Mit Sicherheit bietet die Varusschlacht oder die Schlacht im Teutoburger Wald unendlich viele Diskussionsmöglichkeiten. Im Zuge meiner Arbeit möchte ich mich allerdings darauf beschränken, die für die Schlacht wichtigen Feldherren auf beiden Seiten Arminius den Cherusker und Publius Quinctilius Varus kurz vorzustellen, um daraufhin insbesondere anhand zeitgenössischer Quellen eine Auswertung zu den Ursachen und Gründen sowie dem Verlauf der Schlacht und weiteren Folgen vorzunehmen.
Unter diesen Quellen finden sich auch die „Annalen“ des Tacitus, welche im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten Mitte Mai sogar als Original aus Florenz nach Deutschland entliehen werden.
In seiner Ausgabe vom 15.12.2008 titelt der SPIEGEL mit einer großen Überschrift: „DIE GEBURT DER DEUTSCHEN – vor 2000 Jahren: Als die Germanen die Römer bezwangen“
Auf den ersten Blick erscheint diese Aussage doch sehr gewagt und reißerisch formuliert, was im dazugehörigen Artikel allerdings dahingehend relativiert wird, dass lediglich einzelne Aspekte aufgegriffen werden, die die Ethnogenese der Deutschen mit Sicherheit unterstützt haben. Hierbei geht der Autor des Artikels besonders auf den Zusammenschluss mehrerer Stämme unter einer gemeinsamen militärischen Führung ein, wodurch die Germanen zum ersten Mal ein echtes Hierarchiesystem erlebt hätten.
Natürlich erweckt das 2000-jährige Jubiläum dieses Ereignisses das besondere Interesse vieler Medien und auch der Forscher. Jüngst gab es neue Forschungsergebnisse und archäologische Funde, die auch die Diskussion um die Örtlichkeiten der Schlacht einmal mehr neu entfacht haben. Dazu schmücken seit Anfang des Jahres viele verschiedene Publikationen die Auslagen großer Buchhandlungen, die sich das Geschäft mit dem Mythos dieses Ereignisses nicht entgehen lassen. Zu der neuen Euphorie trägt auch bei, dass man in Deutschland mittlerweile darüber hinweg ist, wie dieser Mythos um den Freiheitskämpfer Arminius nach dem zweiten Weltkrieg ins negative Licht gerückt wurde, nachdem er von den Nazis für deren Propaganda Zwecke fälschlich missbraucht wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Portrait der beiden „Protagonisten“ der Schlacht
- Publius Quinctilius Varus
- Arminius der Cherusker
- Untersuchungen zu den Hintergründen und dem Verlauf der Schlacht anhand der Berichte antiker Historiografen
- Die Hintergründe und Ursachen der Schlacht
- Der Bericht des Cassius Dio
- Die Berichte des Velleius Paterculus
- Der Verlauf der Schlacht und die Konsequenzen
- Die Berichte des Cassius Dio
- Die Berichte des Tacitus
- Der abweichende Bericht des Florus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Varusschlacht, einem bedeutenden Ereignis in der römischen Geschichte. Sie zielt darauf ab, die wichtigsten Feldherren der Schlacht, Arminius und Publius Quinctilius Varus, vorzustellen und die Hintergründe, Ursachen und den Verlauf der Schlacht anhand zeitgenössischer Quellen zu analysieren. Dabei wird insbesondere auf die Berichte von Cassius Dio, Velleius Paterculus und Tacitus eingegangen.
- Die Rolle von Arminius und Publius Quinctilius Varus in der Schlacht
- Die Ursachen und Hintergründe der Varusschlacht
- Die Darstellung der Schlacht in den Quellen
- Die Folgen der Schlacht für das Römische Reich
- Die historische Bedeutung der Varusschlacht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung, die die historische Bedeutung der Varusschlacht beleuchtet und den Fokus der Arbeit auf die Darstellung der wichtigsten Feldherren und die Analyse der Schlacht anhand zeitgenössischer Quellen setzt.
Das zweite Kapitel stellt die beiden „Protagonisten“ der Schlacht vor, Arminius und Publius Quinctilius Varus. Es beleuchtet ihre Lebensläufe, ihre Rolle in der römischen Gesellschaft und ihre Positionen vor der Schlacht.
Das dritte Kapitel analysiert die Hintergründe und Ursachen der Varusschlacht anhand der Berichte antiker Historiografen. Dabei werden die Darstellungen von Cassius Dio, Velleius Paterculus und Tacitus verglichen und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ereignisse hervorgehoben.
Das vierte Kapitel untersucht den Verlauf der Varusschlacht und die Konsequenzen des römischen Scheiterns. Anhand der Quellen werden die Kampfhandlungen und die entscheidenden Momente des Gefechts rekonstruiert. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Niederlage auf die römische Politik und die Beziehungen zum germanischen Volk beleuchtet.
Das fünfte Kapitel stellt die Quellen und die Literatur dar, die für die Arbeit verwendet wurden.
Schlüsselwörter
Varusschlacht, Arminius, Publius Quinctilius Varus, Cherusker, Römer, Germanen, Teutoburger Wald, römische Geschichte, antike Quellen, Cassius Dio, Velleius Paterculus, Tacitus, römische Expansion, Germanien, römische Niederlage.
- Quote paper
- Fabian Zschiesche (Author), 2009, Die Varusschlacht. Hintergründe und Verlauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/337477