Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie, gegenüber wem und bis zu welchem Ausmaß sich – im Rahmen der Ethik Singers – besondere Pflichten rechtfertigen lassen.
Peter Singer schrieb 1972, zu einer Zeit, als im heutigen Bangladesch Menschen an Unterernährung, Obdachlosigkeit und fehlender medizinischer Versorgung starben, den Aufsatz
"Famine, Affluence and Morality" und stieß damit die philosophische Debatte um das Weltarmutsproblem an. Singer erläutert darin das Prinzip, dass wir, wenn es in unserer Macht
steht, etwas Schlechtes zu verhindern, ohne dabei etwas von moralischer Bedeutung zu opfern, dies moralisch gesehen tun sollten.
Andere Philosophen, wie David Miller oder John Rawls, argumentieren gegen ihn, insofern sie glauben, dass unsere Pflicht einem weit weg lebenden Fremden zu helfen, nicht gleich groß ist, wie die Pflicht seinem Nachbarskind zu helfen. Mit anderen Worten behaupten sie, dass wir gegenüber Freunden, Familie oder Landsleuten “besondere Pflichten“ haben, welche wir gegenüber Fremden in anderen Ländern nicht haben. Singer entgegnet, dass sich, im Rahmen seiner Konzeption einer globalen Ethik, durchaus
besondere Pflichten gegenüber bestimmten Personengruppen rechtfertigen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Singers Argumentation
- Das theoretisches Fundament - Zwei-Ebenen-Utilitarismus
- Die Begründung besonderer Pflichten mittels Zwei-Ebenen-Utilitarismus
- Die Beurteilung von Singers Argumentation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Peter Singers Begründung besonderer Pflichten im Kontext der Weltarmut und Entwicklungshilfe. Dabei wird Singers Zwei-Ebenen-Utilitarismus als theoretisches Fundament seiner Argumentation untersucht.
- Das Zwei-Ebenen-Modell des Utilitarismus
- Die Begründung besonderer Pflichten durch Singers Ansatz
- Kritik an Singers Argumentation
- Die Rolle räumlicher Distanz und kultureller Unterschiede
- Die Abwägung zwischen allgemeinen und besonderen Pflichten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Singers Argumentation vor. Sie beleuchtet die Debatte um die Pflicht zur Hilfe für Bedürftige in anderen Ländern und stellt verschiedene Positionen gegenüber.
Das zweite Kapitel analysiert das Zwei-Ebenen-Modell des Utilitarismus, welches Singers Argumentation zugrunde liegt. Es beleuchtet die beiden Ebenen des moralischen Denkens - die intuitive und die kritische Ebene - und deren Bedeutung für Singers Ansatz.
Schlüsselwörter
Zwei-Ebenen-Utilitarismus, besondere Pflichten, Weltarmut, Entwicklungshilfe, globale Ethik, intuitive Ebene, kritische Ebene, räumliche Distanz, kulturelle Unterschiede.
- Quote paper
- Samuel Schawalder (Author), 2011, Peter Singers Begründung besonderer Pflichten durch den Zwei-Ebenen-Utilitarismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/344507