Meine Hausarbeit beschäftigt sich mit Bertolt Brecht und seiner Theorie des ‚epischen Theaters’, das am Beispiel der Dreigroschenoper erläutert werden soll. Zunächst beginne ich mit einer allgemeinen Einführung in Brechts Modell des ‚epischen Theaters’. Da Brecht mit seinen Stücken nicht nur unterhalten wollte, sondern das Publikum zum Denken anregen anstrebte, brach er mit der Tradition des aristotelischen Theaters, das den Zuschauer lediglich Geschehnisse vorspielt. Er wendete sich neuen Formen zu, um dem Publikum nicht nur Geschichten zu erzählen, sondern ihnen gesellschaftlichen Missstände vor Augen zu führen und sie zu belehren.
Auffallend ist, dass es viele Unterschiede zwischen der dramatischen Form und der epischen Form des Theaters gibt. Sie sollen in dem darauffolgenden Kapitel erläutert werden. Ein ganz großer Unterschied zwischen diesen beiden Arten von Aufführung ist, dass sich das ‚epische Theater’ dem Mittel der Verfremdung bedient, um die Bühnenillusion aufzuheben und die Künstlichkeit des Dargestellten hervorzutun. Eine Hauptthese des ‚epischen Theaters’ war also: Verfremdung contra Einfühlung. Diese innovative Technik der Verfremdung wurde durch sogenannte VEffekte ausgelöst. Welche Brecht für seine Stücke verwendete, wird in einem eigenen Kapitel beschrieben.
Eine enorm wichtige Rolle in Brechts Werk spielte vor allem die Musik. Sie hatte im ‚epischen Theater’ eine ganz neue Bedeutung und diente ebenfalls der Verfremdung. Was Brecht genau mit Musik erreichen wollte und welche Funktionen das Lied im Drama hatte, wird in diesem Punkt ausführlich behandelt. Erwähnenswert sind auch die dramaturgischen Verweise, die während dem Stück einen Song ankündigten, Die Dreigroschenoper ist wohl das beste Beispiel eines ‚epischen Theaters’ mit vielen Liedern, nämlich einer ‚epischen Oper’. Brecht selbst nannte das Stück, das er zusammen mit Kurt Weill schrieb, die „erfolgreichste Demonstration des epischen Theaters“. Ganz klar war die Dreigroschenoper ein großer, vor allem auch kommerzieller, Erfolg. Zunächst soll die Vorlage näher betrachtet werden. Interessant ist zunächst der Aspekt, warum Bertolt Brecht gerade John Gays "The Beggar’s Opera" gewählt hat und inwiefern er sie in Inhalt und Form verändert hat. Auch die Fragen nach dem Wie und Warum die Gesellschaft der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in diesem Stück kritisiert werden, soll hierbei beantwortet werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das, epische Theater' nach Brecht
- Bruch mit der Tradition
- Unterschiede zwischen dramatischem und epischem Theater
- Verfremdung und V-Effekte
- Musik und Misuk
- Das Lied im Drama
- Dramaturgische Verweise auf ein Lied
- Die Dreigroschenoper
- Die Vorlage
- Die Oper von Brecht
- Der Komponist
- Die Lieder der Dreigroschenoper
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beleuchtet Bertolt Brechts Theorie des „epischen Theaters“ anhand der „Dreigroschenoper“. Sie untersucht die Bruchstellen zur aristotelischen Tradition und die Besonderheiten des epischen Theaters, die das Publikum zum Nachdenken anregen sollen. Der Fokus liegt auf den Unterschieden zwischen dramatischem und epischem Theater, der Technik der Verfremdung und den V-Effekten, der Bedeutung der Musik im epischen Theater und den dramaturgischen Verweisen auf Lieder.
- Brechts „episches Theater“ im Vergleich zum aristotelischen Drama
- Verfremdung und V-Effekte als Mittel der Theateraufführung
- Die Funktion der Musik und der Lieder im epischen Theater
- Die „Dreigroschenoper“ als Beispiel für das epische Theater
- Die gesellschaftliche Kritik in Brechts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die „Dreigroschenoper“ als Beispiel für das epische Theater vor. Das folgende Kapitel erläutert Brechts „episches Theater“ in seinen grundlegenden Prinzipien. Es wird der Bruch mit der Tradition des aristotelischen Theaters und der Einsatz der Verfremdungstechnik mit V-Effekten erklärt.
Das Kapitel „Musik und Misuk“ beschäftigt sich mit der Bedeutung der Musik im epischen Theater und den dramaturgischen Verweisen auf Lieder im Stück. Die „Dreigroschenoper“ wird im nächsten Kapitel näher betrachtet, wobei die Vorlage, die Oper von Brecht, der Komponist und die Lieder analysiert werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Bertolt Brecht, episches Theater, Verfremdung, V-Effekte, Musik, Lied, „Dreigroschenoper“, gesellschaftliche Kritik, Drama, Tradition, Aristoteles.
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- Suzana Dulabic (Author), 2004, Die Dreigroschenoper. Brecht und das epische Theater, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34033