Um sich zunächst dem Begriff der informellen Kunst im Allgemeinen zu nähern, wird einleitend ein Definitionsversuch unternommen, der darin besteht den Minimalkonsens dessen was dem Informel zugehörig erscheint zu bestimmen. Anschließend werden die Ursprünge und Einflüsse des Informel erörtert.
In der zweiten Hälfte wird das Schaffen von Jean Dubuffet beleuchtet, der einen großen Beitrag zur Neuerung der Kunst leistete und ein wichtiger Wegbereiter der ersten informellen Nachkriegspräsentationen war. Seine von ihm benannte künstlerische Konzeption Art Brut stieß in den fünfziger Jahren auf lautstarke Reaktionen und wird von Kritikern fälschlicher Weise oftmals als Kunst Geisteskranker bezeichnet. Dieser Vorwurf ist Ausgangspunkt der Fragestellung „Der Sonderfall Art Brut. 'Geisteskrankenkunst‘ oder Auflehnung gegen akademische Konvention?“ Abschließend wird im letzten Teil das Verhältnis von Art Brut und Art Informel erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Definitionsversuch von Art Informel
- 1.1 Avantgarde der 1950er Jahre
- 1.2 Ablehnung des klassischen Form- und Kompositionsprinzips
- 1.3 Unbestimmtheit und Formlosigkeit als Minimalkonsens
- 2. Die Entstehung und Ursprünge von Art Informel
- 2.1 Barock
- 2.2 Impressionismus
- 2.3 Abstraktionskonzepte des 20. Jahrhunderts
- 2.4 Surrealismus
- 3. Jean Dubuffet & Art Brut
- 3.1 Jean Dubuffet als Schriftsteller, Maler und Sammler
- 3.2 Die Sonderstellung der Art Brut
- 3.3 Die Wegbereitung der Art Brut
- 3.3.1 Die Visionärin Clémence R.
- 3.3.2 Die Sammlung Hans Prinzhorns
- 3.3.3 Walter Morgenthaler
- 3.4 Konzeption der Art Brut
- 3.4.1 Die ,,Compagnie de L'Art Brut“
- 3.4.2 Krankheit als neue Dimension des Lebens
- 3.4.3 Vorwurf der Geisteskrankenkunst
- 4. Das Verhältnis von Art Brut und Informel
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der künstlerischen Konzeption der Art Brut, die vom französischen Künstler Jean Dubuffet begründet wurde. Sie untersucht die Entstehung und Ursprünge der informellen Kunst im Allgemeinen und beleuchtet dabei die Bedeutung von Jean Dubuffet als Wegbereiter der informellen Kunstbewegung. Der Schwerpunkt liegt auf der Erörterung des Vorwurfs der „Geisteskrankenkunst“, der der Art Brut entgegengebracht wurde und der Fragestellung, ob es sich bei der Art Brut um eine „Auflehnung gegen akademische Konvention“ handelt.
- Die Entwicklung der informellen Kunst
- Die Ursprünge und Einflüsse des Informel
- Das künstlerische Schaffen von Jean Dubuffet
- Die Entstehung der Art Brut
- Die Kritik an der Art Brut und der Vorwurf der „Geisteskrankenkunst“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Informel“ und untersucht die charakteristischen Merkmale dieser Kunstrichtung, die sich in der Ablehnung des klassischen Form- und Kompositionsprinzips und in der Betonung von Unbestimmtheit und Formlosigkeit ausdrückt. Kapitel zwei beleuchtet die Entstehung und die Ursprünge der informellen Kunst und untersucht deren Verbindungen zum Barock, dem Impressionismus und den Abstraktionskonzepten des 20. Jahrhunderts. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf das Schaffen von Jean Dubuffet und die von ihm benannte Art Brut. Es analysiert die Bedeutung von Dubuffets künstlerischem Konzept und beleuchtet die Kritik, die dieser Bewegung entgegengebracht wurde.
Schlüsselwörter
Art Informel, Art Brut, Jean Dubuffet, Avantgarde, Informelle Kunst, Abstraktion, Surrealismus, „Geisteskrankenkunst“, akademische Konvention.
- Quote paper
- Theresa Flammersberger (Author), 2015, Der Sonderfall Art Brut. 'Geisteskranken-Kunst' oder Auflehnung gegen akademische Konvention?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/344583