„Bundesverteidigungsminister Peter Struck betonte, der Schwerpunkt von Bundeswehr-Einsätzen werde auf absehbare Zeit in multinationalen Einsätzen jenseits der deutschen Grenzen liegen. [...] ‚Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt’, erklärte der SPD-Politiker.“ (Spiegel-Online 20.12.2002). Dieses Zitat von Verteidigungsminister Peter Struck verdeutlicht sehr eindrucksvoll, wie kontrovers das Themengebiet der Auslandseinsätze bzw. der out-of-area-Einsätze zur Zeit diskutiert wird.
Immer mehr gerät Deutschland in die Pflicht, sich auch militärisch an Einsätzen im Ausland zu beteiligen und steht damit vor einer neuen Situation, wodurch die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik in einen Wandel geraten ist. Begriffe wie Verteidigung und Sicherheit stehen daher auf dem Prüfstand und erfahren gravierende Bedeutungswandel.
Die verfassungsrechtliche Legitimität der Auslandseinsätze ist daher von grundlegender Wichtigkeit für die derzeitige Staatspraxis und taucht regelmäßig in der öffentlichen Diskussion auf. Die vorliegende Hausarbeit befasst sich daher mit der Frage, ob die Einsätze deutscher Streitkräfte im Ausland verfassungsrechtlich legitim sind.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Begriffsklärung: Auslandseinsätze
- Zum Begriff des Einsatzes
- Typen von Auslandseinsätzen
- Verwendungen ohne Einsatzcharakter
- Auslandseinsätze im Rahmen eines kollektiven Sicherheitssystems
- Auslandseinsätze außerhalb eines kollektiven Sicherheitssystems
- Verfassungsrechtlicher Hintergrund
- Grundlegende Tendenzen der Verfassung: Art. 26 GG
- Aufstellung und Einsatz der Streitkräfte: Art. 87a GG
- Einschlägigkeit
- Verteidigungsbegriff
- Eingliederung in kollektive Sicherheitssysteme: Art. 24 GG
- Abschließende Betrachtung der Einsatztypen
- Verwendungen ohne Einsatzcharakter
- Auslandseinsätze im Rahmen eines kollektiven Sicherheitssystems
- UN-Einsätze
- NATO- und WEU-Einsätze
- Auslandseinsätze außerhalb eines kollektiven Sicherheitssystems
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die verfassungsrechtliche Legitimität von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Sie beleuchtet die kontroverse Debatte um die militärische Beteiligung Deutschlands an internationalen Einsätzen und den damit verbundenen Wandel der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Arten von Auslandseinsätzen und prüft deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz.
- Definition des Begriffs "Auslandseinsatz"
- Verfassungsrechtliche Grundlagen im Grundgesetz (GG)
- Typologisierung von Auslandseinsätzen
- Analyse der Vereinbarkeit verschiedener Einsatztypen mit dem GG
- Bewertung der Praxis der out-of-area-Einsätze der Bundeswehr
Zusammenfassung der Kapitel
Begriffsklärung: Auslandseinsätze: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Auslandseinsatz" als militärische Aktion außerhalb des deutschen Staatsgebiets. Es unterscheidet zwischen einer lokalen Komponente (Ort des Einsatzes) und einer qualitativen Komponente (der "Einsatz" selbst). Die genaue Definition des "Einsatzes" wird diskutiert, wobei verschiedene Ansätze aus der Fachliteratur vorgestellt werden, inklusive der Debatte um Kriterien wie die Anwendung militärischer Gewalt, das Waffentragen, den hoheitlichen Charakter des Handelns und die Einmischung in politische Konflikte. Die Kapitel legt den Grundstein für die anschließende verfassungsrechtliche Analyse.
Verfassungsrechtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel untersucht die relevanten Artikel des Grundgesetzes im Kontext von Auslandseinsätzen. Es analysiert Artikel 26 GG (Friedensordnung), Artikel 87a GG (Aufstellung und Einsatz der Streitkräfte), und Artikel 24 GG (kollektive Sicherheitssysteme), um die verfassungsrechtliche Grundlage für die Legitimierung von Auslandseinsätzen zu ergründen. Der Verteidigungsbegriff wird kritisch beleuchtet und verschiedene Interpretationen werden diskutiert. Der Kapitel bietet eine umfassende rechtliche Grundlage für die Bewertung der Auslandseinsätze.
