EINLEITUNG
I. Ursprung, Grundidee und Zielsetzung des Target Costing
Ursprung aller Überlegungen, die letztlich zum System des Target Costing führten war der Gewinneinbruch japanischer Unternehmen in den 70er Jahren. Dieser konnte letztlich auf die fehlende Marktorientierung vieler Unternehmen zurückgeführt werden.(1)
Um nun die Stückkosten der Produkte drastisch senken zu können und so die Gewinnsituation zu verbessern, entwickelte die Firma Toyota 1965 ein strategisches Kostenmanagement namens Target Costing (auf japanisch: „genka kikaku“). Dieses basierte auf bereits bekannten Ansätzen, wie beispielsweise dem Value Engineering.(2) Das Target Costing ist in Europa seit den 90er Jahren im Einsatz und in Deutschland unter dem Namen „Zielkostenmanagement“ bekannt. Es sollte durch den konsequenten Einsatz verschiedener Instrumente die Marktorientierung der Unternehmen wieder herstellen, indem sämtliche Unternehmensbereiche und -prozesse konsequent auf die Erfordernisse des Absatzmarktes abgestimmt und auf permanente Kostensenkung ausgerichtet werden.(3) Dabei stehen langfristige Gewinnziele der Unternehmung im Vordergrund.
Da bisherige Methoden der Kostenrechnung auf die Kontrolle und Steuerung der Kosten während der Produktionsphase ausgelegt waren, integriert das Target Costing erstmals die möglichst frühzeitige Abstimmung der Produkte auf die Kundenwünsche. Die marktorientierte Kostenplanung, -steuerung und -kontrolle erfolgt hier bereits während der Entwicklungsphase des Produktes.(4)
Um eine zielgerichtete Beeinflussung von Kosten, Qualität und Zeit zu erreichen stehen folgende Grundideen des Target Costing im Vordergrund:(5)
· Marktorientierung des gesamten Systems
· Einsatz in frühen Phasen des Produktlebenszyklus
· Ständige Überprüfung der Zielerreichungsgrade
· Verhaltensbeeinflussung der Mitarbeiter
Somit beinhaltet das Zielkostenmanagement auch die ständige Begleitung sämtlicher Prozesse der Unternehmung.
[...]
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1 Vgl. Kremin-Buch, Beate: „Strategisches Kostenmanagement“ 1998, Seite 106
2 Vgl. Monden, Yasuhiro: „Wege zur Kostensenkung“ 1999, Seite XIII
3 Vgl. Hardt, Rosemarie: „Kostenmanagement“ 1998, Seite 108
4 Vgl. Hardt, Rosemarie, a. a. O., Seite 107
5 Vgl. Steinle, Claus; Eggers, Bernd; Lawa, Dieter (Hrsg.): „Zukunftsgerichtetes Controlling“ 1998, Seite 347
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprung, Grundidee und Zielsetzung des Target Costing
- Anwendungsbereiche des Target Costing
- Hauptteil
- Ermittlung der Zielkosten im Target Costing
- Marktforschung und Conjoint-Analyse
- Subtraktionsmethoden
- Additionsmethoden
- Gegenstromverfahren
- Methoden zur Zielkostenspaltung
- Die Funktionskostenmatrix
- Die Zielkostenmatrix
- Zielkostenkontrolldiagramme
- Kostentableaus
- Instrumente zur Zielkostenerreichung
- technologieorientierte Ansätze
- organisatorische Ansätze
- produkt- und prozessorientierte Ansätze
- der ebenenübergreifende Ansatz
- Einsatz der Managementsysteme im Verlauf des Produktlebenszyklus
- Ermittlung der Zielkosten im Target Costing
- Schluss
- Generelle Implementierungsprobleme in der Praxis
- Zusammenfassung und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Instrumente zur Zielkostenerreichung im Target Costing“ befasst sich mit der systematischen Herangehensweise an die Kostenreduktion im Rahmen der Produktentwicklung und -produktion. Ziel ist es, die Grundidee des Target Costing sowie die relevanten Instrumente zur Erreichung der Zielkosten zu erläutern und deren Anwendung in der Praxis zu beleuchten.
