Diese Arbeit möchte sich mit der Darstellung des Drachen im mittelhochdeutschen Artusroman, sowie mit dem Bild des modernen Drachen in der heutigen phantastischen Literatur beschäftigen und diese vergleichen. Dabei ergibt sich die Frage, welchen Wandel der Drache dabei, in seiner Darstellung und Beziehung zum Menschen, vollzogen hat.
Diese Arbeit kann keinen Anspruch an Vollständigkeit gewähren, da die Fülle der mittelalterlichen, sowie der modernen Drachenerzählungen den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden. Die Textbeispiele wurden auf Grund ihrer Relevanz im Seminar, sowie wegen ihres Bekanntheitsgrades in der heutigen Zeit vom Autor gewählt. Wohingegen die meisten bei den mittelalterlichen Drachen sofort an blutrünstige Bestien denken, reicht das Bild des modernen Drachen vom friedvollen Freund, wie in "Eragon" – bis zum rachsüchtigen Untier wie in Tolkiens Erzählung "Der kleine Hobbit". Doch hat der Drache im Laufe der Zeit seine Wurzeln zum mittelalterlichen Vorbild gänzlich verloren?
Inhaltsverzeichnis
- Drachen im Wandel der Zeit
- Die Drachen im Artusroman
- Die Drachenfigur im Iwein
- Die Darstellung des Drachen in „Gauriel von Muntabel“
- Der Drache in Konrad von Stoffelns „Tristan“
- Moderne Drachen der phantastischen Literatur
- Der weibliche Drache Saphira in der Eragon-Erzählung
- Der Drache bei „Harry Potter und der Feuerkelch“
- Der Drache Smaug in „Der kleine Hobbit“
- Die Auswertung der verschiedenen Drachen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Drachen im mittelhochdeutschen Artusroman und vergleicht sie mit seiner Darstellung in der modernen phantastischen Literatur. Das Hauptziel ist es, den Wandel des Drachenbildes im Laufe der Zeit hinsichtlich seiner Darstellung und seiner Beziehung zum Menschen zu analysieren.
- Vergleich der Drachendarstellung im mittelalterlichen Artusroman und in der modernen phantastischen Literatur.
- Analyse des Wandels der Drachenfigur in Bezug auf seine Attribute und Eigenschaften.
- Untersuchung der Beziehung zwischen Drachen und Mensch in beiden literarischen Kontexten.
- Identifizierung typischer Merkmale des Drachen in beiden Epochen.
- Bewertung der Bedeutung des Drachen als literarisches Motiv.
Zusammenfassung der Kapitel
Drachen im Wandel der Zeit: Diese Einleitung skizziert das Forschungsvorhaben, welches den Wandel der Drachendarstellung und -bedeutung von der mittelhochdeutschen Literatur bis zur modernen phantastischen Literatur untersucht. Die Arbeit betont die Unmöglichkeit einer vollständigen Abhandlung aufgrund der Fülle an vorhandenem Material und wählt exemplarische Texte aufgrund ihrer Relevanz im Seminar und ihrer Bekanntheit aus. Sie kontrastiert das oft gängige Bild des blutrünstigen mittelalterlichen Drachen mit den vielfältigeren modernen Darstellungen, von friedlichen Begleitern bis hin zu rachsüchtigen Untieren, und stellt die Frage nach dem Fortbestand mittelalterlicher Wurzeln im modernen Drachenbild.
Die Drachen im Artusroman: Dieses Kapitel untersucht den Drachen im mittelhochdeutschen Artusroman, beginnend mit einem kurzen Abriss der antiken Ursprünge der Drachenvorstellung. Es diskutiert die unterschiedlichen Drachendarstellungen bei verschiedenen Autoren wie Hartmann von Aue und Konrad von Straßburg, während es gleichzeitig auf typische Merkmale wie den gefährlichen Schwanz, den feuerspeienden Rachen und die schlangenartige Gestalt hinweist. Die Bedeutung des Drachen als Gegner eines würdigen Ritters im Rahmen der höfischen Aventiure wird ebenfalls hervorgehoben, sowie seine typische Platzierung in außerhöfischen, wundersamen Schauplätzen wie Wäldern oder Wildnissen. Schließlich werden diverse Bezeichnungen für den Drachen in der mittelalterlichen Literatur genannt.