Abschließende Betrachtung der Einsatztypen: Dieses Kapitel wendet die Erkenntnisse der verfassungsrechtlichen Analyse auf die verschiedenen Typen von Auslandseinsätzen an, wie sie im ersten Kapitel typologisiert wurden. Es untersucht im Detail Auslandseinsätze ohne Einsatzcharakter, Einsätze im Rahmen kollektiver Sicherheitssysteme (UN, NATO, WEU) und Einsätze außerhalb solcher Systeme. Der Kapitel diskutiert praktische Herausforderungen und mögliche Problemfälle, um die komplexe Interaktion von Theorie und Praxis zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Auslandseinsätze, Bundeswehr, Grundgesetz, Art. 26 GG, Art. 87a GG, Art. 24 GG, kollektive Sicherheit, Verteidigung, Sicherheitspolitik, Verfassungsrecht, UN, NATO, WEU, out-of-area-Einsätze.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Verfassungsrechtliche Legitimität von Auslandseinsätzen der Bundeswehr
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die verfassungsrechtliche Legitimität von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Sie analysiert die verschiedenen Arten von Auslandseinsätzen und deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz (GG).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition von "Auslandseinsatz", die relevanten Artikel des Grundgesetzes (Art. 26, 87a, 24 GG), eine Typologisierung von Auslandseinsätzen (mit und ohne Einsatzcharakter, innerhalb und außerhalb kollektiver Sicherheitssysteme wie UN, NATO, WEU), sowie eine Bewertung der Praxis der out-of-area-Einsätze der Bundeswehr.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, eine Begriffsbestimmung von Auslandseinsätzen (inkl. verschiedener Typen), eine Darstellung des verfassungsrechtlichen Hintergrunds (relevante Artikel des GG), eine abschließende Betrachtung der Einsatztypen im Lichte des Verfassungsrechts und ein Nachwort. Zusätzlich beinhaltet sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und die wichtigsten Schlüsselwörter.
Wie wird der Begriff "Auslandseinsatz" definiert?
Der Begriff "Auslandseinsatz" wird als militärische Aktion außerhalb des deutschen Staatsgebiets definiert. Die Arbeit unterscheidet zwischen einer lokalen Komponente (Ort des Einsatzes) und einer qualitativen Komponente (der "Einsatz" selbst). Die genaue Definition des "Einsatzes" wird diskutiert, unter Berücksichtigung von Kriterien wie militärische Gewaltanwendung, Waffentragen, hoheitliches Handeln und Einmischung in politische Konflikte.
Welche Artikel des Grundgesetzes sind relevant?
Die Arbeit analysiert Artikel 26 GG (Friedensordnung), Artikel 87a GG (Aufstellung und Einsatz der Streitkräfte), und Artikel 24 GG (kollektive Sicherheitssysteme) um die verfassungsrechtliche Grundlage für Auslandseinsätze zu ergründen. Der Verteidigungsbegriff wird kritisch beleuchtet.
Welche Arten von Auslandseinsätzen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Auslandseinsätzen ohne Einsatzcharakter, Auslandseinsätzen im Rahmen kollektiver Sicherheitssysteme (UN, NATO, WEU) und Auslandseinsätzen außerhalb solcher Systeme. Die Arbeit analysiert die Vereinbarkeit jedes Typs mit dem Grundgesetz.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit bewertet die Vereinbarkeit der verschiedenen Einsatztypen mit dem Grundgesetz und diskutiert praktische Herausforderungen und mögliche Problemfälle, um die komplexe Interaktion von Theorie und Praxis zu verdeutlichen. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Text der Hausarbeit selbst detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Auslandseinsätze, Bundeswehr, Grundgesetz, Art. 26 GG, Art. 87a GG, Art. 24 GG, kollektive Sicherheit, Verteidigung, Sicherheitspolitik, Verfassungsrecht, UN, NATO, WEU, out-of-area-Einsätze.
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- Jesse Nies (Author), 2003, Sind Auslandseinsätze der Bundeswehr mit dem Grundgesetz vereinbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/33743