konfliktfolgen wird im Detail untersucht.
Welche Interventionsmöglichkeiten zur Konfliktprävention und -lösung werden vorgestellt?
Der Abschnitt „Interventionsmöglichkeiten“ befasst sich mit Strategien zur Konfliktprävention und -lösung. Sowohl strukturelle Maßnahmen (z.B. verbesserte Kommunikationsstrukturen) als auch personenorientierte Maßnahmen (z.B. Konfliktlösungstrainings) werden diskutiert. Verschiedene Konfliktlösungsansätze (Kompromiss, Konfliktunterdrückung, kooperative Konfliktlösung) werden vorgestellt und mit empirischen Ergebnissen belegt. Die Rolle von Dritten (Vorgesetzte, externe Experten) im Konfliktmanagement erhält besondere Aufmerksamkeit.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Konflikt, Organisation, Konfliktmanagement, Konfliktentstehung, Konfliktanalyse, Konfliktbewertung, Interventionsmöglichkeiten, Konfliktprophylaxe, Konfliktbewältigung, funktionale Konflikte, dysfunktionale Konflikte, Organisationspsychologie, Eskalation, Kooperation, Kompromiss.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist gegliedert in: Einleitung, Begriff, Definitionen und Abgrenzungen, Konfliktanalyse, Bewertung, Interventionsmöglichkeiten und Resümee. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten von Konflikten in Organisationen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist es, ein umfassendes Verständnis für die Dynamik von Konflikten in organisationalen Kontexten zu entwickeln und Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von effizientem Konfliktmanagement für den wirtschaftlichen Erfolg von Organisationen und hebt die oft übersehene Rolle ineffizienter Führung und mangelnder Konfliktbewältigung als Produktivitätskiller hervor.
- Arbeit zitieren
- Susanne Angler (Autor:in), 2004, Konflikte in Organisationen. Entstehung, Bewertung und Interventionsmöglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34508