- Das Target Costing als strategisches Kostenmanagement zur Erreichung von Gewinnzielen
- Die Ermittlung der Zielkosten durch verschiedene Ansätze, wie z.B. Marktforschung und Conjoint-Analyse, sowie Subtraktions- und Additionsmethoden
- Die Anwendung von Instrumenten zur Zielkostenspaltung, z.B. die Funktionskostenmatrix und Zielkostenkontrolldiagramme
- Die Bedeutung von technologie-, produkt- und prozessorientierten Ansätzen zur Zielkostenerreichung
- Die Einbindung des Target Costing in den Produktlebenszyklus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Ursprung, die Grundidee und die Zielsetzung des Target Costing dar. Es wird erläutert, wie die fehlende Marktorientierung japanischer Unternehmen in den 70er Jahren zur Entwicklung des Target Costing führte, und welche Vorteile dieses System für die Unternehmen bietet. Außerdem werden die wichtigsten Anwendungsbereiche des Target Costing, insbesondere in wettbewerbsintensiven Branchen wie der Automobilindustrie, vorgestellt.
Hauptteil
Ermittlung der Zielkosten im Target Costing
In diesem Kapitel werden verschiedene Methoden zur Ermittlung der Zielkosten erläutert, darunter Marktforschung und Conjoint-Analyse, Subtraktionsmethoden, Additionsmethoden sowie das Gegenstromverfahren. Die Conjoint-Analyse wird als ein Verfahren zur Ermittlung der Preisbereitschaft der Kunden und zur Priorisierung von Produkteigenschaften vorgestellt. Die Subtraktions- und Additionsmethoden dienen der Berechnung der Zielkosten anhand von Marktpreisinformationen und/oder Kosten von Konkurrenzprodukten.
Methoden zur Zielkostenspaltung
Die Methoden zur Zielkostenspaltung dienen der detaillierten Analyse und Aufteilung der Zielkosten auf einzelne Produktkomponenten oder -funktionen. Hier werden die Funktionskostenmatrix, die Zielkostenmatrix und Zielkostenkontrolldiagramme als Instrumente zur systematischen Kostenzerlegung vorgestellt. Die Funktionskostenmatrix zeigt die Beziehung zwischen Produktfunktionen, Kosten und Kundenwahrnehmung auf. Zielkostenkontrolldiagramme dienen zur Überwachung der Fortschritte bei der Zielkostenerreichung.
Instrumente zur Zielkostenerreichung
Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Instrumenten, die zur Erreichung der Zielkosten eingesetzt werden können. Es werden technologieorientierte Ansätze, organisatorische Ansätze, produkt- und prozessorientierte Ansätze sowie der ebenenübergreifende Ansatz vorgestellt. Die technologieorientierten Ansätze fokussieren auf die Optimierung von Produktionsprozessen und -technologien. Die organisatorischen Ansätze konzentrieren sich auf die Gestaltung von Strukturen und Prozessen zur Unterstützung des Target Costing. Die produkt- und prozessorientierten Ansätze zielen auf die Optimierung von Produktdesign und Fertigungsprozessen ab. Der ebenenübergreifende Ansatz beinhaltet die Koordinierung und Zusammenarbeit aller relevanten Abteilungen innerhalb des Unternehmens.
Einsatz der Managementsysteme im Verlauf des Produktlebenszyklus
In diesem Kapitel wird die Integration des Target Costing in den Produktlebenszyklus beleuchtet. Es wird erläutert, wie die verschiedenen Instrumente und Methoden des Target Costing in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus eingesetzt werden können. Ziel ist es, die Einhaltung der Zielkosten während des gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen.
Schluss
Der Schluss der Hausarbeit befasst sich mit generellen Implementierungsproblemen des Target Costing in der Praxis. Es werden Herausforderungen und Stolpersteine bei der Einführung und Umsetzung des Target Costing aufgezeigt. Außerdem wird eine Zusammenfassung und kritische Würdigung der Ergebnisse der Hausarbeit gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Target Costing, Zielkostenmanagement, Kostenreduktion, Produktentwicklung, Produktionskosten, Marktforschung, Conjoint-Analyse, Funktionskostenmatrix, Zielkostenmatrix, Zielkostenkontrolldiagramme, Managementsysteme, Produktlebenszyklus, Implementierungsprobleme, Marktorientierung, Gewinnziele.
- Quote paper
- Jan Wittenbecher (Author), 2001, Instrumente zur Zielkostenerreichung im Target Costing, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/3436