Täglich lesen, sehen und hören wir in den Medien von Statistiken, die sagen wie viel Prozent unserer Mitbürger was zu welchem Thema denken. Selten hört man etwas darüber wie diese Meinungen zu Stande kommen. Die akteurszentrierte Soziologie geht davon aus, dass Meinungen interaktiv hergestellt werden. Wie sich eine solche Konstruktion von Sinn in der konkreten Interaktion vollzieht, versuchen verschiedene Methoden der ‚qualitativen Sozialforschung’ herausfinden. Eine solche Methode ist die Konversationsanalyse, mit der sich diese Arbeit beschäftigt. Es sollen dabei die Prinzipien und die Vorgehensweise der Konversationsanalyse und des damit verbundenen Forschungsparadigmas der Ethnomethodologie herausgearbeitet werden. Die Arbeit widmet sich den beiden zentralen Aspekten der Konversationsanalyse, zum einen der ‚Theorie sozialen Handelns’ und zum anderen der praktischen Methode der Untersuchung eben jener sozialen Handlungen. Zu diesem Zweck wird zu Beginn in die zugrunde liegende Theorie der Ethnomethodologie und ihrer historischen Entstehung eingeführt. Außer auf die Arbeiten von Harvey Sacks, der als Begründer der Konversationsanalyse gilt, wird dabei auch auf das von Garfinkel entwickelte theoretische Rahmenprogramm eingegangen. Ferner werden allgemeine Maxime, Ziele und Leitfragen sowie Kritik an dem Ansatz besprochen. Schließlich werden die einzelnen Arbeitsschritte der Methode Konversationsanalyse erklärt: Auswahl des Forschungsobjekts, so dann Aufzeichnen und später Transkription der Konversation. Die Analyse des Transkripts stellt den Hauptteil der Methode dar und wird von der Gültigkeitsüberprüfung als letztem Schritt abgerundet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zur Konversationsanalyse
- Entstehungsgeschichte und Kontext
- Harvey Sacks: ,Lectures'
- Harold Garfinkel: Ethnomethodologie
- Jörg R. Bergmann: Rezeption in der Bundesrepublik
- Ziele und Leitfragen der Konversationsanalyse
- Kritik
- Entstehungsgeschichte und Kontext
- Vorgehensweise der Konversationsanalyse
- Auswahl des Forschungsobjektes/Aufzeichnung
- Transkription
- Analyse
- Auffinden eines Ordnungselementes
- Problem-Hypothese
- Gültigkeitsüberprüfung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit widmet sich der Konversationsanalyse als Methode der qualitativen Sozialforschung und untersucht die Vorgehensweise und Prinzipien dieser Methode. Sie analysiert ein aufgezeichnetes Gespräch zwischen Studenten, um die Konversationsanalyse und die Ethnomethodologie zu verdeutlichen. Die Arbeit befasst sich mit den theoretischen Aspekten der Konversationsanalyse, die sowohl eine Theorie sozialen Handelns als auch eine praktische Methode darstellt. Der Fokus liegt auf der Entstehung der Konversationsanalyse, den Zielen und Leitfragen sowie den kritischen Punkten des Ansatzes. Darüber hinaus werden die einzelnen Arbeitsschritte der Methode, von der Auswahl des Forschungsobjekts bis zur Gültigkeitsüberprüfung, erläutert.
- Die Entstehung und Entwicklung der Konversationsanalyse
- Die zentralen Theorien und Konzepte der Konversationsanalyse, insbesondere die Ethnomethodologie
- Die Ziele und Leitfragen der Konversationsanalyse
- Die praktische Anwendung der Konversationsanalyse in der Analyse von Alltagsgesprächen
- Die Kritik an der Konversationsanalyse und ihren methodischen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Konversationsanalyse als Methode der qualitativen Sozialforschung vor und erläutert die Zielsetzung der Hausarbeit. Sie thematisiert die interaktive Herstellung von Meinungen und die Bedeutung der qualitativen Sozialforschung in diesem Kontext. Die Arbeit soll die Konversationsanalyse und die Ethnomethodologie anhand eines aufgezeichneten Gesprächs zwischen Studenten verdeutlichen.
Allgemeines zur Konversationsanalyse
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Konversationsanalyse und stellt die zentralen Figuren Harvey Sacks und Harold Garfinkel sowie deren Beiträge vor. Die Ethnomethodologie als theoretisches Rahmenprogramm und die Rezeption der Konversationsanalyse in der Bundesrepublik werden ebenfalls diskutiert. Weiterhin werden die Ziele und Leitfragen der Konversationsanalyse sowie die Kritikpunkte an diesem Ansatz dargestellt.
Vorgehensweise der Konversationsanalyse
In diesem Kapitel werden die einzelnen Arbeitsschritte der Konversationsanalyse erläutert, beginnend mit der Auswahl des Forschungsobjekts und der Aufzeichnung des Materials. Die Transkription des Materials und die anschliessende Analyse, die sich auf das Auffinden von Ordnungselementen und die Formulierung von Problem-Hypothesen konzentriert, werden detailliert beschrieben. Abschliessend wird die Gültigkeitsüberprüfung der gewonnenen Ergebnisse behandelt.
Schlüsselwörter
Konversationsanalyse, Ethnomethodologie, Qualitative Sozialforschung, Interaktion, Gesprächsanalyse, Alltagskommunikation, Soziale Ordnung, Methode, Transkription, Analyse, Gültigkeitsüberprüfung.
- Quote paper
- Peter Neitzsch (Author), 2003, Konversationsanalyse - Vorgehensweisen, Theorien und Ziele , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34036