Die Drachenfigur im Iwein: Dieser Abschnitt analysiert die Drachenfigur in Hartmann von Aues „Iwein“. Er beschreibt den Drachenkampf zwischen einem Löwen und einem Drachen im Wald, wobei Iwein zunächst unsicher ist, welchem Wesen er helfen soll. Der Drache wird als enorm groß und stark dargestellt, sein feuriger Odem wird betont. Die Analyse befasst sich mit der Frage der Wesensbestimmung des Drachen, ob er als „edel“ oder „unhöfisch“ im Kontext des höfischen Romans zu bewerten ist. Die Entscheidung Iweins, dem Löwen zu helfen, wird im Zusammenhang mit der höfischen Vorstellung des edlen Tieres diskutiert, was die Ambivalenz der Drachendarstellung in diesem Kontext unterstreicht.
Schlüsselwörter
Mittelhochdeutscher Artusroman, moderne phantastische Literatur, Drache, Drachendarstellung, Wandel des Drachenbildes, Aventiure, höfische Literatur, tierische Symbolik, literarische Motivgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Drachen im Wandel der Zeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Darstellung des Drachen in mittelhochdeutschen Artusromanen und vergleicht sie mit modernen phantastischen Literaturwerken. Im Fokus steht die Analyse des Wandels des Drachenbildes im Laufe der Zeit, insbesondere hinsichtlich seiner Darstellung und seiner Beziehung zum Menschen.
Welche Texte werden untersucht?
Die Arbeit analysiert exemplarisch Drachendarstellungen in mittelhochdeutschen Artusromanen (z.B. Hartmann von Aue, Konrad von Straßburg) und modernen phantastischen Werken (z.B. Eragon, Harry Potter, Der Hobbit). Die Auswahl der Texte orientiert sich an ihrer Relevanz und Bekanntheit.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Wandel der Drachendarstellung im Zeitverlauf zu analysieren, die Attribute und Eigenschaften des Drachen zu untersuchen, die Beziehung zwischen Drache und Mensch in beiden literarischen Kontexten zu beleuchten, typische Merkmale des Drachen in beiden Epochen zu identifizieren und die Bedeutung des Drachen als literarisches Motiv zu bewerten.
Wie wird der Drache im mittelhochdeutschen Artusroman dargestellt?
Der Drache im mittelhochdeutschen Artusroman wird oft als gefährlicher Gegner eines Ritters im Rahmen höfischer Aventiuren dargestellt. Typische Merkmale sind der gefährliche Schwanz, der feuerspeiende Rachen und die schlangenartige Gestalt. Er befindet sich oft in außerhöfischen, wundersamen Schauplätzen wie Wäldern oder Wildnissen.
Welche Beispiele aus dem mittelhochdeutschen Artusroman werden analysiert?
Die Arbeit analysiert unter anderem die Drachendarstellung in Hartmann von Aues „Iwein“, wo der Drache in einem Kampf gegen einen Löwen vorkommt und die Frage nach seiner „höfischen“ oder „unhöfischen“ Bewertung im Kontext des Romans diskutiert wird. Weitere Beispiele sind die Drachendarstellungen bei „Gauriel von Muntabel“ und Konrad von Stoffelns „Tristan“.
Wie unterscheidet sich die moderne Drachendarstellung von der mittelalterlichen?
Im Gegensatz zum oft stereotypen, blutrünstigen Drachen des Mittelalters, bietet die moderne phantastische Literatur vielfältigere Darstellungen. Drachen werden hier als friedliche Begleiter oder rachsüchtige Untiere gezeigt, wobei die Frage nach dem Fortbestand mittelalterlicher Wurzeln im modernen Drachenbild untersucht wird.
Welche modernen Beispiele für Drachendarstellungen werden analysiert?
Die Analyse umfasst Drachen aus bekannten Werken der modernen phantastischen Literatur wie Saphira in der Eragon-Erzählung, den Drachen in „Harry Potter und der Feuerkelch“ und Smaug in „Der kleine Hobbit“.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Mittelhochdeutscher Artusroman, moderne phantastische Literatur, Drache, Drachendarstellung, Wandel des Drachenbildes, Aventiure, höfische Literatur, tierische Symbolik, literarische Motivgeschichte.
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- Franziska Weithmann (Author), 2014, Hat sich das mittelalterliche Bild des Drachen im Laufe der Zeit grundlegend geändert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336734